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The Immortals 6: Rivalin des Schicksals (German Edition)

The Immortals 6: Rivalin des Schicksals (German Edition)

Titel: The Immortals 6: Rivalin des Schicksals (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Melissa de la Cruz
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Abschied
    Florenz, Dezember
    Skyler hatte die ganze Nacht kein Auge zugetan. Stattdessen lag sie hellwach im Bett, starrte die Holzbalken an der Zimmerdecke an oder sah durch das Fenster hinüber zum Dom, der in der Morgendämmerung rotgolden glänzte.
    Ihr seidenes Kleid lag zerknittert auf dem Boden, direkt neben Jacks Smokingjacke. Am Abend zuvor hatten sich die Hochzeitsgäste mit herzlichen Umarmungen und liebevollen Worten von ihr verabschiedet, dabei ihren Ring berührt und mit einer Geste, die Gutes bringen sollte, gesegnet.
    Beseelt von dem Glück, so tolle Freunde und einander zu haben, waren Skyler und Jack kurz darauf durch die Straßen geschlendert und in ihre Unterkunft zurückgekehrt. Unbändige Freude und Erschöpfung wechselten einander ab, bedingt durch die Ereignisse, die sich rund um ihre Hochzeit abgespielt hatten.
    Im Dämmerlicht des hereinbrechenden Morgens schob Skyler ihren Arm unter seinen und Jack drehte sich zu ihr um, bis sie ganz nah beieinanderlagen. Sein Kinn ruhte an ihrer Stirn und unter der Bettdecke waren ihre Beine ineinander verschlungen.
    Sie legte die Hand auf seine Brust, um seinen regelmäßigen Herzschlag zu fühlen, und fragte sich, ob sie jemals wieder zu einer Lüge in der Lage sein würden, mit der sie ihre Liebe verleugneten.
    »Ich muss gehen«, sagte Jack schläfrig. Er zog sie näher zu sich und sein Atem streifte ihr Ohr. »Ich möchte nicht gehen, aber ich muss.«
    »Ich weiß«, erwiderte Skyler. Sie hatte versprochen, stark für ihn zu sein, und sie würde dieses Versprechen halten, ihn nicht enttäuschen. Ach, wenn der Tag noch fern wäre, wenn sie die Nacht doch nur etwas verlängern könnte …
    »Aber jetzt noch nicht«, flüsterte sie. »Es ist noch dunkel draußen. Es war die Nachtigall und nicht die Lerche … « Sie fühlte sich wie Julia an dem Morgen, als sie Romeo anflehte, bei ihr zu bleiben, schlaftrunken und von inniger Liebe erfüllt und dennoch voller Angst vor der Zukunft. Skyler versuchte, sich an etwas Kostbares und Zerbrechliches zu klammern, als könnte die Nacht ihre Liebe vor dem bevorstehenden Untergang schützen, den der Tag bringen würde.
    Jack hatte die Zeile aus Shakespeares Werk Romeo und Julia erkannt. Sie spürte an ihrer Wange, dass er lächelte. Mit den Fingern fuhr sie über seine weichen Lippen, und als er sich über sie schob, bewegte sie sich mit ihm, bis ihre Körper vereint waren.
    Er legte ihre Arme über ihren Kopf, hielt die Handgelenke fest und küsste sie am Hals. Skyler schauderte bei der Berührung seiner Fangzähne. Sie griff in sein feines, weiches Haar, während er in tiefen Zügen von ihrem Blut trank.
    Danach ruhte sein blonder Schopf an ihrer Schulter und Skyler schlang die Arme fest um ihn. Inzwischen fiel helles Tageslicht ins Zimmer.
    Jetzt war es unwiderruflich: Die Nacht war vorbei und sie mussten sich schon bald voneinander trennen. Jack befreite sich sanft aus ihrer Umarmung und küsste die frische Bisswunde an ihrem Hals.
    Sie sah zu, wie er sich anzog, und reichte ihm Schuhe und Pullover. »Es wird kalt sein. Du brauchst einen neuen Mantel«, sagte sie und klopfte den Dreck von seinem schwarzen Regenmantel.
    »Ich besorge mir einen, wenn ich zurück in New York bin«, versprach er. Als er ihr trauriges Gesicht sah, fügte er hinzu: »Hey, es wird alles gut werden. Ich lebe schon eine ganze Weile und ich habe nicht vor, den Löffel abzugeben.« Ein flüchtiges Lächeln huschte über sein Gesicht.
    Skyler nickte. Der Kloß in ihrem Hals ließ sie kaum atmen oder sprechen, doch sie wollte nicht, dass er sie so im Gedächtnis behielt. Sie gab ihm seinen Rucksack und versuchte, möglichst heiter zu klingen. »Ich habe deinen Pass in die vordere Tasche gesteckt.« Schon jetzt liebte sie die Rolle der engsten Vertrauten, der Gefährtin, der Ehefrau.
    Jack bedankte sich mit einem Kopfnicken, hängte sich den Rucksack über die Schulter und fummelte am Reißverschluss herum, während er das letzte Buch einsteckte. Dabei vermied er, ihr in die Augen zu sehen.
    So wie er jetzt vor ihr stand, wollte sie ihn in Erinnerung behalten. Er sah wunderschön aus im Morgenlicht, sein platinblondes Haar war ein wenig zerzaust und seine hellgrünen Augen glänzten vor Entschlossenheit.
    »Jack …« Skyler hatte Mühe, sich zu beherrschen, doch sie wollte ihren letzten gemeinsamen Moment nicht noch trauriger machen. Deshalb sagte sie nur: »Wir sehen uns.«
    Er drückte ihre Hand ein letztes Mal.
    Dann war Jack fort und sie

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