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The End (Die neue Welt)

The End (Die neue Welt)

Titel: The End (Die neue Welt) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: G. Michael Hopf
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null-vier-fünfundvierzig unter Kontrolle haben und bereits in See gestochen sein. Aus der Einsatzbesprechung vor diesem Überfall war hervorgegangen, dass die sechs Trupps beide Frachter innerhalb einer Dreiviertelstunde in ihre Gewalt bringen und kurz darauf ablegen mussten. Da der Plan keine Luftunterstützung vorsah, hieß es Mann gegen Mann.
    Sebastian blickte andauernd auf seine Uhr. Während diese weiter tickte, wurde er immer ungeduldiger. Er spähte wieder durchs Visier; alles blieb ruhig, keine Bewegung auf den Schiffen oder in der Umgebung. Er hörte das ferne Dröhnen von Maschinen, die Luft war frisch und roch salzig.
    »Verdammt, ich muss mal pissen«, fluchte sein Kamerad leise.
    »Dann piss doch«, sagte Sebastian.
    Tomlinson rollte sich einige Fuß zur Seite und öffnete seine Hose.
    »Ahh, es gibt nichts Geileres, als sich zu erleichtern, nachdem man es so lange zurückgehalten hat. Einfach ein großartiges …«
    »Pscht«, zischte Sebastian, da er ein größeres Fahrzeug kommen hörte. Er linste abermals durch sein Fernrohr, bis er es endlich entdeckte: Es war ein grauer Pickup, der auf das Bereitschaftsschiff ›Bennett‹ zuraste. Als er die Landungsbrücke erreichte, hielt er an, zwei Männer stiegen aus und liefen schnell nach oben aufs Achterdeck. Sebastian ahnte, dass etwas nicht stimmte. War ihre Mission in Gefahr? Nur wenige Minuten verstrichen, da heulte der Alarm im Heckbereich des Schiffes los.
    »Scheiße!«, stieß Sebastian laut aus.
    »Was ist?«, fragte Tomlinson, nachdem er zurückgerollt war und sich seinen Feldstecher gegriffen hatte.
    »Wir sind aufgeflogen, Tomlinson. Funk ›Makin Island‹ an und gib das durch.«
    »Roger.« Sein Kamerad drückte die Sprechtaste seines Geräts. »Charlie Papa, Charlie Papa, hier Sierra Tango, kommen.«
    Sebastian konnte nun beobachten, wie Leben auf die Decks der ›Bennett‹ kam. Die beiden Männer, die offensichtlich den Alarm ausgelöst hatten, kehrten eilig über die Landungsbrücke zu ihrem Pickup zurück und gaben Gas in Richtung der ›Stockham‹, die neben der ›Bennett‹ lag. Ihre Eile war allerdings unnötig, denn schon hörte Sebastian, wie auch dort der Achteralarm losbrach.
    »Charlie Papa, Charlie Papa, hier Sierra Tango, kommen«, wiederholte Tomlinson ins Mikrofon des Funkgerätes.
    Sebastian sah wieder auf die Uhr: null-drei-sechs. Das Überfallkommando würde jede Minute am Strand aufkreuzen.
    »Charlie Papa, die beiden Ziele wurden über unsere Absichten vorgewarnt, over«, meldete Tomlinson jemandem auf der ›Makin Island‹.
    Sebastian konnte sehen, dass sich die Besatzung der ›Bennett‹ zur Verteidigung wappnete. Was er befürchtet hatte, würde genau so eintreten: Amerikaner kämpften gegen Amerikaner.
    »Roger, Sierra Tango eins, Ende.« Tomlinson brach die Verbindung zum Kommando des Flugzeugträgers ab.
    »Also, was meinen sie?«, fragte Sebastian, während er weiter durch das Visier spähte.
    »Sie wollen, dass wir den Überfall durchziehen, unsere Einsatzregeln haben sich nicht verändert.«
    »Verdammt«, stieß Sebastian frustriert aus.
    Von weitab drang das Motorengeräusch weiterer Fahrzeuge an seine Ohren. Er schwenkte das Gewehr in die Richtung, aus der er es hörte, und blickte durch das Rohr. Was er sah, bestätigte seine Vorahnung: Drei Transporter der Militärpolizei kamen zum Hafen.
    »Das sieht ganz übel für uns aus«, bemerkte er.
    »Japp, hast recht«, stimmte Tomlinson zu. Auch er blickte durch sein Fernglas. »Van Zandt, ich sehe unser Überfallkommando; es nähert sich gerade der ›Stockham‹!«
    Tomlinson war jedoch nicht der Einzige, der sie gesehen hatte. Nur Sekunden später brach Geschrei auf dem Schiff los, woraufhin die vorstoßenden Marines und ihre Kameraden der Navy von Flutscheinwerfern erfasst wurden.
    »Was sollen wir unternehmen?«, drängte Tomlinson.
    »Zunächst müssen wir deren Verstärkung aufhalten«, antwortete Sebastian und legte seinen rechten Zeigefinger an den Abzug. Während er ihn niederdrückte, rief er sich ins Bewusstsein, dass es kein Zurück mehr gab, sobald er den ersten Schuss abgegeben hatte. Die Augenblicke, die bis dahin verstrichen, kamen ihm vor wie eine Ewigkeit. Sebastians Ausbildung zahlte sich aus, denn er traf einen der Vorderreifen des ersten Transporters. Das Durchladen erfolgte zügig, sodass er gleich auf die Vorderachse des zweiten Fahrzeugs anlegen konnte. Drei Sekunden, und er hatte zum zweiten Mal zielsicher geschossen. Das Gleiche

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