Therapielexikon der Kleintierpraxis
variabilis, Dermacentor andersoni et Ixodes
) sondern ein Neurotoxin ab, das ein paretisches Syndrom vom Typ peripheres Motoneuron hervorrufen kann und an die Symptomatik einer Polyradikuloneuritis erinnert (Tetraplegie).
Das Toxin verzögert die Transmission auf Höhe der motorischen Endplatte.
Symptome
Die Symptome treten erst mehrere Tage nach Parasitenbefall auf (frühestens nach 4 Tagen) und verschwinden i. d. R. nach deren Abfall.
Diagnostik
Die Diagnose kann durch eine elektromyographische Untersuchung bestätigt werden.
Selten beim Hund.
Therapie
•Beseitigen von Zecken.
•Während der paralytischen Phase: Ernährung und Hydratation durch die üblichen Mittel sicherstellen.
Zerebrales Gefäßtrauma
Gefäßtrauma (zerebrales, Ischämie, zerebrale Hämorrhagie
).
Zestoden im Imaginalstadium, Bandwürmer
Zestoden im Imaginalstadium, Bandwürmer
.
Zestoden im Larvenstadium
Definition
Seltene, aber gravierende Erkrankung aufgrund der Entwicklung von Zestodenlarven mit Proliferationsneigung.
Parasitäre Peritonitis
Sie wird hauptsächlich in der Bauchhöhle durch Proliferation der Larven der Tetrathyridien
Mesocestoides lineatus
(deren Endwirte zudem die Karnivoren sind:
Taeniasis, Zestoden im Imaginalstadium
) verursacht.
Die Tiere entwickeln einen Aszites und sind anämisch.
Subkutane Zystizerkose
Sie wird durch die Entwicklung von Larven von
Taenia crassiceps
im Bindegewebe hauptsächlich in der Achselregion verursacht.
Der reguläre Endwirt ist der Fuchs, aber auch der Hund kann diese Funktion übernehmen.
Hunde zeigen in den Achselhöhlen und an den Gliedmaßenansätzen mehrere Zentimeter lange, fluktuierende Massen.
Prognose und Therapie
Die Prognose beider Erkrankungen ist schlecht, da die Larven die Fähigkeit zur Proliferation besitzen und gegenüber den üblichen Zestodiziden selbst in hoher Dosierung unempfindlich sind.
Fenbendazol, oral und in hohen Dosierungen: 200 mg/kg/d in 2 Dosen über mehrere Wochen.
Zestodenbefall
Definition
Oft asymptomatische Helminthosen des Dünndarms bei Hund und Katze, die v. a. durch das Ausscheiden von Proglottiden entdeckt werden. Klinische Symptome treten dabei nur gelegentlich auf. Zahlreiche Zestoden sind dafürverantwortlich. Sie werden durch Aufnahme eines Zwischenwirts aufgenommen.
Trotzdem sind die Zestoden aufgrund ihrer Häufigkeit
(Dipylidium
) und ihrer möglichen Folgen für andere Haustiere, die als Zwischenwirt fungieren (Wiederkäuer, Hasenartige etc.), und für den Menschen als Opfer larvaler Echinokokkosen von Bedeutung ( Tab. 1.134 ).
Tab. 1.134 Zestoden bei Hund und Katze
Symptome
•Juckreiz am Anus, Lecken und „Schlittenfahren“ tragen zur Verstopfung der Analbeutel mit bei.
•Ausscheiden von Segmenten bei oder zwischen den Defäkationen.
•Verschiedene, aber dezente Störungen: intestinale, neurologische.
•Spezialfall Fischbandwurm: perniziöse Anämie (äußerst selten).
Diagnostik
Stützt sich im Wesentlichen auf den Nachweis der Proglottiden in den Fäzes:
•Fast rechteckige Proglottiden:
•Eine einzige Genitalöffnung, ungefähre Größe:
–3 mm:
Echinococcus
.
–1 cm:
Taenia
.
•Zwei Genitalöffnungen:
Dipylidium
.
•Eckige Segmente:
•Ein zentraler weißer Fleck:
Mesocestoides
.
•Eier in den Fäzes:
•Regelmäßig:
Diphyllobothrium
.
•Gelegentlich: andere Zestoden.
•Eihaltige Kapseln:
Dipylidium
.
Achtung: Die mikroskopische koproskopische Untersuchung ist wenig sensitiv und schließt infolgedessen eine Infestation nicht aus.
Prognose
Harmlos für Hund und Katze.
Ausnahme: Echinokokkose, Erreger einer schweren Zoonose, glücklicherweise selten.
Therapie
Die Therapie erfolgt i. d. R. oral, vorzugsweise nüchtern am Morgen. Es wird dazu geraten, die Fäzes nach der Therapie 3 Tage lang zu sammeln und zu vernichten.
•Praziquantel (div. V M.):
•5 mg/kg, sehr aktiv gegen alle Zestoden, v. a. gegen
Echinococcus
und
Dipylidium
.
•P. o.: 1 Tbl/10 kg.
•S. c. oder i. m.: 0,1 ml/kg. Injektionsvolumina > 3 ml müssen auf mehrere Stellen verteilt werden.
•Mebendazol
(Mebentab KH
®): Verabreichung 2 × tgl. über 5 d, ½ Tbl. für Tiere < 2 kg, 1 Tbl. für alle übrigen. Mäßige Wirksamkeit gegen
Dipylidium
.
Vorsichtsmaßnahmen
•Hunden den Zugang zu Schlachthöfen und Märkten, ebenso zu Stränden und öffentlichen Parkanlagen verwehren.
•Die Fütterung von Schlachtabfällen, Schaffleisch oder rohem Fisch
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