The Bride - Das Bündnis von Halland (German Edition)
für deine Anwesenheit hier in Halland, aber nicht meinen Vater. “
„Diese Gunst gewähre ich dir gerne. Der wahre Schuldige ist mir allzu gut bekannt.“
„Ich danke dir, Arel.“
Es klopfte an der Tür. „Mein Prinz, Ihr werdet zum Bankett erwartet.“
Schwerfällig erhob sich Arel. Nun bot ihm Cato doch den Arm.
„Zeige Stolz und Würde. Lass dich von dem Tyrannen Xandas nicht unterkriegen“, sagte er eindringlich. „Halte durch, Arel.“
Sein Angetrauter nickte und straffte die Schultern. Schließlich legte sich eine Hand auf Catos Arm. Zu seinem Bedauern waren es nicht die zierlichen Finger des strahlenden Mädchens aus seinen Träumen.
3
„Iss doch etwas, Mutter. Die Speisen mögen dir fremdartig erscheinen, aber sie sind wohlschmeckend.“
Wie so häufig pickte seine Mutter wie ein kleiner Spatz auf ihrem Teller herum. Wer würde zukünftig darauf achten, dass sie genug aß? Arel wusste es nicht. Er liebte seine Mutter über alles, auch wenn sie manchmal nicht klar bei Verstand zu sein schien. Vermutlich waren die vielen Schläge seines Vaters Schuld an ihrem Zustand. Ständig hatte Gad sie geprügelt, wenn er als kleiner übermütiger Junge über die Stränge schlug, und sie als unfähig bezichtigt, ihm eine angemessene Erziehung zukommen zu lassen. Nachdem Gad seine Gemahlin einmal mehr blutig geschlagen hatte, hatte er sich dazwischen geworfen und die für sie bestimmten Hiebe auf sich genommen. Seitdem zog Arel den Zorn seines Vaters immer wieder geschickt auf sich. Nur wer würde Idaline beschützen, wenn er hier in Halland zurückblieb?
Erneut nötigte er seiner Mutter einen Bissen auf. Das lenkte ihn von dem kaum verborgenen Gekicher der Hallander ab, die sich über diese verdammte Ehe lustig machten. Wie sollte er sich Respekt bei diesen Barbaren verschaffen, wenn sie sich gleich am ersten Tag über ihn das Maul zerrissen? Er bemühte sich, diese Spötteleien zu überhören und nicht zu zeigen, wie sehr sein Stolz davon getroffen wurde. Das süffisante Lächeln seines Vaters war ohnehin schon breit genug.
„Trink noch etwas“, forderte ihn Cato auf und wollte ihm bereits Met nachschenken. Rasch hielt er die Hand über seinen Becher.
„Ich will mich nicht betrunken ins Ehebett legen.“
„So wäre es aber vielleicht leichter für dich zu ertragen“, flüsterte ihm Cato zu. „Schließlich bin ich gut bestückt und ich will nicht, dass du bei meinem Anblick vor Angst aus dem Bett springst.“
„Angeber!“, zischte Arel.
„Wir werden sehen, Prinzessin.“ Cato grinste ihm vielsagend zu und widmete dann seine Aufmerksamkeit den Gauklern und Skalden.
Die Art und Weise der Vorführungen war Arel fremd. War die Musik in Xanda fröhlich-verspielt, so kam sie ihm hier simpel, wenn auch kraftvoll und mitreißend vor. Statt kunstvoller, geschmeidiger Akrobatik und geistvollem Klamauk schienen die Schausteller mehr auf Kraft und Geschicklichkeit Wert zu legen. Die Scherze wirkten auf ihn derb und ungehobelt. Arel sah sich die Darbietungen eine Weile an, doch seine Gedanken waren nicht bei den Aufführungen der Gaukler oder den Balladen der Skalden. Dauernd wanderten seine Augen zu Cato hinüber. Seine innere Unruhe verstärkte sich im Laufe des Abends von Minute zu Minute und zerrte an seinen Nerven. Idaline schien seine Anspannung zu spüren, denn sie umklammerte seine Hand mit ihren kalten Fingern.
„Es ist alles in Ordnung, Mutter“, versuchte er sie mit schalen Worten zu beruhigen.
„Werde glücklich, Liebling. Nutze diese Chance um deinetwillen“, wisperte sie mit ihrer dünnen Stimme. Er hob ihre Finger an seine Lippen und küsste sie zärtlich.
„Sorge dich nicht um mich, Arel. Es wird Zeit, dass du endlich an dich denkst. Über mich werden die Götter wachen.“
„Wie könnte ich mich nicht um Euch sorgen, Mutter?“, sagte er leise, damit sein Vater ihn nicht hörte. „Ihr werdet mit dieser Bestie allein sein.“
„Sprich nicht so von deinem Vater, Liebling.“ Idaline strich ihm sanft über die blau geschlagene Wange. „Du bist in meinem Herzen, Arel. Vergiss das nie.“
„Dieser Gedanke wird mich in kalten Stunden wärmen.“
Idaline lächelte ihn an. Das hatte sie schon lange nicht mehr getan. Meistens wirkte sie völlig geistesabwesend.
„Ihr seid immer noch eine wunderschöne Frau.“
„Schmeichler.“
„Genug der kosenden Worte“, unterbrach sie die schroffe Stimme seines Vaters. Arel erstarrte.
„Wird es nicht Zeit, dass sich das
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