The Tools - wie Sie wirklich Selbstvertrauen, Lebensfreude, Gelassenheit und innere Stärke gewinnen
gar nichts besserte, begann ich mich zu fragen, ob es je wieder anders werden würde.
Widerstrebend suchte ich einen Internisten auf, einen alten Studienfreund – ein ausgezeichneter Arzt und rundum netter Mensch. Er hörte aufmerksam zu, als ich ihm meine Geschichte erzählte. Dann sagte er mir, welche Untersuchungen er durchführen würde und welche Möglichkeiten bestünden. Jeder einzelne Test – und es waren eine Menge – ergab normale Werte. Er schlug vor, die ganze Prozedur ein paar Wochen später noch einmal zu machen. Das taten wir, und die Ergebnisse waren wieder normal, während es mir noch schlechter ging. Danach trat eine kaum merkliche Veränderung in seinem Verhalten ein. Sein Lächeln sagte mir nicht mehr: »Nett, dich zu sehen.« Es war eher die Art von argwöhnischem Lächeln, das man jemandem in der U-Bahn schenkt, dem man irgendwie ansieht, dass er gerade aus dem Irrenhaus kommt.
Ich sollte dieses Lächeln sehr gut kennenlernen. Ich konnte es auf den Gesichtern all der Spezialisten sehen, die ich aufsuchte, um herauszufinden, was mir meine Lebenskraft raubte. Es machte mir nichts aus, dass sie keine Ahnung hatten, was mit mir los war. Was mich ärgerte, war das Urteil, zu dem sie kamen. Da sie keine Erklärung für mein Problem hatten, war es ihrer Meinung nach gar nicht vorhanden, was hieß, dass sie mich für nicht ganz richtig im Kopf hielten.
Nach ich weiß nicht wie vielen Arztbesuchen beschloss ich, bei jemandem Hilfe zu suchen, der daran glaubte, dass tatsächlich etwas nicht in Ordnung war. Ich fand schnell heraus, dass es nur einen Menschen gab, auf den diese Beschreibung passte: mich selbst.
Zurückblickend kann ich sagen, dass dies der erste Hinweis darauf war, dass meine Krankheit einen Sinn hatte. Sie hatte mich bereits weitgehend von der Außenwelt isoliert; ich hielt mich fast nur noch in meiner Praxis und in meinem Bett auf. Aber die Erkenntnis, dass es da draußen niemanden gab, der mir helfen konnte, war für mich so, als wäre noch eine Tür zugefallen. Eigentlich zwei Türen, denn in dieser Zeit verlor ich auch mein Vertrauen in das Therapiemodell, das ich gelernt hatte. Auch in dieser Sache konnte mir kein Mensch helfen.
Damals war es mir noch nicht klar, aber der Abbruch meiner Verbindung zur Außenwelt war das Wichtigste, was mir je widerfahren ist. Das Leben zwang mich, in eine Innenwelt einzutreten, die ich von mir aus nie erkundet hätte. Zuerst gefiel es mir gar nicht, dass ich die Kontakte nach außen verlor. Es war ein Gefühl, als würde das Leben an mir vorbeigehen. Aber es dauerte nicht lange, und ich erkannte, dass die innere Welt die wahre Quelle des Lebens ist.
Ich tat weiterhin nur noch dies: Ich behandelte Klienten, und ich schlief … oder besser gesagt, ich versuchte zu schlafen. Manchmal wälzte ich mich zwölf Stunden lang im Bett hin und her. Ich hatte zwar kein Fieber, aber mir war seltsam heiß, fast so, als würde ich zerfließen. So ging es jede Nacht. Irgendetwas aus meiner inneren Welt versuchte beharrlich, zu mir durchzudringen.
Und es gelang ihm. Den Beweis dafür lieferten die Sitzungen mit meinen Klienten. Während ich dabei war, die Tools zu entwickeln, die sie brauchten, schienen die nötigen Informationen wie aus dem Nichts aufzutauchen. Sie stammten mit Sicherheit nicht von jemandem anderen, und ich dachte sie mir auch nicht einfach aus. Antworten, von denen ich gar nicht gewusst hatte, dass ich sie kannte, kamen aus meinem Mund, als spräche eine fremde Macht aus mir. Ich konnte das nicht beweisen, aber ich konnte es fühlen.
Und meine Klienten fühlten es ebenfalls, sobald sie die Tools anwandten – selbst die kritischsten. Also diejenigen, die sich jeder Interpretation ihres Leidens, die ich ihnen anbot, widersetzten. Mit ihnen zu arbeiten war so, als wollte man einen Marmorblock mit einem Plastiklöffel bearbeiten. Aber kaum hatte ich ihnen die Tools gegeben, veränderte sich alles. Auslöser der Veränderungen war nicht länger ich, es waren die höheren Kräfte, die sie sich mithilfe der Tools nutzbar machten. Es war eine Erfahrung, die mich demütig werden ließ und mich zugleich inspirierte.
Sosehr mich mein Leiden auch lähmte, es sorgte trotzdem für alles, was ich wirklich brauchte: Es verschaffte mir Zugang zur inneren Welt und zu den Tools, mit denen die im Innern schlummernden höheren Kräfte aktiviert werden konnten. Mir wurde allmählich klar, dass meine Klienten und ich uns innerhalb eines spirituellen Systems
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