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Thailand. Stefan Loose Reiseführer E-Book (EPUB)

Thailand. Stefan Loose Reiseführer E-Book (EPUB)

Titel: Thailand. Stefan Loose Reiseführer E-Book (EPUB) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Volker Klinkmüller
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Wohlstand stark gestiegen. Vor allem Mitte der 1980er- bis 90er-Jahre waren jährlich fast zweistellige Zuwachsraten zu verzeichnen. Die Wirtschaft ist eng an den Export gekoppelt, der zwei Drittel des Bruttoinlandsprodukts ausmacht. Der Tourismus ist wichtigster Devisenbringer; das macht das Land enorm von der globalen Wirtschaft abhängig. Die aktuelle Weltwirtschaftskrise, die innenpolitischen Unruhen und die Flughafenschließung haben Ende 2008 das Land arg in Mitleidenschaft gezogen. Doch die Thais sind erprobt im Krisenmanagement, die letzte liegt erst gut zehn Jahre zurück.
    Preise und Löhne
    Der staatlich festgelegte Mindestlohn eines Industriearbeiters beträgt seit 2007 im Großraum Bangkok 203 Baht pro Tag, in anderen Landesteilen weniger – und das bei einer offiziellen 48–54-Stunden-Woche! Bauarbeiter können über 300 Baht verdienen. Insgesamt sind die Einkommen in der Hauptstadt wesentlich höher als in den Provinzen. Laut der Tageszeitung
Bangkok Post
zahlt man hier im Durchschnitt neunmal so viel Lohn wie im Nordosten, wo viele Bauern gerade einmal 50 Baht am Tag verdienen.
    Die Mindestlöhne gelten nur für gewerbliche Arbeitnehmer und werden von der Industrie häufig unterlaufen. Vor allem Frauen und Kinder erhalten oft Hungerlöhne. Zum Vergleich: Pro Tag gibt ein Durchschnittstourist fast 4000 Baht aus.
    Trotz steigender Konsumgüterpreise sind aus Angst vor Arbeitslosigkeit Forderungen nach Lohnerhöhungen nur selten zu vernehmen. Stattdessen vertrauen die Thais aufs Glück – was der Lotteriegesellschaft stattliche Gewinne beschert und den Staatshaushalt erheblich aufbessert.
    Damals, 1997/98 während der großen asiatischen Wirtschaftskrise , wurde vielen Menschendie Bedeutung der internationalen finanziellen Verflechtungen deutlich. Die hohe Auslandsverschuldung, strikte Auflagen des IWF und zahlreiche Pleiten machten sich im Alltag vieler Thais bemerkbar. Die Auslöser für die Wirtschaftskrise waren bereits 1996 zu erkennen, als einige Immobiliengesellschaften aufgrund fallender Preise und unverkäuflicher Bauprojekte Konkurs anmelden mussten. Durch ausstehende fällige Kredite und die Flucht von ausländischem Kapital kam es zu finanziellen Engpässen bei Banken und Finanzierungsgesellschaften. Kreditzinsen und die Auslandsverschuldung stiegen so rapide an, wie die Börsenkurse fielen. Im August 1997 musste der IWF mit Kreditzusagen in Höhe von US$17,2 Mrd. eingreifen. 2002 kam die Wirtschaft wieder in Schwung und erreichte schnell imposante Zuwachsraten. In den Folgejahren stieg das Bruttoinlandsprodukt jährlich um 6–7 %. Selbst 2008 wuchs die Wirtschaft noch um 3,6 %. In der Landwirtschaft sind noch 42 % der Bevölkerung tätig. 20 % arbeiten in der Industrie, die aber 45 % Anteil am Bruttoinlandsprodukt hat. In der Landwirtschaft werden hingegen nur 11 % des Bruttoinlandsproduktes erwirtschaftet. Die Zahl kommerzieller Tierzuchtbetriebe ist im letzten Jahrzehnt enorm gestiegen, dennoch heißt Landwirtschaft in Thailand hauptsächlich Reisanbau. Noch bis in die 1950er-Jahre wurde in erster Linie Nassreis angebaut, das Hauptnahrungsmittel. Um die rasch anwachsende Bevölkerung zu ernähren, kultivierten die Bauern seit Ende des Zweiten Weltkriegs auch Berghänge und schlechte Böden. Hier pflanzten sie neue Kulturpflanzen mit geringeren Ansprüchen an die Bodenqualität wie Zuckerrohr, Mais, Cassava, Tapioka und Kenaf. In der Umgebung der Städte und in den Bergen im Norden stieg die Produktion von Obst und Gemüse. Im Süden erstrecken sich heute riesige Ananas- und Gummibaumplantagen. Mittlerweile ist Thailand der weltgrößte Kautschukproduzent.
    Zwischen 1985 und 1994 verdoppelte sich das durchschnittliche Einkommen der Thais auf 2321 Baht pro Haushalt im Monat. Heute liegt es im Durchschnitt bei 12 500 Baht pro Monat, wobei die Preissteigerungen der vergangenen Jahre und erheblichen regionalen Unterschiede zu berücksichtigen sind. Dank der 1992–94 eingeleiteten Maßnahmen der Regierung, den Wohlstand aus dem Zentrum aufs Land zu verteilen, halbierte sich der Anteil der unter der Armutsgrenze lebenden Menschen. Dennoch gibt es vor allem auf dem Land Menschen, die sich nicht ausreichend ernähren können.
    Reis
    Der Reisanbau bildete schon in der Frühzeit die Nahrungsgrundlage der Thai-Gesellschaft. Im Laufe der Jahrhunderte wurden die Flussniederungen kultiviert, denn sie erhielten durch die alljährlich über die Ufer tretenden Flüsse stetig neue Nährstoffe. Mitte des

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