Therapielexikon der Kleintierpraxis
des Gesäuges, der Thyreoidea oder der Nasen- und Nasennebenhöhlen, Melanosarkom, Hämangiosarkom, Osteosarkom).
Gehäuftes Vorkommen von Meningiomen bei der Katze.
Symptome
• Zu Beginn variieren die Symptome je nach Lokalisation:
• Kortikales Syndrom:
–Verhaltens- und Wesensveränderung.
–Krämpfe.
–Kreisbewegung.
–Visusverlust.
–Heterolateraler Ausfall der Stellreaktion.
–Ausfall des Schmerzempfindens.
• Hirnstammsyndrom:
–Bewusstseinstrübung.
–Vestibuläre Ataxie.
–Ausfall mehrerer Kopfnerven.
• Kleinhirnsyndrom:
–Ataxie.
–Tremor.
–Anomale Kopfhaltung.
• Dann Kompression des Gehirns:
•
–Anomale Kopfhaltung.
–Permanente Manegebewegung.
–Anlehnen des Kopfes.
–Papillenödem (unregelmäßig).
Progressive Verschlechterung, Tod innerhalb weniger Wochen oder Monate.
Diagnostik
• Klinisch: auf eine Herdläsion deutende Symptome, progressive Verschlechterung.
• Untersuchung von Liquor cerebrospinalis (erhöhter Druck, erhöhter Proteingehalt ohne Erhöhung der Zellzahl, im Gegensatz zu den Enzephalitiden mit erhöhtem Protein- und Zellgehalt).
• Szintigraphie.
• CT oder MRT: zuverlässigste Untersuchungsmethoden, da sie die genaue Lokalisation und ggf. eine chirurgische Exstirpation ermöglichen.
•Biopsie zur histologischen Untersuchung.
Therapie
• Chirurgie: oberflächlichen und gut umschriebenen Tumoren in temporaler oder fronto-temporaler Lage vorbehalten. Die Exstirpation von Meningiomen hat (v. a. bei Katzen) gute Ergebnisse. Der Zugang zu Tumoren an der Schädelbasis oder der Fossa caudalis ist schwieriger.
• Strahlentherapie:
•Wirksam bei der Therapie von Gliomen und als Zusatztherapie von Meningiomen.
•Häufig beachtliche Ergebnisse: verlängerte Überlebenszeit mit Remission unabhängig vom histologischen Typ.
• Chemotherapie:
•Bei der Katze verbessert die Kombination eines Glukokortikoids mit einem Antikonvulsivum (Phenobarbital) den klinischen Zustand deutlich.
•Hilfreich beim Lymphom (
Tumoren des hämatolymphopoetischen Systems
).
• Die Euthanasie ist in Betracht zu ziehen.
Tumoren des Gesäuges
Klinisch-anatomische Gegebenheiten
Es handelt sich um die beim Hund am häufigsten vorkommenden Tumoren. Sie sind bei der Hündin in 50 % der Fälle und bei der Kätzin in 90 % maligne.
• Maligne Tumoren:
•Adenokarzinome.
•Trabekuläres Epitheliom.
•Epitheliom fusiformer Zellen.
•Anaplastisches Epitheliom.
•Sarkome.
•Maligne Mischtumoren (Karzinosarkome).
Bei Generalisation sind Metastasen in Lymphknoten und/oder Lunge, Leber, Nieren, Gehirn, Milz und Haut zu finden.
• Benigne Tumoren: Adenom, Papillom, Fibroadenom etc.
• Dysplasie (Zysten, Adenomatose, lobuläre Hyperplasie).
Lokale Symptome zu Beginn der Entwicklung. Multiple Tumoren sind häufig.
Diagnosestellung klinisch, röntgenologisch: Untersuchung auf Lungenmetastasen (Röntgenaufnahmen des Thorax von rechts und links), CT, MRT (bei begleitenden neurologischen Störungen), histologisch (Untersuchung nach chirurgischer Exstirpation) oder durch Feinnadelaspiration zur präoperativen zytologischen Untersuchung (eventuell eingeschränkte Aussagekraft).
Postoperative Prognose: hängt von klinischen und histologischen Kriterien ab, von der Entwicklungsgeschwindigkeit des Tumors, von Vorhandensein von Infiltration, Tumorgröße und Ausmaß der Ausdehnung (Lymphknoten und viszerale Metastasen).
Sortierung nach abnehmender Überlebenszeit:
Unter den malignen Tumoren: Adenokarzinom, trabekuläres Epitheliom, Sarkom.
Therapie
Therapie der Wahl ist die chirurgische Exstirpation.
• Chirurgische Therapie:
• Kontraindikationen:
–Lungenmetastasen.
–Große Metastase in einem Lymphknoten (v. a. Ln. axillaris) mit Verklebung benachbarter Gewebe.
–Dermale Infiltration und kutane Metastasen in einem weiten Bereich um den Tumor (erythematöse kutane Plaque).
• Indikationen: alle übrigen Fälle. Tumoren mit einem Durchmesser von > 1 cm müssen systematisch entfernt werden. Die Einstellung, mit einer Operation bis zum Wachstum eines kleinen Knotens zu warten, ist abzulehnen.
• Operationstechnik: Es muss immer eine weiträumige Exstirpation erfolgen, die folgende Gewebe umfasst:
–Den (oder die) Tumor(en).
–Die Gesamtheit von Haut, Mammagewebe um die betroffene(n) Zitze(n) und Bindegewebe.
–Die regionalen Lymphknoten, die den tumortragenden Gesäugekomplex drainieren.
–Die Gesäugekomplexe, die
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