Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Tharsya. Die Rückkehr der roten Drachen

Tharsya. Die Rückkehr der roten Drachen

Titel: Tharsya. Die Rückkehr der roten Drachen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ruth M. Fuchs
Vom Netzwerk:
enthusiastisch. „Nur der Form halber: wobei?“
    „Beim Weben!“
    „Ach ja, wie konnte ich das vergessen.“ Floritzl warf Lumiggl einen vielsagenden Blick zu. Der beachtete ihn aber nicht, sondern wandte sich zunehmend lebhafter an Tilly: „Beim großen Gerstenkorn und seiner Hülse! Du meinst, die Blumen ...“
    Tilly nickte eifrig.
    Floritzl sah vom einem zum anderen und wieder zurück. Er verstand überhaupt nichts.
    „Wir werden die Hummeln fragen, wie viel und welche ...“ sprudelte Tilly weiter.
    „Welche Hummeln?“, fragte Floritzl.
    „Und dann weben wir ein Muster, was ganz originelles, vielleicht ein Herz“, stimmte Lumiggl zu, „und dann ...“
    „Welche Hummeln?“, fragte Floritzl.
    „Oh, es wird ganz zauberhaft werden!“
    „Was?“, schrie da Floritzl. „Könnte mir mal einer erklären, worum es hier geht?“
    Verärgert stemmte der Elf die Hände in die Seiten und seine Flügel zitterten.
    „Verzeiht, wenn ich euch störe“, maulte er. „Es liegt wahrscheinlich daran, dass ich zu blöd bin und ich bin ja auch nur versehentlich hier und eigentlich gar keine Hilfe ...“
    „Also genau genommen ...“, begann Lumiggl, doch Tilly ging dazwischen.  „Du hast natürlich Recht“, wandte sie sich besänftigend an Floritzl. „Also, wir haben nur überlegt, dass es eine hübsche Idee wäre, einen Teppich aus Blumen zu weben.“
    „Ich könnte ihn Milvola zu Füßen legen“, fuhr Lumiggl eifrig fort, „oder das Dach damit schmücken, oder sie darin einhüllen – nein, das wäre für das erste Mal wohl zu vertraulich. Aber vor ihr ausbreiten, das wäre toll!“
    „Na, dann los!“, rief Floritzl schon wieder gut gelaunt. „Wo ist die nächste Hummel, wozu auch immer die gut sind (8) ?“ 
    Als sie den Rand der Blumenwiese erreicht hatten, sahen sie sich nach einer Hummel um, die ihnen vielleicht weiterhelfen konnte. Es waren auch mehrere da, aber keine beachtete die drei. Staunend betrachtete Lumiggl diese Insekten. An ihrem Hinterteil hatten sie alle einen weißen Streifen. Gelegentlich gab es auch welche, die zusätzlich auch noch einen gelben Streifen hatten (9) . Lumiggl war noch ganz in Gedanken versunken, als eine Hummel ihn ansprach: „Kann ich dir irgendwie helfen?“ 
    „Wir wollten ein paar Blumen pflücken“, antwortete Lumiggl verdutzt.
    „Wir wollten um die Erlaubnis bitten, einige Blumen zu pflücken“, verbesserte Floritzl diplomatisch.
    „Er“, Tilly stieß Lumiggl an, „möchte das Herz einer Womblinga gewinnen.“
    Die Spinne, die in Tillys Grashaaren saß, enthielt sich jeden Kommentars.
    „In Herzensdingen liegst du mit unseren Blumen genau richtig!“, brummste die Hummel stolz. „Soll es ein Bukett sein?“
    „Nein, ein Teppich.“
    „Was? Was glaubt ihr denn, wie viele Blumen dazu nötig sind? Ihr wollt wohl die ganze Wiese plündern!“ die Hummel war jetzt sichtlich verärgert.
    „Neinnein“, beeilte Tilly sich zu erklären, „es soll mehr ein symbolhafter Teppich sein. Und wir nehmen vor allem Blätter, verstehst du, Blätter. Dann kommen die Blüten sowieso viel besser zur Geltung, gell?“
    „Was soll das heißen, symbolhaft, ich will ihn doch Milvola zu Füßen legen ...“ mischte sich da Lumiggl ein.
    „Na eben“, presste Tilly zwischen zusammengebissenen Zähnen hervor und stieß ihn schmerzhaft in die Rippen, „sym-bo-lisch.“
    „Ab-aba-aber natürlich, symbolisch. Und was hab ich gesagt? Hab ich was anderes gesagt? Nein – ja“, nickte der Wombling, der endlich begriffen hatte, „also symbolisch, ein symbolischer Teppich, als Symbol, äh, meiner Liebe, äh und der ganzen Welt, die ich, äh, ihr zu Füßen lege ...“ er lächelte die Hummel möglichst unschuldig an.
    „Nun ja, wenn das so ist ...“ meinte die Hummel immer noch leise zweifelnd.
    Die drei Freunde strahlten sie an, als könnten sie kein Wässerchen trüben. Die Spinne rollte die Augen und zog sich wieder zurück in Tillys Haargestrüpp. Sie musste ja nicht alles mitkriegen. Und ohne sie konnte ja doch keiner anfangen.
    „Na gut“, brummte die Hummel besänftigt, „kommt mal mit, da drüben ist, glaube ich, eine Stelle, die sowieso etwas ausgedünnt werden muss, damit die nachfolgenden Blüten Sonne abbekommen. Am besten, ich schau mal auf den Plan.“
    Sie folgten der Hummel, die in leicht taumelnden Flug voran eilte.
    „So, hier ist es“, erklärte sie schließlich, als sie vor einem riesigen Plan angekommen waren, der auf ein Stück Rinde gezeichnet

Weitere Kostenlose Bücher