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The Old Republic - Betrogen

The Old Republic - Betrogen

Titel: The Old Republic - Betrogen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paul S. Kemp
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„Euch wird kein sauberer Tod beschert", sagte sie und biss die Zähne zusammen.
    Ein entfernter Teil von ihr erkannte ihre emotionale Entgleisung, erkannte beiläufig, dass Meister Zallow das nicht gutgeheißen hätte. Es war ihr egal. Der Schmerz war zu heftig und saß zu tief. Er wollte sich in Gewalt äußern, und die beiden Sith in diesem Raum wurden zum Mittelpunkt dieses Drangs. Der Sith griff nach seinem Lichtschwert. Noch bevor er es aktivieren konnte, setzte Aryn einen Energiestoß frei, der beide Sith von den Füßen riss und gegen die Wand schleuderte. Zwei der alderaanischen Statuen wurden vom Ausbruch ihrer Kraft mitgerissen, schlugen rechts und links der beiden Sith gegen die Wand und zerbrachen.
    Die Sith mussten die Macht genutzt haben, um ihren Aufprall zu dämpfen, denn beide schienen unverletzt zu sein. Sie sprangen auf und entfernten sich voneinander, um in Kampfhaltung zu gehen. Die Griffe ihrer Lichtschwerter fuhren in ihre Hände und rote Linien stachen durch die Luft. Der Mann hielt seine Klinge in ungewöhnlichem Kampfstil hoch über den Kopf und erwartete, das Gewicht auf die Fußballen verlagert, ihren Angriff. Die Frau hielt ihr Schwert in einer Variante des gängigen Stils tief.
    Hinter sich hörte Aryn das Summen von Syos aufflammendem Lichtschwert. Sie bremste sich nicht in ihrem Vorstoß. Mithilfe der Macht riss sie dem Mann das Heft seines Schwertes aus der Hand und ließ es in ihre eigene fliegen. Sie warf es zur Seite und sah zu, wie das höhnische Grinsen des Mannes in der Hitze seiner Überraschung dahinschmolz. Sie ging weiter auf ihn zu, ohne die Frau zu beachten, während sie sich vorstellte, wie sich ihre Hände um seine Kehle legten. Er reagierte mit einem Kraftstoß auf ihr Vorrücken, aber sie legte ihre Hände zu einem V zusammen, formte mit ihrem Willen einen Keil und lenkte den Stoß zu beiden Seiten ab. Weitere Statuen stürzten um und zerbrachen. Die Frau wurde von dem abgelenkten Stoß mitgerissen und zehn Schritte nach hinten geworfen.
    Aryn trat bis auf fünf Schritte an den Sith heran, bis auf vier. Der Sith ging in Kampfhaltung. Sie würden nicht mit Lichtschwertern kämpfen, sondern mit bloßen Händen - eine direkte, schmutzige Arbeit.
    Aryn nutzte die Macht, um ihre Kran und ihre Geschwindigkeit zu stärken. Sie spürte, wie sie in ihr und um sie herum floss und ihren Körper in eine Waffe verwandelte.
    „Aryn Leneer!", ertönte eine gebieterische Stimme; die Stimme von Meisterin Dar'Nala.
    „Jedi-Ritter Aryn Leneer!"
    Auch Syo rief ihr zu: „Aryn! Hör auf!"
    Vereint gelang es den Stimmen von Dar'Nala und Syo, in ihren vernebelten Gemütszustand vorzudringen. Sie strauchelte, wurde langsamer und blieb stehen. Vernunft kämpfte sich ihren Weg durch den Aufruhr ihrer Gefühle, und sie fasste ihre Gedanken in Worte. Ohne ihren Blick von dem Sith abzuwenden, sagte sie: „Die Sith haben uns verraten, Meisterin Dar'Nala. Die Verhandlungen waren eine List."
    Einen Moment lang schwieg Dar'Nala. Dann:
    „Du. hast das gespürt?"
    Aryn kämpfte mit den Tränen, die ihr in die Augen stiegen. Sie brachte kein Wort heraus und nickte nur.
    Meisterin Dar'Nalas nächste Worte trafen Aryn wie ein Schlag in die Magengrube.
    „Hör mir zu, Aryn. Ich weiß es. Ich weiß es.
    Aber hör mir jetzt zu - Coruscant ist in den Händen der Imperialen."
    Aryn stockte der Atem. Die Behauptung ergab keinen Sinn. Coruscant, das Herz der Republik, war an das Imperium gefallen? „Was?", fragte Syo. „Wie? Ich dachte."
    „Das kann nicht sein", sagte Aryn. Sie musste sich verhört haben. Sie wandte sich von dem Sith ab, der sein höhnisches Lächeln wiedergefunden hatte, um dem Oberhaupt der Jedi-Delegation ins Gesicht zu sehen. Meisterin Dar'Nala stand im Torbogen, ihre rote Haut schimmerte dunkler als gewöhnlich. Ihr zur Seite standen Senator Am-ris und eine ranghohe Jedi, Satele Shan. Der Senator, ein Cereaner, dessen hohe, gefurchte Stirn von einem weißen Haarschopf gekrönt wurde, überragte die anderen beiden. Seine sorgenvollen Augen blickten aus einem runzligen Gesicht, richteten sich aber auf nichts Bestimmtes. Er wirkte verloren.
    Satele dagegen wirkte so aufgeladen wie eine Ionenspule. Ihr Blick war starr geradeaus gerichtet, ihr rotbraunes Haar verstrubbelt und ihre aufgesetzte, neutrale Miene vermochte die Emotionen die dahinter kochten nicht zu verbergen.
    Weder Am-ris noch Satele schienen die Verwüstung in der Halle wahrzunehmen. Beide sahen benommen aus, nur Dar'Nala

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