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The Immortals 6: Rivalin des Schicksals (German Edition)

The Immortals 6: Rivalin des Schicksals (German Edition)

Titel: The Immortals 6: Rivalin des Schicksals (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Melissa de la Cruz
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bevölkert. Amerikaner, die Fül vor sich verteilt hatten, ein arabisches Gericht aus geschmorten Kichererbsen auf einem knusprig gebackenen Pita-Brot. Englische Familien, die in Landkarten vertieft waren. Und Deutsche, die ausgelassen über die Bilder auf ihren Digitalkameras lachten. Überall herrschte eine Art selbstzufriedene Spießigkeit.
    Mimi hatte gelernt, dass sich die Büfetts der Fünf-Sterne-Hotels kaum voneinander unterschieden, egal in welchem Land sie sich befand. Neben aufwendig angerichteten kalten Platten und köstlichem Gebäck gab es immer einen Stand mit westlichen Omeletts sowie eine Auswahl an einheimischen Speisen, die einem herausgeputzten Publikum der internationalen besseren Gesellschaft serviert wurden.
    Mimi war durch die ganze Welt gereist, doch den Bewohnern der Upper East Side konnte sie nirgendwo entkommen – die privilegierte Sippschaft war vom Kilimandscharo bis zum nördlichen Polarkreis anzutreffen, gestrandet an den Küsten der Malediven oder tauchend in Palau.
    »Du siehst aus, als wärst du gerade einem Agatha-Christie-Roman entsprungen«, sagte sie, legte die Serviette auf ihren Schoß und winkte den Kellner heran, der ihr eine Tasse starken schwarzen Kaffee einschenkte.
    »Du hast wohl schon meinen Tod auf dem Nil geplant«, erwiderte Oliver lächelnd.
    »Noch nicht«, brummte sie.
    »Ich würde nur gern vorher noch einen Happen essen, wenn das für dich in Ordnung ist.« Er deutete auf das üppige Büfett. »Wollen wir?«
    Sie bedienten sich und gingen zurück zu ihrem Tisch. Mimi warf einen skeptischen Blick auf Olivers Teller, auf dem sich Eier, Erdbeeren, Waffeln, Toast, Pita, Käse, Croissants und Bagels gefährlich hoch türmten. Jungs sind wahre Fressmaschinen, dachte sie, aber vielleicht macht er es genau richtig. Wer wusste schon, wann sie das nächste Mal etwas zu essen bekämen?
    Mimi versuchte ebenfalls, etwas herunterzubekommen, stocherte aber nur in den schmackhaften, kleinen Häppchen auf ihrem Teller herum. Sie hatte Schmetterlinge im Bauch und ihren Appetit verloren. Aber das spielte keine Rolle. Bevor sie New York verlassen hatte, war sie noch einmal bei ihrem derzeitigen Vertrauten gewesen und hatte sich für die Reise mit Blut »vollgetankt«. Wie ein Marathonläufer, der sich am Abend vor dem Rennen mit Kohlenhydraten vollstopfte.
    »Schade, dass wir nicht lange bleiben«, meinte Oliver und biss herzhaft in ein Blätterteigplätzchen. »Ich habe gehört, dass es heute Nacht eine Art Lasershow an den Pyramiden gibt. Der Portier hat gesagt, dass die Sphinx dabei etwas erzählen wird. Was die Frage aufwirft, was sie wohl sagen würde, wenn sie tatsächlich sprechen könnte.«
    »Unglaublich, was die Red Bloods mit etwas so Heiligem anstellen. Gibt es denn gar keine Grenzen?«, fragte Mimi.
    »Es könnte schlimmer kommen. Denk an das Sting-Konzert vom letzten Mal«, erinnerte Oliver sie.
    Nun, das ist wirklich eine Katastrophe gewesen, dachte Mimi. Als sie das erste Mal in Kairo angekommen waren, hatte auf dem gesamten Gelände rund um die Pyramiden das reinste Chaos geherrscht. Es war nicht nur unerträglich heiß gewesen und sie hatten sich durch die Menschenmassen kämpfen müssen, um zum Eingang der Pyramide zu kommen, die ganze Zeit über hatte Sting auch noch seine lahmen Allerwelts-Yogamelodien geschmettert. Sie schauderte bei dem Gedanken daran. Rockstars sollten nicht alt werden. Sie sollten sterben, bevor sie dreißig werden, oder in ihre Paläste in der Karibik verschwinden.
    »Du könntest hierbleiben«, bot Mimi an, bevor sie es sich anders überlegen konnte. »Ich kann wie beim letzten Mal allein gehen.«
    Vielleicht finde ich noch eine andere Möglichkeit für den Austausch, sagte sie sich im Stillen. Er musste das nicht tun. Oliver war ziemlich eingebildet, ziemlich steif, aber er war auch süß und aufmerksam und es war seine Idee gewesen, die weiße Hexe aufzusuchen. Dank ihm wusste Mimi nun genau, was sie brauchte, um Kingsley aus der Unterwelt zu befreien.
    Das ist deine letzte Chance, dachte sie.
    Oliver tunkte etwas Ei mit einem Stück Toast auf. Er hatte sich heldenhaft angestrengt und sein Teller war fast leer. »Du hast gesagt, du bräuchtest jemanden, der mit dir kommt. Außerdem habe ich nicht jeden Tag die Möglichkeit, die Hölle zu besichtigen. Bekomme ich dort ein Souvenir?«
    Mimi schnaubte. Wenn Oliver wüsste … Er war das Souvenir. Die Hexe hatte ihr etwas mitgeteilt, was sie ihm die ganze Zeit über verschwiegen hatte:

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