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The American Monstershow in Germany

The American Monstershow in Germany

Titel: The American Monstershow in Germany Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Pawn
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entstand das Bild einer gr oßen Ente, deren Schnabel behände auf und zu klappte und deren Sterz aufgeregt über den Bezugstoff der Couch scheuerte. Mein Gott, Ingrid, du redest doch sonst nie so viel, wollte Diana ausrufen, doch verbiss sie es sich in letzter Sekunde.
    ‚ Sag ihr, sie soll endlich den Schnabel halten, sag’s ihr. Sag’s ihr!‘
    Knäck, knäck, knäck!
    ‚ Was soll ich nur tun?‘ Diana rutschte auf ihrem Sessel umher, als wäre es ein Ameisenhaufen. Es gab etwas, was sie beruhigte, etwas, das diesen Irren aus ihrem Kopf vertrieb, der ihre Nerven für eine Schlaggitarre hielt und wieder die feinfühligen Harfenklänge anstimmte. Es war immer besser geworden, wenn sie abwusch. Oder bildete sie sich das nur ein? War es nach dem Abwasch am Abend besser gewesen, weil Frank dann zu Hause war und überhaupt des Tages Last von ihr fiel? Nein, der Abwasch übte eine magische Wirkung auf sie aus. Komisch, dass sie das nicht schon viel früher bemerkt hatte. Da hatte sie sogar geglaubt, Geschirrspülen sei eine Sklavenarbeit.
    Diana sprang auf und griff nach ihrem Gedeck.
    Da, ertappt! Sie war ein böses Kind, das man beim Kuchenstibitzen erwischt hatte.
    „Was ist los?“ Ingrid sah erstaunt auf.
    „ Ich wollte dir beim Abwasch helfen.“ Schwer fiel Diana zurück auf die Couch. Der Gitarrist griff nun schon forscher in die Saiten.
    „ Aber das ist doch nicht nötig“, wehrte Ingrid mit großzügiger Geste ab. Offenbar wollte sie diesen Genuss für sich allein in Anspruch nehmen. Diana erkannte das wissende Lächeln in ihrem Gesicht. „Außerdem, nimm dir doch erst noch ein bisschen Kaffee.“
    „ Gäste können wir sowieso nicht in die Küche lassen, so wie’s da aussieht“, meldete sich Klaus zu Wort. Klaus war Ingrids Angetrauter. Ein unauffälliger Buchhaltertyp, den man vergaß, kaum dass man ihm begegnet war. Aber Ingrid liebte ihn, und er vergötterte Ingrid. So nahm es Diana jedenfalls an.
    „ Aber ich muss abwaschen“, rutschte Diana die Wahrheit heraus, ohne dass es jemand beachtete, zumal sie schnell nachschob, „Wie sonst soll ich mich für das herrliche Mittagessen revanchieren?“ Offenbar gelang es ihr doch noch, vernünftig zu denken.
    „Lass sie doch, wenn sie unbedingt will“, sagte Frank und verschlang damit sein letztes Kuchenstück.
    „ Kannst du mir mal verraten, was heute los ist mit dir?“ wollte Ingrid indes wissen. Genau das wusste Diana selbst nicht. „Du hast dich sonst auch nie um den Abwasch gerissen.“
    „ Sag mal“, brauste Diana nun unvermittelt auf, „ich will dir helfen, damit du nicht allein in der Küche schuften musst, und statt mir zu danken, stellst du nur dumme Fragen.“
    „ Ich wundere mich nur“, wollte Ingrid begütigen.
    „ So, so, du wunderst dich. Demnächst wirst du dich noch ausgiebig darüber auslassen, wenn ich mal euer Bad benutzen will.“
    „ Warum bist du auf einmal so gereizt?“
    „ Ich bin nicht gereizt.“ Diana war kurz vor einem hysterischen Anfall.
    Ingrid schüttelte noch einmal den Kopf und warf Klaus einen resignierten Blick zu, der Diana sofort zur Weißglut gereizt hätte, wäre er ihr aufgefallen. Doch sie war schon viel zu sehr durcheinander. Dann sagte Ingrid völlig beherrscht: „Also, ab in die Küche.“
    Damit hätte der Tag gerettet sein können, doch er war es nicht. Der Abwasch wurde für Diana nicht zu jener Erlösung, die sie sich erträumt hatte, sondern zu einer Tortur. Das Geschirr entzog sich in bösartiger Weise geradezu ihren Händen. Bunte Kreise tanzten vor ihren Augen. Am Ende waren zwei Teller zu Bruch gegangen, und an Dianas Zustand hatte sich nichts gebessert. Säbeltänzer sprangen in einem wilden Reigen in ihrem Kopf herum, und auf ihren Nerven begleitete sie ein sadistischer Musikus.
    „ Danke“, sagte Ingrid und legte das Geschirrtuch beiseite.
    Diana wusste, dass dies blanke Ironie war. Ingrid lachte sie aus. Das war der Gipfel der Gemeinheit. Sie litt, kämpfte einen verzweifelten Kampf mit dem Geschirr, und ihre ehemals beste Freundin lachte sie aus.
    „ Du musst es nicht betonen, dass ich mich ungeschickt angestellt habe“, belferte Diana los. Ingrid war fassungslos und brachte infolgedessen keinen Ton heraus. „Tja, da bist du sprachlos. Aber ich habe dich durchschaut. Ich konnte unmöglich besser sein.“
    „ Wie meinst du das?“ fragte Klaus von der Küchentür her. Er war erst jetzt mit Frank zusammen hinzugetreten, da Dianas erneuter Ausbruch sie aufmerksam gemacht

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