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Therapielexikon der Kleintierpraxis

Therapielexikon der Kleintierpraxis

Titel: Therapielexikon der Kleintierpraxis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Didier Yves u Boussarie Robert u Legeay Moraillon
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vom Ergebnis des Resistenztests ab.
    • Eine Kortikoidtherapie ist i. d. R. aufgrund des Septikämierisikos nicht empfehlenswert.
    • Monoarthritis:
    •Diagnostische Punktion.
    •Bei größerer Deformation Drainage.
    •Amoxicillin 25 mg/kg/d auf 2 Dosen bis zum Vorliegen des Antibiogramms.
    •Spezifische systemische und ggf. lokale Antibiotikatherapie mittels einer neuen Drainage, sofern die Deformation es erfordert.
    • Mehrere betroffene Gelenke (i. d. R. < 5):
    •Den primären Infektionsherd ausfindig machen und behandeln.
    •Bei den Arthritiden selbst dieselbe Vorgehensweise wie vorher beschrieben.
    Meistens ist nur eine systemische Behandlung erforderlich.
    •Es kann interessant sein, sofern möglich, die aus dem infizierten Gelenk und dem Infektionsherd isolierten Erreger zu vergleichen.
    •In jedem Fall wird die Antibiotikatherapie 2 Wochen über die klinische Heilung hinaus fortgesetzt.
    Arthritis assoziiert mit intestinalen Erkrankungen
    Definition
    Dieser Begriff bezeichnet die Verbindung einer Polyarthritis mit Verdauungsstörungen (ulzerative Kolitis, Enterokolitis) oder chronischen Lebererkrankungen.
    Pathogenese
    Die Pathogenese ist unbekannt, es könnte sich um Ablagerungen von Immunkomplexen handeln, deren Antigenanteil seinen Ursprung im Darm hat.
    Simultane Therapie beider Krankheitsbilder
    Der Einsatz von Kortikoiden und ggf. Immunmodulatoren erscheint in diesem Fall aufgrund ihrer doppelten Wirkungsweise indiziert:
    • Prednisolon 2 – 4 mg/kg/d auf 2 Einzeldosen über 2 Wochen, dann 1 mg/kg/d über 2 Wochen, dann 1 mg/kg alle 2 Tage über 6 – 8 Wochen.
    •Je nach Patient und Vorliebe des Klinikers Einsatz eines der folgenden Präparate:
    •Cyclophosphamid
(Endoxan
® [H. M.]) 2 mg/kg alle 2 Tage p. o.
    •Azathioprin (div. H. M.) 2 mg/kg/d p. o.
    •Mercaptopurin
(Puri-Nethol
® [H. M.]) 2 mg/kg/d p. o.
    •Chlorambucil
(Leukeran
® [H. M.]) 0,2 mg/kg/d p. o.
    Die Behandlungsdauer ist unterschiedlich: 4 Wochen über die Remission hinaus (zwischen 6 und 16 Wochen).
    Eine hämatologische Kontrolle ist zwingend erforderlich: Abbruch der Behandlung, wenn die Leukozytenzahl auf < 5000/μl oder die Zahl der polynuk leären Neutrophilen < 2500/μl fällt.
    Arthrose
    Definition
    Erkrankung der Gelenke, die hauptsächlich durch die fortschreitende Zerstörung des Gelenkknorpels gekennzeichnet ist, verbunden mit der Bildung marginaler Osteophyten und Sklerosierung des subchondralen Knochens und der Synovialmembran.
    Arthrose ist die beim Hund am häufigsten anzutreffende Gelenkveränderung (bei der Katze tritt sie weitaus seltener auf). Sie manifestiert sich durch Schmerzen und einen Verlauf hin zur Ankylose.
    Arthrose ist die systematische Entstehung einer Gelenkerkrankung. Dementsprechend beobachtet man:
    • Klassische Altersarthrose (= Altersarthrose oder primäre Arthrose): Der Begriff „primäre oder idiopathische Arthrose“ bedeutet, dass die Erkrankung jenseits einer deutlich erkennbaren Ursache verläuft. Dabei spielt das Alter möglicherweise nur insofern eine Rolle, als angesichts der Vielzahl an Belastungen die Regenerationsfähigkeit des Knorpels herabgesetzt ist.
    • Sekundäre Arthrose: Die sekundäre Arthrose kann Gelenkanomalien zur Ursache haben (deformierte, instabile oder traumatisierte Gelenke, was dazu führt, dass normale Kräfte auf ein anomales Gelenk einwirken); weitere Ursache kann die konstante Beanspruchung eines ursprünglich normalen Gelenks durch übermäßige mechanische Kräfte sein ( Tab. 1.16 ).
    Tab. 1.16 Ätiologie der sekundären Arthrose
    Symptome

    • „Kalter Schmerz“, der sich durch Steifigkeit und zunehmende Verweigerung bestimmter Bewegungen (Sprünge etc.) manifestiert. Verschlechtert sich zusätzlich durch Feuchtigkeit, Kälte oder eine übermäßige Beanspruchung des Gelenks (Tag nach der Jagd etc.). Dies ist der sogenannte Grad 1, in dem die Behandlung weitgehend mit Analgetika erfolgt. Manche aggressiven Reaktionen des Hundes können mit einem arthrotischen Schmerz zusammenhängen, der durch eine unangepasste Belastung durch das Umfeld des Hundes ausgelöst wird.
    • Akute auffälligere Episoden (Schreien, Kompensationshaltung) wechseln ab mit progressiven Schüben, die häufig den Einsatz von NSAID erfordern (Grad 2).
    • Klassischer Verlauf bis zur Gelenksteife bei gleichzeitig nachlassendem Schmerz. Dies ist Grad 3, dessen Entwicklung man durch eine Arthrodese beschleunigen kann.
    • Das klinische Gesamtbild (Alter, Rasse etc.)

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