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Thailand. Stefan Loose Reiseführer E-Book (EPUB)

Thailand. Stefan Loose Reiseführer E-Book (EPUB)

Titel: Thailand. Stefan Loose Reiseführer E-Book (EPUB) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Volker Klinkmüller
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Zahl heute auf etwa 10 000. Ein ähnlicher Schub erfolgte nach 1975 aus Laos, als vor allem Yao und Hmong das Land verließen.
    Die alteingesessenen Völker (Lawa, Karen) siedeln weitgehend in den Tälern, wo sie in festen Dorfverbänden überwiegend vom Nassreisanbau leben. Hingegen sind die Berghänge in 800–1200 m Höhe der Lebensraum später zugewanderter Völker, die Brandrodungsfeldbau betreiben. Eine staatliche Politik gegenüber den Bergvölkern wurde erst in den 1950er-Jahren in Bangkok formuliert.
    Außerdem leben in Thailand hunderttausende illegaler Immigranten aus Myanmar und Indochina. Während seit Mitte der 1970er-Jahre vor allem billige Arbeitskräfte aus Myanmar in den Süden des Landes strömen, haben sich viele Vietnamesen im Osten und Nordosten niedergelassen. Sie sind rechtlos und oft die ersten, die während der Wirtschaftskrise ihren Job verlieren und ausgewiesen werden.
    Eine andere, wirtschaftlich allerdings einflussreiche Minderheit sind die ca. 9 Mio. Thai-Chinesen . Obwohl die wirtschaftlichen Beziehungen zwischen Thailand und China bis ins 13. und 14. Jh. zurückreichen, sind die meisten erst in jüngerer Zeit eingewandert. Zwischen dem beginnenden 19. Jh. und 1950 flüchteten etwa 4 Mio. Chinesen aus ihrer krisengeschüttelten Heimat nach Thailand, wo ihre Arbeitskraft geschätzt wurde und sie in Handel und Wirtschaft zu Wohlstand gelangten. Eine Untersuchung der Thammasat-Universität stellte fest, dass 63 der 100 größten Industriebetriebe Thailands von Chinesen kontrolliert werden. Zudem sind 23 der 25 einflussreichsten Männer der Wirtschaft chinesischstämmige Thais.
Moslemische Minderheit
    Seit dem 13. Jh., als die Herrscher Sukhothais die malaiischen Sultanate im Süden der Halbinsel zu Vasallenstaaten erklärten, war diese Region zwar unter der formalen Oberhoheit Siams, aber praktisch blieb sie sich selbst überlassen. Mit der Ausbreitung des Islam im indonesischen Raum wurde auch die malaiische Bevölkerung der Halbinsel bis hinauf nach Chumphon islamisiert.
    1909 mussten unter britischem Druck die Sultanate Kedah, Perlis, Kelantan und Terengganu abgetreten werden. In den verbleibenden malaiischen Gebieten Süd-Thailands, dem Sultanat Pattani, begann eine radikale Assimilierungspolitik, die von Unverständnis, Vorurteilen und kulturellem Chauvinismus gekennzeichnet war und die bis zum heutigen Tag die Beziehungen zwischen dem Staatsvolk der Thais und den Thai-Moslems, wie sie von Bangkok euphemistisch genannt werden, bestimmt.
    Unruhen im Süden
    In Bangkok hat man nicht vergessen, dass über Jahrzehnte kommunistische und separatistische Guerilla (neben ganz gewöhnlichen Banditen) den Süden mit Überfällen, Entführungen und Morden terrorisiert haben. Leekpai (Premierminister Thailands 1992–2000), der aus Trang stammt und mit der Situation im Süden vertraut ist, hatte während seiner Regierungszeit wichtige und mutige Schritte in allen politischen Bereichen unternommen oder zumindest in die Wege geleitet, um die politische, kulturelle und wirtschaftliche Situation der malaiischen Minderheit zu verbessern. Hingegen war in der ersten Amtszeit seines Nachfolgers Thaksin die Situation in den südlichen Provinzen von Untätigkeit, Thai-Chauvinismus und militärischen Lösungsversuchen geprägt. Man verhängte in den Provinzen Yala, Narathiwat und Pattani das Kriegsrecht, verlagerte starke Militärverbände in den Süden und regierte mit harter Hand. Diese Politik bewirkte nur eine weitere Radikalisierung der Separatisten. In den Südprovinzen sind Bombenanschläge, Überfälle auf Polizei- oder Militärposten und Mordanschläge auf buddhistische Thais fast schon an der Tagesordnung. Auch nach Thaksins Sturz und der Machtergreifung der Militärs im September 2006 war, trotz diverser Deeskalationsversuche der Regierung, die Spirale der Gewalt nicht aufzuhalten. Wie es scheint, bestehen auch Verbindungen zur radikal-islamistischen Terrororganisation Jemaah Islamiyah. Man kann nur hoffen, dass die Regierung unter Premier Abhisit mit ihrer Politik im Süden erfolgreicher ist, denn bei gewalttätigen Auseinandersetzungen sind seit 2004 mehr als 3600 Menschen ums Leben gekommen.
    Weitere Informationen über die Entstehung und den Verlauf der Unruhen im Süden unter www.globalsecurity.org/military/world/war/thailand2.htm . Aktuelle Berichte über die Situation in den Südprovinzen findet man täglich in einer der beiden englischen Tageszeitungen
The Nation
und
Bangkok Post
.
    Von

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