Therapielexikon der Kleintierpraxis
Scheinträchtigkeit.
•Bei der Behandlung des begleitenden Diabetes mellitus muss der endogene Insulinwert berücksichtigt werden, ebenso die mögliche Entstehung einer Insulinresistenz (nach der Ovariohysterektomie oder dem Diöstrus).
Akropachie
Synonyme: hypertrophierende pulmonale Osteopathie, hypertrophe Osteopathie, osteopulmonales Syndrom, Cadiot-Ball-Syndrom.
Bei der Akropachie kommt es zu periostalen Knochenauflagerungen, hauptsächlich an den distalen Endstücken der Phalangen. Die Knochenveränderungen sind zumeist die Folge einer inneren Primärerkrankung, i. d. R. tumoröser Natur und in der Lunge lokalisierbar. Dadurch werden komplexe, vermutlich neurovaskuläre Störungen ausgelöst.
Symptome
• Meist ältere Tiere in schlechtem Allgemeinzustand.
• Lahmen, später Auftreten großer Ödeme an den Gliedmaßen, vermehrt warm, paradoxerweise aber wenig schmerzhaft, die innerhalb einiger Tage zurückgehen. In diesem Stadium ist häufig eine Pulsation im Bereich des Ödems festzustellen.
• Allmähliches Auftreten von Deformationen zunächst distal, dann generalisiert und symmetrisch, an den Gliedmaßen, besonders stark an den Akren: starke, nicht schmerzhafte und kalte Verdickung.
• Die Untersuchung ergibt häufig eine chronische Erkrankung innerer Organe, in der Mehrzahl der Fälle in der Lunge. Abzuklären ist auch das mögliche Vorliegen von Mammatumoren.
Röntgenologische Diagnostik
•Deutlich symmetrische und bilaterale, periostale Knochenzubildung.
•Periostale Spiculae, perpendikulär zur großen Knochenachse angeordnet.
•Bilder wie „steigende Luftballons“ sind häufig typisch für Lungenmetastasen.In den meisten Fällen handelt es sich um ein glanduläres Epitheliom, meist von den Milchdrüsen ausgehend.
Therapie
• Die Prognose hängt vom Verlauf der Primärerkrankung ab. I. d. R. ist sie schlecht, da entweder eine Krebserkrankung vorliegt oder eine chronische Infektionskrankheit wie z. B. Tuberkulose, die zwar selten geworden ist, aber trotzdem mitbedacht werden sollte.
•Der Literatur kann man dennoch entnehmen, dass gelegentlich allmähliche Rückbildungen der Knochenläsionen infolge der Heilung der Grundkrankheit oder der Entfernung eines gutartigen Tumors möglich sind.
Aktinomykose, Nokardiose
Definition
Infektion mit
Actinomyces israelii
oder
Nocardia asteroides,
die sich in Form einer eitrigen, subakuten oder chronischen Entzündung unterschiedlicher Lokalisation äußert: Haut, Lymphe, Lunge, Leber, Milz, Gehirn, Verdauungsorgane, Knochen etc.
Symptome
• Haut- und Unterhautform der Aktinomykose: rezidivierende Abszesse, mehr oder weniger isolierte, ausgedehnte Phlegmonen, mit zahlreichen Fisteln, aus denen sich eitriges, Körnchen enthaltendes Sekret entleert (aktinomykotisches Myzetom).
• Kavitäre Form der Aktinomykose : Äußert sich unterschiedlich, je nachdem, welche Organe befallen sind: Hyperthermie. Knötchenbildung mit Tendenz zur Abszessbildung. Störungen der Nerven, der Verdauung, der Atmung, die an Staupe erinnern. Anämie. Lymphadenopathie.
•Seröser Pleuraerguss.
Diagnostik
•Bei klinischem Verdacht.
•Hautform: Ausschluss von mykotischen Myzetomen, tiefen Pyodermien, Nekrobazillose und Hauttuberkulose.
•Kavitäre Form: Ausschluss von Staupe, Tumoren, Osteomyelitis.
• Bakteriologische Sicherung der Diagnose: Isolation, Kultur und Bestimmung der Erreger (schwierig).
Prognose
Vorsichtige Prognosestellung bei allen Formen wegen häufiger Diagnosefehler und Behandlungsschwierigkeiten (Sulfonamid-Langzeittherapie).
Therapie
• Chirurgisch:
•Weiträumiges Debridement und Kürettage der Hautläsionen.
•Möglichst weiträumige chirurgische Sanierung der inneren Veränderungen.
• Medikamentös:
•lokal:
–Spülungen mit Jod (1 %ige Jodlösung).
–Anwendung von Sulfonamiden oder Penicillinen in Puderform.
•Allgemein (s. o.), zusätzlich Penicillin: 1 – 4 Mio. IE/d über 4 – 6 Wochen.
Allergien (Haut-)
Hautallergien
.
Allergien des Respirationstrakts
Entzündliche allergische Erkrankung des Respirationstrakts
Allergien des Respirationstrakts scheinen bei Karnivoren nur eine untergeordnete Rolle zu spielen, gemessen am stark gehäuften Auftreten allergischer Dermatitiden und im Verhältnis zu dem, was bei anderen domestizierten Säugetieren festgestellt wird. Daher sind die ausgeprägten dyspnoischen Manifestationen des humanen Asthmas beim Hund praktisch nicht existent, liegen jedoch bei der
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