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The Old Republic - Betrogen

The Old Republic - Betrogen

Titel: The Old Republic - Betrogen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paul S. Kemp
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ab, fluchte ausgiebig und versetzte die Fatman in einen rasanten Trudelflug, von dem Aryn schwindelig wurde, und der es den Zielcomputern so schwer wie möglich machen würde, einzurasten.

KAPITEL 9

    MALGUS STARRTE auf den erloschenen Holotransmitter, über den er eben noch mit dem Frachter gesprochen hatte, dem Frachter, der eine Jedi an Bord hatte.
    Hin- und hergerissen dachte er an Eleena, an Lord Adraas, an Angral, an das morsche Imperium, das vor seinen Augen Gestalt annahm, und daran, wie unzureichend es blieb im Vergleich mit dem Imperium, wie es sein sollte - ein Imperium in Übereinstimmung mit den Anforderungen der Macht. „Sie werden den Konvoi in Kürze verlassen haben, Commander Jard", meldete Lieutenant Makk, der Waffenoffizier auf der Brücke. Malgus beobachtete, wie der Frachter durch den auseinanderfallenden Konvoi tanzte, immerzu bemüht, sich an eines der Schiffe zu schmiegen, während er auf Coruscant zuhüpfte. Er überlegte ihn abzuschießen, in der Hoffnung, der Tod einer Jedi über Coruscant würde die Friedensgespräche zerschlagen und den Krieg wieder aufflammen lassen. Er sollte es tun.
    Er wusste, dass er es tun sollte.
    „Ich glaube, er versucht es zum Planeten zu schaffen ", sagte Jard. „Wieso macht er nicht einfach einen Sprung?"
    Die Mitglieder der Brückenbesatzung schüttelten die Köpfe über die Torheit des Piloten. Wäre er schlau gewesen, wäre er mit einem Sprung in den Hyperraum geflohen.
    „Sein Verlangen, den Planeten zu erreichen, überwiegt das Risiko, abgeschossen zu werden", stellte Malgus fasziniert fest.
    „Das alles nur wegen der Droge?", fragte Jard.
    „Vielleicht ist es das Verlangen der Jedi, das sie antreibt."
    „Eigenartig", meinte Jard. „Allerdings", erwiderte Malgus.
    Nur mit Mühe siegte seine Neugier über die Versuchung. „Gehen Sie nahe genug heran, um den Traktorstrahl einzusetzen. Dahinter steckt mehr als nur Drogenschmuggel."
    „Ja, mein Lord."
    Malgus tippte gegen seinen Ohrknopf und öffnete wieder den Kanal zu Darth Angral. „Was geschieht dort oben?", wollte Angrals aufgebrachte Stimme wissen. Malgus bot ihm eine Halbwahrheit. „Ein Drogenschmuggel versucht, die Blockade zu durchbrechen."
    „Ah, ich verstehe." Angral hielt inne und fuhr dann fort: „Ich habe ein Kommunique von unserer Delegation auf Alderaan erhalten." Schon bei der bloßen Erwähnung der Delegation durchfuhr Malgus die Wut, eine Wut, die ihn seine Entscheidung, den Frachter zu ergreifen, statt zu zerstören, beinahe rückgängig machen ließ.
    Angral sprach weiter. „Ein Mitglied der Jedi-Delegation hat Alderaan verlassen, ohne einen Flugplan aufzugeben oder ihre Oberen von ihrem Vorhaben zu unterrichten. Die Jedi haben Grund zu der Annahme, dass sie unterwegs nach Coruscant sein könnte. Ihre Aktivitäten wurden vom Jedi-Rat nicht autorisiert, daher soll ihr keine andere Behandlung widerfahren als dem Drogenschmuggler, den ihr gerade verfolgt."
    „Sie?", fragte Malgus, während er den Schirm im Auge behielt und sich an die Jedi erinnerte, die er als Hologramm gesehen hatte. „Das abtrünnige Delegationsmitglied ist eine Frau?"
    „Eine Menschenfrau, ja. Aryn Leneer. Ihre Handlungen, ganz gleich, wie sie aussehen mögen, sollen mein dem Jedi-Rat oder der Republik zugeschrieben werden. Der Imperator wünscht, dass die laufenden Verhandlungen durch nichts beeinflusst werden. Habt Ihr das verstanden, Darth Malgus?"
    Malgus verstand nur allzu gut. „Die Jedi-Delegation hat Lord Baras von dieser abtrünnigen Jedi erzählt? Sie haben eine der ihren geopfert, um den reibungslosen Ablauf der Verhandlungen sieherzustellen?"
    „Meisterin Dar'Nala höchstpersönlich, wenn ich es richtig verstanden habe."
    Malgus schüttelte angewidert den Kopf. Er verspürte einen Hauch von Mitgefühl für Aryn Leneer. Wie er selbst war auch sie von jenen betrogen worden, an die sie glaubte und denen sie diente. Allerdings galt ihr Glaube und Dienst natürlich reiner Ketzerei.
    „Falls diese Jedi versuchen sollte, Coruscant zu erreichen und in Eure Hände fällt, werdet Ihr sie vernichten. Habe ich mich klar ausgedrückt, Darth Malgus?"
    „Ja, mein Lord."
    Der Frachter brach aus dem Konvoi in den freien Raum aus und beschrieb eine schlingernde Ausweichflugbahn auf Coruscant zu. Vielleicht hoffte der Pilot, in der Planetenatmosphäre fliehen zu können. „Traktorstrahl aktivieren", ordnete Jard an, und Malgus tat nichts, um den Befehl zu widerrufen. Er brach die Verbindung zu Angral ab.

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