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Therapielexikon der Kleintierpraxis

Therapielexikon der Kleintierpraxis

Titel: Therapielexikon der Kleintierpraxis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Didier Yves u Boussarie Robert u Legeay Moraillon
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sekundär durch eine Entzündung des äußeren Ohrs auf (bakteriell oder beim Kaninchen parasitär).
    Hauptsächliche Krankheitserreger:
    •
Pasteurella multocida:
Diese Otitiden stellen eine Komplikation des infektiösen Schnupfens dar. Sie entstehen als Folge einer Infektion der oberen Atemwege. Sie komplizieren eine Otitis externa oder können sich ohne vorherige Schädigung des äußeren Gehörgangs entwickeln.
    •
Staphylococcus aureus,
besonders beim Kaninchen.
    •
Bordetella bronchiseptica
.
    Mittelohrentzündungen können zu einer Innenohrentzündung oder einer Meningoenzephalitis fortschreiten.
    Diagnostik

    • Probenahme vom Exsudat des äußeren Gehörgangs: Suche nach
Psoroptes cuniculi,
Kokken und Polynukleären in der bakteriologischen Kultur.
    • Röntgen der Bulla tympanica: Suche nach einer uni- oder bilateralen Verschattung, die auf das Vorliegen von purulentem Sekret hinweist.
    • Differentialdiagnosen: diverse Ursachen für Torticollis:
    •Otitis externa parasitären
(Psoroptes cuniculi)
oder bakteriellen Ursprungs
(Pasteurella multocida, Bordetella bronchiseptica, Staphylococcus aureus)
.
    •Bakterielle Meningoenzephalitis.
    •Enzephalitozoonose durch
Encephalitozoon cuniculi
.
    •Verletzung des Nervus facialis VIII.
    •Intoxikation (Blei, Insektizide, Giftpflanzen).
    •Systemische Mykose.
    Therapie

    • Sorgfältige Kürettage der Gehörgänge, vorzugsweise unter Sedierung mithilfe von Isofluran. Es kann eine große Menge an Eitermasse entfernt werden. Das Einbringen von Topika in die Gehörgänge ist zu vermeiden, sie werden oft schlecht toleriert, mit Ausnahme des Präparats
Aurizon
®.
    • Medikamentöse Behandlung:
    •Antibiotika: Chinolone wie Marbofloxacin 7 mg/kg/12 h, oder Enrofloxacin 10 mg/kg/12 h über 15 d (beim Kaninchen in Verbindung mit einem Penicillin G) (oder Chloramphenicol 50 mg/kg, 2 × tgl., Anm. der Redaktion).
    •Antiphlogistika (NSAID): Meloxicam
(Metacam®)
0,3 mg/kg/d.
    •Gegen Schwindel, Korrektur der Kopfschiefhaltung: Meclizin (in Deutschland nicht zugelassen), 12,5 – 25 mg/kg/12 h über 5 d, dann 5 d Pause, dann nochmals 5 d. Diese Behandlung hat einen exzellenten prognostischen Wert. In der angelsächsischen Literatur werden Stoffe mit verwandter chemischer Struktur vorgeschlagen: Cyclizin (8 mg/Kaninchen/12 h p. o. * ) und Prochlorperazin (0,2 – 0,5 mg/kg/8 h p. o. * ).
    • Chirurgische Behandlung: Die Trepanation der Bulla tympanica muss für die Fälle reserviert bleiben, die nicht auf Medikamente ansprechen und bei denen die Diagnose einer bakteriellen Mittelohrentzündung sichergestellt ist (die Enzephalitozoonose kann die gleichen klinischen Symptome hervorrufen). Die Trepanation ist technisch von lateral einigermaßen leicht durchzuführen, ist jedoch riskant.
    Ovarialzysten beim weiblichen Meerschweinchen
    Ovarialzysten kommen sehr häufig vor: Man beobachtet sie bei 75 % der Weibchen im Alter von 18 Monaten bis 5 Jahren.

    •Die Zysten entwickeln sich spontan, ihre Größe variiert von 0,5 – 7 cm.
    •Sie besitzen eine oder mehrere Kammern und enthalten eine klare Flüssigkeit.
    •Meistens sind beide Ovarien betroffen, es gibt aber auch einseitige Ovarialzysten, meistens rechts.
    Klinik

    •Abdominale Umfangsvermehrung, Schwäche, seltener Störungen der Darmpassage.
    •Symmetrischer, nicht juckender Haarausfall an den Flanken und den Außenseiten der Oberschenkel.
    Diagnostik

    •Röntgenaufnahmen: abdominale Flüssigkeitsansammlungen.
    •Sonographie: mit einer 10-MHz-Sektorsonde im Sagittalschnitt.
    •Ovarialzysten können in Verbindung mit anderen Genitalerkrankungen auftreten: Leiomyom des Uterus, zystische Hyperplasie des Endometriums, Endometritis.
    Therapie

    •Palliative Behandlung mit HCG (20 IE/Tier s. c).
    •Punktion der Zysten (Flüssigkeitsabzug).
    •Therapie der Wahl ist die Ovariohysterektomie.
    Paralysen der hinteren Körperhälfte
    Paarungsschwierigkeiten
    Aggressiver Partner

    •Chinchillas und Zwergkaninchen sind bei der Partnerwahl manchmal sehr schwierig.
    •Ein erfahrenes Weibchen kann ein unerfahrenes Männchen abweisen. Andersherum kann ein stürmisches Männchen das Weibchen ernsthaft verletzen. Bei der Partnersuche für Kaninchen oder Chinchillas muss man deshalb vorsichtig sein und die Tiere überwachen.
    Schlechte Zuchtbedingungen

    •Die Libido des Männchens kann durch folgende Umweltbedingungen negativ beeinflusst werden: zu hohe Umgebungstemperatur (> 20 °C), zu kurze Helligkeitsdauer,

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