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The Dead Forest Bd. 1 Die Stadt der verschwundenen Kinder

The Dead Forest Bd. 1 Die Stadt der verschwundenen Kinder

Titel: The Dead Forest Bd. 1 Die Stadt der verschwundenen Kinder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: O'Brien Caragh
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Khol. »Ich werde deinen Lohn deiner Mutter schicken. Dritter westlicher Sektor, richtig?«
    »Ja«, rief Gaia, schon im Gehen. Sie schloss kurz die Augen, öffnete sie wieder, tastete Halt suchend nach dem schemenhaften Gebäude an ihrer Seite. Das Licht des Mondes war nicht mehr so hell wie vorhin, ehe sie in den Lichtschein getreten war, und sosehr sie auch blinzelte, sie konnte ihre Augen nicht dazu bringen, sich an die Dunkelheit zu gewöhnen. Sie musste stehenbleiben, nur eine Ecke von dem Tor mit seiner hellen Laterne entfernt. In der Stille konnte sie nahes Weinen hören, ein leises und einsames Weinen. Ihr Herz stand still. Plötzlich war sie sicher, dass Priscillas Mutter ganz in ihrer Nähe war, dass sie irgendwo in den Schatten wartete. Aber niemand kam, und einen Moment später, als das Weinen verebbte, konnte Gaia ihren Weg fortsetzen, den Hügel hinab, weg von der Mauer, nach Hause.

2
    Ein kleines braunes Päckchen
    Gaia bog um die Ecke der Sally Row und war erleichtert, Kerzenschein im Fenster ihres Heims zu sehen. Sie beschleunigte ihren Schritt, als sie aus den tiefen Schatten zwischen zwei Gebäuden jemanden eindringlich ihren Namen flüstern hörte.
    Gaia hielt inne. »Wer ist da?«
    Eine gebeugte Gestalt kam gerade weit genug aus der Gasse, um Gaia ein Zeichen zu geben, und zog sich dann wieder ins Dunkel zurück. Auf Anhieb erkannte sie die unverwechselbaren Züge der alten Meg, der treuen Freundin und Assistentin ihrer Mutter. Gaia warf einen letzten Blick auf die Reihe verwitterter Häuser und das Licht in ihrem Fenster und folgte der Alten in die Schatten.
    »Die Enklave hat deine Eltern geholt«, sagte sie. »Alle beide. Die Soldaten sind vor einer Stunde gekommen, und jetzt ist noch einer hier.«
    »Um mich festzunehmen?«
    »Das weiß ich nicht.«
    Gaia fühlte, wie ihre Hände kalt wurden, und ließ ihre Tasche zu Boden sinken. »Bist du sicher? Weshalb sollten sie meine Eltern holen?«
    »Seit wann brauchen sie dazu einen Grund?«, erwiderte die alte Meg.
    »Meg!«, stieß Gaia aus, in Sorge, jemand könnte die alte Frau gehört haben.
    Die alte Meg packte ihren Arm. »Hör zu. Wir waren eben von der Geburt zurück, und deine Mutter wollte dich gerade suchen gehen, als die Soldaten kamen, um sie und deinen Vater abzuholen«, flüsterte sie. »Ich bin unbemerkt hinten raus und habe mich auf der Veranda versteckt. Es wird Zeit, dass du dir über ein paar Dinge klar wirst, Gaia. Deine Mutter ist eine wichtige Informationsquelle. Sie weiß zu viel über die Babys, und die hohen Herren in der Enklave brauchen ziemlich dringend ein paar Antworten von ihr.«
    Gaia schüttelte den Kopf und verschränkte die Arme vor der Brust. Was Meg da sagte, ergab wenig Sinn. »Wovon redest du? Meine Mutter weiß nichts, was nicht auch sonst jeder weiß.«
    Die alte Meg kam mit ihrem Gesicht nun ganz nahe und zog Gaia tiefer mit sich in die Schatten. »Die Enklave glaubt, dass deine Mutter vorgebrachte Kinder zu ihren leiblichen Eltern zurückverfolgen kann.«
    Gaia lachte ungläubig.
    »Dummes Mädchen!« Wieder packte Meg mit ihren klauengleichen Fingern Gaias Arm. »Ich hab gehört, wie die Wachen sie befragt haben, die werden deine Eltern nicht einfach gehen lassen. Das hier ist zu wichtig!«
    »Autsch! Lass mich los«, sagte Gaia.
    Die alte Meg ließ die Hand sinken und sah sich verstohlen um. »Ich verlasse Wharfton«, flüsterte sie. »Sonst bin ich die Nächste. Ich hab nur gewartet, weil ich wissen wollte, ob du mit mir kommst.«
    »Ich kann nicht weggehen«, protestierte Gaia. »Das ist mein Zuhause. Meine Eltern werden wiederkommen.« Sie erwartete Zustimmung von der alten Meg, doch als die Stille sich hinzog, gewann ihre Angst die Oberhand. »Wie konnten sie nur meine Mutter festnehmen? Wer wird sich jetzt um die Babys kümmern?«
    Ein hässliches Lachen durchdrang die Dunkelheit. »Sie haben jetzt ja dich, oder nicht?«
    »Aber ich kann nicht den Platz meiner Mutter einnehmen«, flüsterte Gaia. »Ich weiß nicht genug. Heute habe ich einfach Glück gehabt. Ist es denn zu glauben, dass diese Frau mich angelogen hat? Sie hat gesagt, es sei ihr Viertes, aber in Wahrheit war es …«
    Die alte Meg gab ihr eine schallende Ohrfeige, und Gaia taumelte zurück und hielt sich die Hand an die brennende Wange.
    »Denk nach«, flüsterte die Alte mit rauer Stimme. »Was würden deine Eltern wollen? Wenn du bleibst, wirst du die neue Hebamme des dritten westlichen Sektors. Du wirst nach den Frauen sehen, um

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