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The Rigger - Fesseln der Lust (Rosen zum Tee) (German Edition)

The Rigger - Fesseln der Lust (Rosen zum Tee) (German Edition)

Titel: The Rigger - Fesseln der Lust (Rosen zum Tee) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Isadorra Ewans
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sie an und zog verwundert eine Augenbraue hoch. Dort stand eine Nachricht. „ Erwarte das Unerwartete “ und eine Telefonnummer. Na … der Typ machte mir ja Spaß. Glaubte er wirklich, dass seine Flirtattacke bei mir nachhaltigen Eindruck hinterlassen hatte? Natürlich hat sie das, schimpfte ich mit mir selbst, aber das musste ich ihm doch nicht gleich unter die Nase binden, oder? Noch einmal sah ich auf das, was dort geschrieben stand, dann schob ich die Serviette in die Tasche und schwor mir, die nächsten Stunden nicht mehr daran zu denken. Der Garant dafür, dass mir das gelingen würde, kam gerade über die Straße geschwebt. Eden war kaum eine Sekunde in Sichtweite, da stand sie schon im Mittelpunkt des Geschehens. Die mitleidigen Blicke, warum sich dieses tolle Superweib ausgerechnet mit mir Mauerblümchen abgab, hatte ich gelernt zu ignorieren. Kaum hatte sie sich mit einem theatralischen Seufzer neben mich gesetzt, redete sie ohne Unterlass. Die Auswahl ihrer Themen, zu denen sie mir etwas zu erzählen hatte, waren zwar überschaubar und beinhalteten meistens Schuhe, Kleider und Partys, auf denen man diese Schuhe und Kleider ausführen konnte. Aber ich mochte es, wenn sie sich so in Rage redete. Es lenkte mich ab und - ab und an - amüsierte es mich auch. Nur eines wollte heute nicht funktionieren. Trotz des Redeschwalls gelang es mir nicht, mich auf Eden zu konzentrieren. Immer wieder glitten meine Gedanken zu der Serviette in meiner Tasche. Erwarte das Unerwartete. Das war doch wieder so einer, der meinte, er wäre der Mittelpunkt des Universums, dachte ich und versuchte Edens Erzählung ihres letzten Dates zu folgen. Doch bis auf die Tatsache, dass sie ihn am nächsten Morgen rausgeworfen hatte, weil er unsäglich schnarchte, bekam ich nichts von diesem Bericht mit. Trotzdem wurde es ein amüsanter und vor allem teurer Nachmittag, denn nachdem wir noch einen Kaffee miteinander eingenommen hatten, machten wir die Boutiquen der Umgebung unsicher.
     
    Am Abend dieses Samstags saß ich in meiner Wohnung und betrachtete müde, aber auch stolz, meine Ausbeute. Ich hatte einige tolle Teile zum reduzierten Preis bekommen und musste mir somit keine Gedanken darüber machen, was ich bis zum Monatsende essen würde. Leider hatte ich keinen reichen Vater, so wie meine beste Freundin, dem es egal war, wie sehr seine Hype-Platin–Kreditkarten–ohne–nennenswerte-Limits qualmten. Gerade als ich die Etiketten von einigen T-Shirts entfernte, fiel mir die Serviette wieder ein. Tatsächlich war es mir gelungen, mich von dieser ominösen Ankündigung ablenken zu lassen. Aber jetzt war sie wieder präsent. Ich ließ die Schere fallen, griff nach meiner Tasche und zupfte das Stück vorsichtig heraus, legte sie auf den Tisch und strich sie glatt. Erwarte das Unerwartete . Noch war ich mir nicht schlüssig, ob ich das Ganze als Scherz nehmen sollte. Doch je häufiger ich den Satz las, desto aufgeregter wurde ich. Je öfter ich auf das gleichmäßige Schriftbild sah, desto intensiver sah ich vor meinem inneren Auge, seine dunklen, die meinen Blicken gefolgt waren und die mich seinerseits fast um den Verstand gebracht hatten. Also stand eines schon mal fest: Er hatte Talent. Sprach irgendetwas dagegen es zu versuchen? Nein … so ziemlich gar nichts. Aber ich hütete mich, ihn anzurufen. Stattdessen schickte ich ihm eine SMS. Zumindest wollte ich ihm eine schicken, doch ich saß endlos lange vor dem leeren Display und mir wollte partout nicht einfallen, was ich auf diesen Spruch erwidern konnte. Als ich dann doch etwas schrieb, war mir nicht klar, was ich tat und um mich anders zu besinnen, war es zu spät. Beinahe mechanisch hatte ich die SMS abgeschickt. Nervös legte ich das Handy zur Seite. „Wie blöd bist Du eigentlich“, fragte ich mich selbst. Wie konnte ich ihn allen Ernstes fragen, ob mich dieses Unerwartete denn auch beeindrucken würde. „Oh Gott … Rosie … manchmal bist Du so dämlich“, stöhnte ich laut. Aber ich konnte mich nicht allzu lange in Selbstmitleid baden, denn er rief zurück. Er „simste“ nicht. Nein … er rief zurück. Mein Mund war plötzlich so trocken, dass ich fürchtete, nicht ein Wort heraus zu bekommen, trotzdem griff ich nach dem Handy und nahm den Anruf an.
     
    „Ich hoffe doch, dass ich Sie beeindrucken werde“, sagte er leise lachend und der Klang seiner Stimme drohte mir nun endgültig die Sprache zu verschlagen. Zum Glück, für mich, musste ich nicht gleich antworten.

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