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The Cutting

The Cutting

Titel: The Cutting Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Hayman
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ganze Geschichte, angefangen mit seinem Anruf bei Priscilla Pepper bis hin zu Kanes tödlichem Sturz auf die Steinfliesen und Lucinda Cassidys Rettung.
    »Hatte er bei seinem Tod das Skalpell noch in der Hand?«
    »Ja«, erwiderte McCabe. »So war es.«
    »Ich habe alles beobachtet, Chief«, fügte Maggie hinzu. McCabe warf ihr einen Blick zu. Ihm war klar, dass sie erst aus dem Zimmer gekommen war, als Kane bereits über die Brüstung gesegelt war. »Es war eindeutig Notwehr«, sagte sie.
    »Na Gott sei Dank«, erwiderte Shockley. »Die Pressekonferenz beginnt in ungefähr zwanzig Minuten. Sind Sie beide dann schon hier?«
    »Nein. Wir sind noch nicht einmal in Belfast«, meinte Maggie. »Es dauert noch ein paar Stunden, bis wir da sind.«
    »Okay. Dann mache ich das. Ach übrigens, die Beerdigung von Kevin Comisky findet am Montag um 15.00 Uhr statt. Ein Staatsbegräbnis mit allem Drum und Dran. Ich hoffe, Sie kommen auch.«
    »Selbstverständlich«, meinte Maggie.
    »Könnten Sie mir die Adresse und Telefonnummer seiner Frau geben?«, bat McCabe. »Ich würde mich gerne bei ihr melden.«
    »Ich sage Deirdre, sie soll sie Ihnen zumailen.«
    »Danke.« Und dann, weil er Shockley nicht mehr länger zuhören wollte, legte McCabe einfach auf, noch bevor der Chief erneut das Wort ergreifen konnte.
    Er schaute zu Maggie hinüber. »Es war also eindeutig Notwehr? Soll ich das zu Casey sagen, wenn sie mich fragt, ob ich den Kerl wirklich töten musste?«
    »Ja. Genau das sagst du ihr, weil wir beide wissen, dass das die Wahrheit ist. Du hattest keine Wahl.« Sie erwiderte seinen Blick. »Hast du doch kürzlich selbst gesagt. Eine saubere Lösung. Es musste so kommen.«
    Er spürte Maggies forschenden Blick auf sich ruhen, während sie schweigend weiterfuhren. »Und, was denkst du jetzt?«, fragte sie.
    »Ich weiß nicht. Nichts. Aber manchmal frage ich mich schon, ob es für Casey nicht besser wäre, wenn sie ein Leben führen könnte, in dem Begriffe wie ›saubere Lösung‹ oder ›Notwehr mit Todesfolge‹ gar nicht erst vorkommen. Wo sie nicht nachts wach liegen und befürchten muss, dass ihr Vater vielleicht nicht mehr lebendig nach Hause kommt.«
    »Dabei kann ich dir auch nicht helfen.«
    »Ich weiß.«
    »Aber wenn ich’s könnte, dann würde ich es tun.«
    »Das weiß ich auch.«
    »Ich finde einfach, du solltest aufhören, dich so zu quälen. Du bist doch einer von den Guten. Und so wird es auch immer bleiben.«
    Er griff nach ihrer Hand und drückte sie. Sie erwiderte die Geste. Dann sah er ihre braunen Augen vor sich, mit denen sie ihn im Tallulah’s angeschaut hatte, und er lächelte.
    »Weißt du, woran ich gerade noch denken muss? An einen Kuss von einer richtig guten Freundin, den ich neulich im Tallulah’s bekommen habe. Ich frage mich, was sie wohl in diesem Augenblick gedacht hat.«
    »Ach, das«, erwiderte Maggie. »Das war bloß so eine impulsive Idee dieser Freundin. Mach dir mal keine Gedanken. Du bist ja vergeben, das hat sie damals auch schon gesagt.«
    Er ließ ihre Hand los. »Ja«, sagte er. »Ich schätze mal, das bin ich.« Ob Kyra wohl auf ihn wartete? Er hoffte es.
    In Augusta tauschten sie noch einmal die Plätze, und Maggie brachte sie schweigend bis nach Portland. McCabe schlief. Als sie in die Eastern Prom einbogen, war es immer noch dunkel. Maggie ließ den Crown Vic auf den Parkplatz hinter dem Haus rollen. McCabe stieg aus und ging zur Haustür. Als er sich umdrehte, um Maggie zum Abschied noch einmal zuzuwinken, war sie bereits verschwunden. Er betrat den weißen Altbau und stieg die Treppe in den zweiten Stock hinauf. Falls Kyra da war, dann würde er sie aufwecken, und sie würden sich lieben, das wusste er. Er wusste, dass sie nichts dagegen haben würde. Danach würden sie vielleicht ein bisschen schlafen. Und danach würden sie sich noch einmal lieben.
    Auf dem Treppenabsatz vor seiner Wohnungstür streifte McCabe die Schuhe ab, trat ein und tapste leise zum Schlafzimmer. Er schob die Schlafzimmertür auf. In der Dunkelheit konnte er schemenhaft erkennen, dass Kyra sich aufgesetzt hatte und ihn erwartete. Sie ließ das Laken von ihren nackten Schultern gleiten und streckte ihm beide Arme entgegen. »Willkommen daheim«, sagte sie leise.

DANKSAGUNG
    Bei der Entstehung dieses Buches habe ich von vielen Menschen Hilfe und Unterstützung erhalten. Ohne jemanden besonders hervorzuheben, geht mein Dank an:
    Detective Sergeant Tom Joyce, der früher einmal McCabes Job im Dezernat

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