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1044 - Die Braut des Engels

1044 - Die Braut des Engels

Titel: 1044 - Die Braut des Engels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Zwei Frauen saßen im Auto. Auf dem Beifahrersitz hatte Lady Sarah, die Horror-Oma, ihren Platz gefunden. Auch sie war vom Erscheinen des grellen Sonnenballs überrascht worden. Er war aus dem Nichts erschienen. Urplötzlich, als wäre die Welt in ihrer Nähe explodiert.
    Dennoch stand zumindest Jane Collins nicht so stark unter Streß, als daß ihre Gedanken nicht mehr hätten arbeiten können. Sie selbst war durch das Licht nicht in der Lage, etwas zu erkennen, aber sie konnte nachdenken, rekapitulieren, und dies mit einer schon ungewöhnlichen Klarheit. Ihr war klar, daß sie in eine Falle hineingefahren war. Die Flucht konnten sie vergessen.
    Ebenso wie dieses einsame Land und der einsam liegende Ort Temple, in den sie der Fall gebracht hatte. Es hatte relativ harmlos angefangen. In der Zeitung hatte Sarah Goldwyn über den Selbstmord zweier alter Freundinnen gelesen. Zwillingsschwestern, die gemeinsam ins Wasser gegangen waren. [1]
    Das konnte und wollte Sarah nicht glauben. Sie hatte das Gefühl gehabt, daß mehr hinter dem Tod der beiden Wayne-Schwestern steckte, und sie hatte die Detektivin Jane Collins davon überzeugen können, mit ihr nach Temple zu fahren, in den Ort, in dem alles passiert war. Zuvor hatten sie sich noch mit einer Nichte der Toten in Verbindung gesetzt. Diese Tricia Wayne hatte die Anzeige aufgegeben. Sie lebte in London und hatte sich ebenfalls keinen Reim auf den Tod ihrer Tanten machen können. Zudem war der Kontakt zwischen ihnen nicht eben der intensivste gewesen.
    Jane und Sarah waren nach Temple gefahren und hatten sich im Haus der toten Schwestern eingenistet. Schon kurz nach ihrer Ankunft waren sie telefonisch gewarnt worden, das Haus so schnell wie möglich zu verlassen. Sie hatten es nicht getan, aber mittlerweile erfahren, daß an der anderen Seite des Lake Temple, dem See, an dem das Haus der Verstorbenen stand, sich Menschen Häuser er richtet hatten, die einer Sekte angehörten. Engelkinder nannten sie sich.
    Es gab Gerüchte und Spekulationen. Angeblich waren die Engelkinder scharf auf das Haus und das Grundstück der beiden Schwestern gewesen. Da sie es nicht bekamen, hatten sie die beiden Frauen in den Selbstmord getrieben. Davon gingen jedenfalls Jane und Sarah aus.
    Die andere Seite ließ nicht locker. Sie wollte die neuen »Mieterinnen« aus dem Haus haben, und sie waren wie Geister über den See zum Haus der toten Schwestern gegangen.
    Jane und Sarah war es zu gefährlich geworden. Es standen einfach zu viele gegen sie. Deshalb hatten sie sich entschlossen, in den Wagen zu steigen und zu verschwinden.
    Weit waren sie nicht gekommen. Gerade mal nach Temple hineingefahren, da hatte das grelle Licht sie erwischt. Es war so überirdisch hell, einfach nicht zu erklären. Es war aus dem Nichts erschienen, als wäre aus den höchsten Höhen des Himmels eine Sonne nach unten gefallen.
    Die Frauen saßen im Auto wie in einem Käfig. Das Licht hüllte sie ein, aber es war nicht bis in den Wagen hineingedrungen. Es hatte sie nur blind werden lassen. Trotz der geschlossenen Augen spürten beide das Brennen der Helligkeit, als sollten ihre Gehirne verkohlt werden. Das Licht blieb nicht ruhig. Plötzlich fing es an, sich zu drehen. Es wurde zu einem Rad, das sich auf der Stelle immer schneller drehte und ein sehr helles Zentrum besaß.
    Darin stand eine Gestalt.
    Sie war groß, ebenfalls hell. Ein Schatten mit menschlichen Umrissen. Nicht finster und trotzdem so dunkel, daß er sich von der übrigen Helligkeit abhob.
    Sarah und Jane sahen die Gestalt nicht. Sie war nur zu spüren, denn von ihr strömte eine Kraft aus, die auch an den beiden Frauen nicht vorbeifloß.
    Sie merkten das Andere, das Fremde. Sie bekamen Angst, artikulierten sich allerdings nicht, denn ihrer Kehlen waren wie zugeleimt.
    Sie spürten nur die Veränderung in ihrem Innern. Eine ungewöhnliche Kraft durchfloß sie, denn etwas Fremdes war in sie eingedrungen. Sie hätten es nicht beschreiben können, da dieses Fremde aus einer anderen Welt stammte. Nicht von dieser Erde, sondern aus einem fernen Reich, dessen Entfernung und Ausmaße nicht zu messen waren. Jemand hatte sie unter Kontrolle genommen, der kein Mensch war. Ein Wesen aus einem anderen Reich. Möglicherweise von einem fremden Stern, ein Besucher aus dem All, diesen entfernt liegenden und für menschliche Begriffe nicht nachzuvollziehenden Welten, in denen die Zeit anders ablief.
    Diese Kraft hatten Jane und Sarah noch nie zuvor erlebt. Sie waren

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