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Thailand. Stefan Loose Reiseführer E-Book (EPUB)

Thailand. Stefan Loose Reiseführer E-Book (EPUB)

Titel: Thailand. Stefan Loose Reiseführer E-Book (EPUB) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Volker Klinkmüller
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Jahrhunderts ist die Hälfte aller Mangrovenwälder Thailands zu Holzkohle verarbeitet oder für Bauprojekte abgeholzt worden. Zunehmend belastet die Anlage von Shrimp- und Fischfarmen das Ökosystem der Küste. Das Gleichgewicht wird nachhaltig gestört, und der Ufersaum ist schutzlos der Meeresbrandung ausgesetzt.
    Der Gummibaum
(Hevea brasiliensis)
    Er war ursprünglich am Amazonas beheimatet und hatte den Kautschukbaronen der brasilianischen Urwaldstadt Manaus einen beispiellosen Boom beschert. Um das Monopol zu schützen, war die Ausfuhr der wild wachsenden Pflanze bei Todesstrafe verboten. Dennoch kamen 70 000 Samen 1876 auf dunklem Wege nach London, wo sie im Kew Garden Früchte trugen, die den Grundstein von Malaysias Kautschukindustrie bildeten. Henry Nicholas Ridley, Leiter der Forstverwaltung des Straits Settlements und des Botanischen Gartens in Singapur, führte viele Experimente durch, entwickelte eine neue Zapfmethode und propagierte den Plantagenanbau des Gummibaums unter den britischen Pflanzern. 1896 entstanden die ersten Kautschukplantagen, und schon bald hatte der billigere Malaya-Kautschuk den brasilianischen vom Weltmarkt verdrängt.
    Vor allem Dunlops Erfindung des pneumatischen Fahrradreifens und die Einführung der Fließbandproduktion in der Automobilindustrie durch Henry Ford ließen den Bedarf an Naturkautschuk in die Höhe schnellen, sodass in Gebieten mit entsprechenden Klima- und Bodenverhältnissen immer mehr Plantagen entstanden. Fast 40 % der Weltproduktion an Kautschuk wird mittlerweile in Thailand erzeugt.
    Ein Gummibaum muss fünf bis sechs Jahre alt sein, um zum ersten Mal angezapft werden zu können. Dabei wird mit einem besonderen Messer ein spiralförmig nach unten laufender Schnitt in die Baumrinde geritzt. In einer Schale wird der milchige Kautschuksaft aufgefangen und später vom Zapfer in einen Sammelbehälter gegossen. Unter Zusatz von Chemikalien wird der frisch gezapfte Latex zu dünnen Fladen verarbeitet, anschließend mit einer Handmangel zu Fußabstreifern ähnelnden Lappen ausgewalzt, getrocknet und in größeren Betrieben verarbeitet.
Tiere
    Im Übergangsbereich zwischen dem kontinentalen Hochland im Norden und der tropischen Malaiischen Halbinsel verfügt das Land über eine besonders artenreiche Fauna. Obwohl seit 1961 zum Schutz der Tiere immer mehr Wälder unter Naturschutz gestellt werden, sind 37 Säugetierarten von der Ausrottung bedroht, vor allem Großtiere. Tapir, Leopard und Tiger sind nur noch in kleineren Populationen vorhanden, und man bekommt sie in den seltensten Fällen zu Gesicht. Neben der Jagd und dem illegalen Tierfang wurde durch das Abholzen der Wälder der Lebensraum der Tiere stark eingeengt. Auch die Meeresfauna ist durch die gnadenlose Überfischung und Wasserverschmutzung massiv gefährdet.
Säugetiere
    Die Monsunwälder sind der Lebensraum der Hirsche, des Sambar
(Cervus unicolor)
, ein dunkelbraunes, verhältnismäßig großes Tier, und des Schweinshirsches
(Axis porcinus)
. Immer seltener sind in den letzten Jahren das Wildrind Banteng
(Bos javanicus)
und Gibbons zu sehen. Häufig hört und sieht man dagegen Makaken . Von einer rotbraunen Makakenart mit kurzem Schwanz werden junge, männliche Tiere in den Dörfern (z. B. auf Ko Samui) bei der Kokosnussernte eingesetzt.
    Im immergrünen Regenwald sind relativ häufig sogenannte Gleiter (fliegende Säugetiere) zu sehen. Der größte unter ihnen, das Riesenflughörnchen , erreicht ausgestreckt eine Länge von knapp 1 m, wobei der Rumpf etwa 50 cm lang ist. Daneben gibt es Flattermakis
(flying lemur)
, die zur Familie der Halbaffen gehören und etwa die Größe einer Hauskatze erreichen.
    Elefanten
    Selbst der von den Thais seit Jahrhunderten verehrte und wegen seiner Kraft geschätzte Elefant ist gefährdet. Man nimmt an, dass wilde Elefanten, sofern man sie nicht stärker schützt, in 30–40 Jahren ausgerottet sein werden. In ganz Thailand leben laut WWF etwa 1200–1500 wilde Elefanten, überwiegend im Tenasserim-Gebirge entlang der Grenze zu Myanmar. Zudem werden etwa 3000 gezähmte Elefanten für den Abtransport der Bäume aus dem Dschungel gehalten (1955 waren es noch über 13 000). Mit dem 1989 ausgesprochenen Verbot, Bäume für kommerzielle Zwecke zu fällen, wurden viele Elefanten in Thailand regelrecht arbeitslos. Einige sind jetzt in Shows im Einsatz, unterhalten Touristen oder ziehen „bettelnd” durch Bangkok und die Touristenzentren.
    Ein ausgewachsenes, kräftiges

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