Therapielexikon der Kleintierpraxis
Atemwege hingegen gravierend.
Symptome
• Respiratorische Aspergillose in Form von Rhinitis bzw. Sinusitis, die hauptsächlich beim Hund auftritt, dominiert das klinische Bild und die Beschreibung der Krankheit:
•Chronischer ein- oder beidseitiger, purulenter, evtl. mit Blut ver mischter Nasenausfluss. Fallweise begünstigt durch Immunschwäche, eine längere Kortikoidtherapie und lokale Veränderungen.
•Manchmal schlechter Allgemeinzustand.
• Alle anderen Formen zeigen sehr variable klinische Manifestationen:
•Lun genaspergillose (v. a. bei der Katze): Husten, Dyspnoe.
•Hautveränderungen (Dermatitis).
•Augenveränderungen (Keratitis).
•Ohrerkrankungen (Otitis).
Diagnostik (Rhinitis, Sinusitis)
•Muss von Tumoren und Fremdkörpern abgegrenzt werden, obwohl mehrere Ursachen gleichzeitig vorhanden sein können.
•Durchführbare ergänzende Untersuchungen:
•Röntgenaufnahmen der Nasen- und Stirnhöhlen.
•CT-Untersuchung.
•Biopsien und Kulturen.
•Serologie (Immunpräzipitation).
Therapie (Rhinitis, Sinusitis)
Heikel und für das Tier häufig schwer zu ertragen. Die klassische Behandlung besteht aus mehreren Stufen:
•Chirurgisch (Trepanation und Kürettage), invasiv und schmerzhaft.
•Lokale (Enilconazol in Spülungen
(Imaverol
®) und systemische antimykotische Behandlung (Ketoconazol
(Nizoral
® [H. M.], 10 mg/kg/d, Itraconazol
(Itrafungol
®) 10 mg/kg/d auf 2 Gaben).
Die Behandlungsdauer reicht von mehreren Wochen bis zu mehreren Monaten, die Ergebnisse sind unterschiedlich.
Daher geht der Trend in Richtung einer lokalen Behandlung, unter Allgemeinanästhesie und mithilfe einer assistierten Beatmung, bei der der Zugang der Flüssigkeiten zu den Atemwegen blockiert und so ein langer Kontakt („therapeutisches Bad“) der Gewebe mit einer verdünnten Enilconazol-Lösung (Imaverol®) ermöglicht wird: 20 ml auf 1 l Wasser.
Asthenie (kutane)
Definition
Hereditäre Erkrankung, gekennzeichnet durch eine stark erhöhte Dehnbarkeit und extreme Fragilität der Haut, die sich in übermäßige Falten legt und sehr leicht Risswunden bekommt (Ehler-Danlos-Syndrom infolge einer anomalen Kollagenproduktion).
Symptome
•Die Haut reißt leicht und hinterlässt große, klaffende Wunden. Häufig ist das Auftreten hypodermaler Hämatome am Ort des Traumas zu beobachten.
•Die Wunden heilen ab, wenn sie genäht werden. Wird nicht genäht, hinterlassen sie sichtbare Narben.
•Der Zug, den die Haut der erkrankten Tiere aushält, ist gegenüber gesunden Tieren um etwa das 30-Fache verringert.
•Die Erkrankung tritt bei Hunden und Katzen auf, aber auch bei anderen Tierarten. Hunderassen mit der häufigsten Disposition sind der English Setter und der Boxer, gefolgt vom Deutschen Schäferhund, dem Dackel und dem Bernhardiner. Beim Boxer sind die besonders vulnerablen Zonen (Ohren, Kopf, Pfoten, Hinterhand) vernarbt und hyperpigmentiert. Beim Setter erscheinen sie leicht verfärbt.
•Der Erbgang ist dominant.
•Die Erkrankung ist unheilbar.
Behandlungsgrundsätze
•Der Tierbesitzer sollte über die Erblichkeit sowie die Unheilbarkeit der Erkrankung in Kenntnis gesetzt werden. Soweit möglich, sollte jedes Verletzungs- oder Unfallrisiko vermieden werden.
•Jeder Riss der Haut sollte sorgfältig genäht werden. Die Fäden werden erst nach vollständiger Vernarbung gezogen.
•Die Erblichkeit und der autosomal-dominante Erbgang machen es erforderlich, dass betroffene Tiere aus der Zucht genommen werden.
Asthma (felines)
Definition
Akute, schnell einsetzende Dyspnoe allergischen Ursprungs infolge eines Bronchospasmus. Manifestiert sich mit zahlreichen Ähnlichkeiten zum menschlichen Asthma. Tritt beim Hund sehr viel seltener auf (
Bronchospasmus
).
Symptome
• Charakteristische Dyspnoe, mit forcierter Inspiration (Retraktion der Brustwand) und kurzer Exspiration. Pfeifende Inspiration.
•In mehr als der Hälfte der Fälle geht der Dyspnoe über mehrere Tage ein trockener und anfallsartiger Husten voraus.
• Unterschiedlich stark ausgeprägte Abgeschlagenheit, normale oder leicht erhöhte Rektaltemperatur.
Röntgenologische Diagnostik
Erweiterung der Lungenfelder und vermehrte Lungentransparenz (vesikuläres Emphysem).
Labordiagnostik
Hypereosinophilie in der Größenordnung von 10 % oder mehr in ca. ¾ der Fälle. In der Spülflüssigkeit der tracheobronchialen Lavage sollte nach Eosinophilen gesucht werden.
Therapie
• Allgemein: Obwohl der Nachweis
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