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Themiskyra – Das Versprechen (Band 2) (German Edition)

Themiskyra – Das Versprechen (Band 2) (German Edition)

Titel: Themiskyra – Das Versprechen (Band 2) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dani Aquitaine
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im Dunkeln sehen konnte ich nicht. Schon fast am Ende des Ganges angelangt, griff meine Hand auf einmal ins Leere. Mein Arm wurde mit einem kräftigen Ruck in die offene Box hineingezogen und der überraschte Aufschrei, der mir auf den Lippen lag, von einem Kuss erstickt. Mein Herz klopfte zum Zerspringen. Nach einer Schrecksekunde durchflutete mich eine Welle angenehmen Prickelns. Ich schlang meine Arme um Louis und erwiderte seinen Kuss. Wir taumelten über Heu und Stroh bis ich mit dem Rücken an die Wand stieß.
    „Du hast mich erschreckt!“, flüsterte ich, als ich wieder zu Atem kam. Ich konnte ihn nicht sehen, aber schon seine Nähe und sein spezieller Sommer-Geruch genügten, um meine Sinne komplett in Beschlag zu nehmen.
    „Wieso? Wir waren doch verabredet.“ Ich konnte das Lächeln in seiner Stimme hören.
    „Was hättest du gemacht, wenn eine andere Amazone hier lang gekommen wäre?“, fragte ich und musste kichern beim Gedanken, dass Louis mich beispielsweise mit Myrto, Themiskyras stämmiger Oberköchin verwechselt hätte.
    „Jede andere hätte Licht gemacht. Und du hörst dich anders als die anderen an.“
    „Ha!“, wisperte ich so leise, wie man ein triumphierendes Ha! eben wispern konnte. „Ich höre mich gar nicht an, ich bin lautlos wie alle Amazonen, das solltest du seit gestern wissen, als ich dich im Wald umgehauen habe.“
    „Ja, du hast mich umgehauen“, murmelte er. Ich fühlte, wie seine Hand über meine Wange streifte, wie er meine zerzausten Haare aus meinem Gesicht sammelte und ordentlich hinter die Ohren strich.
    Ich blieb im Rahmen der Doppeldeutigkeit und erwiderte: „Aber mich hat es auch erwischt.“
    „Wie geht es deiner zerschmetterten Kniescheibe und deinen multiplen Rippenbrüchen?“
    „Besser, seit die Herzschmerzen von gestern auf heute plötzlich verschwunden sind.“
    Ich suchte seine Hand und zog ihn mit mir, als ich mich an der Wand entlang auf den Boden rutschen ließ. Wir setzten uns auf den warmen streubedeckten Boden, mit den Rücken zur Mauer. Louis legte seinen Arm um mich und ich lehnte meinen Kopf an seine Schulter.
    „Vielleicht war ich gestern noch nicht richtig kalibriert.“ Ich spürte, dass er mit den Achseln zuckte. „Ehrlich gesagt habe ich gerade gar nicht darüber nachgedacht, ich wusste nur: Da ist meine Ell.“
    Seine Begründung klang dürftig, aber ich erinnerte mich daran, wie sich meine Naturwahrnehmung auf einmal verändert, verbessert hatte, und wusste, dass man so etwas schlecht in Worte packen konnte. Ich erzählte ihm leise davon, während er mit seinen Fingerspitzen meinen Nacken und meine Arme streichelte, was dazu führte, dass es mir mehr als einmal die Haare aufstellte.
    „Ist dir kalt?“, unterbrach er mich irgendwann.
    „Nein, nur leicht kitzlig. Aber verstehst du, was ich meine?“, fragte ich und bezog mich dabei darauf, was ich ihm gerade zu erklären versucht hatte.
    „Ja, natürlich.“
    Ich suchte Spott oder Desinteresse in seiner Stimme, konnte aber nichts finden außer Zustimmung. Wieso verstand er das, verstand er mich einfach, wo meine Mutter oder sogar Polly daran scheiterten, die mir doch viel näher standen und mich besser und länger kannten?
    „Du hast meine Nachricht bekommen“, stellte ich überflüssigerweise fest.
    „Deine Nachricht?“, fragte er und ich hörte ihn förmlich die Stirn runzeln. „Du meinst Ich habe deine Nachricht bekommen! “
    „Sag' ich ja.“ Ich schüttelte den Kopf.
    „Nein.“ Er lachte leise.
    „Doch“, beharrte ich.
    „Ich habe deine Nachricht nicht bekommen.“
    „Nicht. Was machst du dann hier? Wolltest du dich doch mit einer anderen hier treffen?“, neckte ich ihn und er zog mich noch näher an sich, falls das überhaupt möglich war.
    „Wie hätte ich sie denn erhalten sollen, deine angebliche Nachricht?“
    „Ich habe sie bei Dante gelassen … Warte mal, du hast sie wirklich nicht bekommen?“ Ich war komplett verwirrt.
    „Ich war noch gar nicht zu Hause.“
    „Dann ist das hier eine reine Zufallsbegegnung?“, fragte ich mit gespielter Entrüstung.
    „Nicht im Mindesten! Ich bin mit einer zauberhaften Jungamazone hier verabredet, der ich Zeit und Ort des Stelldicheins in Form einer kleinen Notiz in ihrer Satteltasche habe zukommen lassen.“
    „Wer ist die Tussi!?“, fuhr ich auf, aber ich stellte fest, dass man mir das Lachen in der Stimme anhörte. Ich war, wie gesagt, eine schlechte Schauspielerin. „Nein, im Ernst – ich war heute nicht

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