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The Walking Dead: Roman (German Edition)

The Walking Dead: Roman (German Edition)

Titel: The Walking Dead: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jay Bonansinga , Robert Kirkman
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Bruder in die Flammen der Hölle folgen würde, wenn Philip das so bestimmen würde.
    »Die letzte Abfahrt war … Wie weit ist die entfernt? Eineinhalb Kilometer?« Philip wirft einen Blick nach hinten. »Ich finde, dass wir versuchen sollten …«
    Das Klatschen kommt völlig unerwartet aus dem Nichts und unterbricht Philip mitten im Satz.
    Penny schreit auf.
    » MIST !«
    Nick schreckt vom Beifahrerfenster zurück, an dem ein verkohlter Leichnam kratzt, der sich lautlos in der Dunkelheit an sie herangeschlichen hat.
    »Runter mit dir, Nick!« Philips Stimme bleibt emotionslos wie der eines Funkers, als er sich rasch zum Handschuhfach vorbeugt, die Klappe öffnet und nach etwas sucht. Das Wesen auf der Straße drückt gegen die Fensterscheibe. Man kann es kaum mehr als menschlich erkennen, derart schwarz und verbrannt ist seine Haut. »Brian, halt Penny die Augen zu.«
    » VERDAMMT !« Nick duckt sich und hält die Hände über den Kopf, als ob er einen Luftangriff erwarten würde. » MIST ! MIST ! MIST !«
    Philip zieht die geladene Ruger aus dem Handschuhfach.
    Mit einer fließenden Bewegung reißt er sie mit der rechten Hand hoch, während er mit der linken das elektrische Fenster herunterlässt. Der verkohlte Zombie streckt sofort einen versengten Arm ins Auto und stößt ein kehliges Stöhnen aus. Ehe er seine Finger um Nicks Genick legen kann, drückt Philip ab – ein einziger Schuss direkt in den Schädel.
    Der Knall der Ruger hallt in dem Innenraum des SUV so laut wider, dass alle vor Schreck zusammenzucken. Der verkohlte Untote dreht sich einmal um die eigene Achse, Richtung Kühlerhaube. Aus dem Einschussloch nur wenige Millimeter über der linken Schläfe spritzen die Überreste seines Gehirns auf die Windschutzscheibe.
    Dann rutscht die Kreatur an der Außenseite der Beifahrertür zu Boden und fällt auf die Straße. Der Aufprall auf dem Teer ist nach dem lauten Knall der Waffe kaum zu hören.
    Selbstlader wie die Ruger sind vom Klang her unverwechselbar. Der Schuss ähnelt einem harten, scharfen Schlag, als ob ein Kantholz der Länge nach auf Beton aufkommt. Außerdem springt die Waffe dem Schießenden beinahe aus der Hand.
    In dieser Nacht hallt der Schuss vom Wind getragen in der dunklen Landschaft wider, obwohl er im Inneren des Autos abgefeuert wurde.
    Er ist laut und deutlich noch in eineinhalb Kilometern Entfernung zu hören, und sein Echo arbeitet sich durch die dichten Wälder bis in die Hörkanäle der Schattenkreaturen, um die bereits toten zentralen Nervensysteme zu neuem, grausamem Leben zu erwecken.
    »Alle in Ordnung?« Philip blickt sich um in dem dunklen Auto und legt die Pistole auf die mit Teppich verkleidete Ablage. »Alles senkrecht?«
    Nick richtet sich langsam wieder auf, die Augen weit aufgerissen. Er starrt auf die Überreste, die an der Windschutzscheibe kleben. Brian hält Penny in den Armen. Sie hat die Augen noch immer fest zu, während sich ihr Onkel panisch umsieht. Er späht durch jedes Fenster, um nach weiteren Untoten Ausschau zu halten.
    Philip legt den Rückwärtsgang ein und gibt Gas. Gleichzeitig lässt er das Beifahrerfenster wieder hoch. Die Köpfe der Mitfahrenden schnellen nach vorne, als das Auto rückwärtsschießt und sich fünfundzwanzig Meter – fünfzig Meter – fünfundsiebzig Meter von dem brennenden Wrack des Tankwagens entfernt.
    Dann tritt er auf die Bremse, und der Wagen hält.
    Draußen herrscht Stille. Auch im SUV sagt niemand ein Wort. Philip ist sich dennoch sicher, dass er nicht der Einzige ist, der sich fragt, ob diese dreißig Kilometer lange Reise in die Stadt nicht wesentlich schwieriger werden wird, als sie ursprünglich angenommen haben.
    Eine Weile sitzen sie da und debattieren, was sie als Nächstes machen sollen, während der Wagen im Leerlauf brummt. Philip wird immer unruhiger. Er will nicht zu lang an einem Ort bleiben – ganz besonders nicht, wenn der Motor läuft und sie nutzlos Benzin und Zeit verschwenden, während sich die Schatten hinter den brennenden Bäumen auf unheimliche Art bewegen. Er tut sein Bestes, den gutmütigen Diktator in seiner kleinen Bananenrepublik zu geben.
    »Hört zu. Ich finde immer noch, dass wir versuchen sollten, außen herumzufahren.« Er weist mit dem Kopf nach Süden, wo es stockdunkel ist.
    Auf dem Standstreifen der Gegenfahrbahn liegen überall ausgebrannte Autowracks. Doch es gibt zwischen dem Schotter und den Bäumen, welche die Interstate säumen, eine schmale Lücke, die etwas breiter

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