The Old Republic - Betrogen
suchte nach weiteren Zielen. Ihre Blicke trafen sich. Sie zwinkerte ihm zu und deutete hinter ihn. Malgus wirbelte herum und sah zwanzig oder mehr Republiksoldaten, die aus einem Seitenraum in die Halle stürmten. Ihre Blastergewehre schnitten sengende Linien in die Luft über dem Schlachtfeld. Eleena quittierte das Feuer mit eigenen Schüssen.
Bevor Malgus die Soldaten erledigen konnte, stieg hinter ihm die Mandalorianerin in die Höhe. Ihr Jetpack spie blaues Feuer und die silber- und orangefarbene Rüstung, die sie von Kopf bis Fuß einhüllte, schimmerte im Feuerschein der Halle. Wie ein Rachegeist schwebte sie in der Luft und feuerte aus den Werfern an ihrem Handgelenk zwei kleine Raketen ab. Sie schlugen direkt vor den Republiksoldaten in den Boden ein und verwandelten sich in Feuerbälle. Körper und loses Gestein flogen in alle Richtungen.
Immer noch schwebend, begann sie sich über einer weiteren Gruppe Soldaten in der Luft zu drehen, während die Flammenwerfer an ihren Unterarmen Feuer auf sie spien. Malgus wusste, dass sich die Schlacht gewendet hatte und bald vorbei sein würde. Er sah sich um und suchte weiter nach Zallow, dem einzigen Gegner auf dem Feld, der seiner Aufmerksamkeit würdig war. Bevor er den Jedi-Meister ausmachen konnte, griffen ihn drei weitere Jedi an. Er parierte den Schlag eines männlichen Menschen, sprang über den tief geschwungenen Hieb einer orangehäutigen Togruta hinweg, trennte der dritten, einer Menschenfrau, die Hand ab, um sie zu entwaffnen, packte sie daraufhin mit seiner freien Hand an der Kehle und schmetterte sie mit machtgestärkter Kraft zu Boden. „Alara!", rief der Mann.
Malgus sprang über den Querstreich des Mannes hinweg und landete hinter der Togruta, die zwar seinen Lichtschwerthieb parierte, sich aber nicht gegen den Machtstoß wehren konnte, der sie quer durch die Halle in einen Schutthaufen schleuderte.
Malgus brüllte auf. Seine Lust am Gemetzel hatte sich derart gesteigert, dass er seine eigenen Krieger erschlagen hätte, wenn keine Jedi mehr übrig gewesen wären. Er wollte, ja musste noch einen töten und das mit bloßen Händen. Der Sith-Lord duckte sich, um einem Hieb des Jedi auszuweichen, hechtete vor und packte den Mann bei der Kehle. Er hob ihn hoch in die Luft und ließ ihn dort nach Atem ringend baumeln. In den braunen Augen des Jedi war keine Furcht zu sehen, wohl aber Schmerz. Malgus brüllte, drückte fest zu und warf den leblosen Körper zu Boden. Schwer atmend und mit seitwärts gehaltener Klinge stand er über ihm, während die Schlacht um ihn herum toste - mit ihm im Zentrum, dem Auge des Sith-Sturms. Schließlich entdeckte Malgus keine zehn Schritte entfernt Meister Zallow. Er wirbelte herum, drehte sich im Kreis, und seine grüne Klinge wurde zu einem unscharfen Schleier aus Geschwindigkeit und Präzision. Ein Sith-Krieger fiel ihm zum Opfer, dann noch einer. Lord Adraas landete vor ihm und versuchte, Malgus' Beute für sich selbst zu beanspruchen. Adraas duckte sich tief und schlug nach Zallows Knien. Zallow sprang über den Hieb hinweg und entfesselte einen Energiestoß, der Adraas auf dem Rücken durch die Halle rutschen ließ. „Er gehört mir!", rief Malgus und preschte über das Schlachtfeld. Als er an Adraas vorbeikam, wiederholte er seine Worte. „Zallow gehört mir!" Zallow musste Malgus gehört haben, denn er drehte sich um, und ihre Blicke trafen sich. Auch Eleena musste Malgus' Rufe gehört haben. Sie trat hinter der Säule hervor, erkannte Malgus' Absicht und feuerte mehrere Schüsse auf Zallow ab.
Ohne seinen Blick von Malgus abzuwenden, wehrte Zallow die Schüsse mit seiner Klinge ab und schickte sie zu Eleena zurück. Zwei davon trafen sie, und während sie zusammensackte, setzte Zallow einen Machtstoß ein, um ihren Körper mit voller Wucht gegen eine Säule zu schleudern.
Für einen Augenblick ließ Malgus' Wut nach, und er blieb stehen. Er wandte sich um und starrte für einen langen Moment auf Eleenas gefallene Gestalt. Ihr violetter Körper lag zerquetscht am Boden, ihre Augen waren geschlossen - zwei schwarze Kreise, die das lila Feld ihrer Haut verschandelten. Sie sah aus wie eine verwelkte Blume.
Der Zorn stieg wieder in ihm auf und übermannte ihn. Ein Schrei des Hasses entfuhr seiner Kehle, roh und schroff. Mit ihm entlud sich pure Kraft, die eine Säule neben ihm zerschmetterte und einen Regen aus Steinscherben auf die Erde niedergehen ließ. Er richtete seinen Blick wieder auf Zallow und marschierte
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