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Themiskyra – Das Versprechen (Band 2) (German Edition)

Themiskyra – Das Versprechen (Band 2) (German Edition)

Titel: Themiskyra – Das Versprechen (Band 2) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dani Aquitaine
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mir.
    Ich wandte mich zu ihm um. „Ich kann nicht“, brach es aus mir heraus.
    „Was kannst du nicht?“
    „Ich kann nicht weg.“
    Er sah mich an, als hätte ich den Verstand verloren, und streichelte beruhigend über meine Wange. „Natürlich kannst du das.“
    Ich schüttelte wortlos den Kopf.
    „Was willst du noch hier? Sie haben dich monatelang eingesperrt!“
    „Nicht sie. Nur Atalante. Ich kann … Polly nicht zurücklassen. Nicht einfach so. Nicht, ohne noch einmal mit ihr gesprochen zu haben.“
    Drängend erwiderte er: „Aber Ell … wir müssen jetzt los! Jetzt. Augenblicklich. Sofort. Du kannst nicht wieder umkehren.“
    „Ich muss“, sagte ich tonlos.
    Er ließ mich los und trat einen Schritt zurück. „Das ist nicht dein Ernst.“ Ernüchterung flackerte durch die Ungläubigkeit in seinem Blick.
    „Doch“, flüsterte ich.
    „Polly würde wollen, dass du gehst.“
    „Vielleicht. Aber das muss sie mir selbst sagen.“
    „Ell, ich verstehe, dass es nicht leicht für dich ist, aber –“
    „Bitte“, unterbrach ich ihn. „Lass uns zurückreiten. Dann kann ich mit Polly alles klären und wir fliehen … später.“
    „Später.“ Er lachte grimmig auf. „Wie stellst du dir das vor? Schau hin! Sie suchen dich jetzt schon.“
    Ich drehte mich um und sah, dass auf einmal in allen Stockwerken der Kardia Licht brannte und auch aus dem Hof heller Schein in die Nacht drang. Meine Hand verkrampfte sich um die Zügel.
    Louis' Stimme klang auf einmal hart. „Ich kann keinesfalls zurückkehren. Sie werden eins und eins zusammenzählen und mich anklagen, dich entführt zu haben.“
    Verzweifelt suchte ich nach etwas, das auch ihn hier halten würde. „Aber was ist mit Dante?“
    „Er selbst hat mich dazu gedrängt zu gehen. Juri wird sich um ihn kümmern und Victoria hat auch versprochen, nach ihm zu sehen. Ich werde ihn wiedersehen, wenn Gras über die Sache gewachsen ist“, antwortete er mechanisch. Zögernd setzte er hinzu, als begriffe er es selbst erst jetzt: „Ich habe ihn für dich aufgegeben.“
    Sein Gesicht verschwamm vor meinen Augen. Der entfernte, schrille Klang einer Sirene tönte durch die Nacht. Binnen weniger Sekunden würde ganz Themiskyra auf den Beinen sein, um nach mir zu suchen.
    Er atmete tief durch. „Es wird Zeit. Ich reite jetzt los. Es ist deine Entscheidung, ob du mit mir kommst“, sagte er knapp.
    „Warte“, flehte ich und kämpfte die stechenden Tränen nieder.
    „Nein, Ell, wir haben lange genug gewartet. Alles oder nichts.“ Er sah mich herausfordernd an. Als ich nicht reagierte – ich konnte nicht, ich war innerlich völlig zerrissen –, wandte er sich ruckartig um und ging zu Boreas zurück. Ich stolperte ihm hinterher.
    „Warte.“ Ich konnte immer noch nicht denken, aber ich brauchte jetzt eine Lösung, eine Idee, ich brauchte Zeit.
    Louis antwortete nicht; er zog noch einmal das Gepäck fest und griff nach dem Sattelknauf.
    „Wohin willst du?“, fragte ich kopflos.
    Er zuckte mit den Schultern. „Keine Ahnung. Irgendwohin. Weg von hier.“ Seine Stimme klang so entsetzlich bitter. Aber ich verstand ihn. Natürlich.
    „Ich liebe dich.“
    Er erstarrte für einen Moment, dann drehte er sich zu mir um. Die Intensität seines liebevollen Blicks raubte mir den Atem.
    „Dann komm mit mir“, sagte er beschwörend und streckte die Hand nach mir aus, die ich ohne zu zögern ergriff. Er riss mich an sich und küsste mich, als hinge sein Leben davon ab. Einen Moment lang versank ich in seiner Umarmung, aber dann schob sich das Bild meiner kleinen Schwester vor mein geistiges Auge. Der Hoffnungsschimmer in ihrem Gesicht, als sie auf dem Ulmenhof dachte, ich könne sie retten. Die unfassbare Trauer, mit der sie sich über Matos leblosen Körper warf. Ihr verwirrter, verletzter Blick im Krankenzimmer nach meinem irrsinnigen Selbstmordversuch.
    Soviel hatte sie erleiden müssen und kein geringer Anteil davon war meine Schuld gewesen. Sie hatte etwas Besseres verdient, als einfach von mir fallen gelassen zu werden. Obwohl es mir mein Herz zu zerreißen schien, entzog ich ihm meine Lippen, meine Hand, meinen Körper und schob ihn von mir weg.
    „Ich kann nicht“, stieß ich hervor.
    Die Enttäuschung in seinen Augen schnitt mir ins Herz. Er wich langsam vor mir zurück, dann wandte er sich abrupt ab und schwang sich auf sein Pferd. Ein letztes Mal sah er mir ins Gesicht. Er wirkte wie versteinert, aber seine Stimme war weich. „Pass auf dich auf, meine

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