Therapielexikon der Kleintierpraxis
oder der Decke des Käfigs.
Klinik
•Inspiratorische Dyspnoe durch Obstruktion der Nase, die den Präriehund dazu zwingt, bei Anstrengung oder Aufregung mit offenem Maul zu atmen. Die Atmung ist bei einer verlegten Nase geräuschvoll. Außerdem ist zuerst seröser, dann mukopurulenter Nasenausfluss zu beobachten.
•Anorexie, Abmagerung, Verschlechterung des Allgemeinzustands. Die respiratorischen Probleme führen zu einer Aufblähung des Magens durch Luft, wodurch eine normale Futteraufnahme verhindert wird. Aufgrund der besonderen Anatomie des Oropharynx wird durch das Schlucken Atemnot hervorgerufen.
•Die Untersuchung der Maulhöhle zeigt eine deutliche Ausbuchtung des Gaumens im Bereich der oberen Schneidezähne.
Diagnostik
• Klinisch: Das Odontom ist die Hauptursache für Dyspnoe und Atemwegsobstruktion beim Präriehund. Es wird häufig nicht erkannt.
• Röntgenologisch:
•Seitenaufnahme: ausgezacktes und unregelmäßiges Erscheinungsbild der oberen Schneidezähne, besonders deutlich in der vorderen Hälfte. Keulenförmige Hypertrophie und Verdichtung des Basalbereichs der Schneidezähne.
•Aufnahme von vorn: Anomale Verdickung und Verdichtung der Basisder oberen Schneidezähne, die zu einem Rückzug der Nasennebenhöhlen zwischen die bulbären Zahnwurzelbereiche führt.
Therapie
Die Behandlung erfolgt im Wesentlichen chirurgisch und muss so schnell wie möglich vorgenommen werden. Es gibt zwei chirurgische Möglichkeiten:
• Extraktion der odontomisierten Zähne: Das Ergebnis des Eingriffs hängt davon ab, wie frühzeitig er durchgeführt wird. Es besteht ein wichtiger Risikofaktor in Zusammenhang mit einem operativen Schock mit der Tatsache, dass die Extraktion keine Entfernung des peridental neu gebildeten tumoralen Bindegewebes ermöglicht. In fortgeschrittenen Fällen ist ggf. zuerst ein Zugang über den Gaumen erforderlich.
• Rhinotomie der Nasenhöhle: Eingriff von der Rückseite des Tumors. Ein flexibler Katheter, der in die Atemwege passt, wird hinter den Schneidezahnwurzeln eingeführt und festgenäht. Spülung der Nasennebenhöhlen mit physiologischer Kochsalzlösung.
Ohrmilbenbefall
Ohrmilbenbefall des Kaninchens mit
Psoroptes cuniculi
.
Klinik
•Hochgradiger Juckreiz mit ständigen Bewegungen des Kopfs, herabhängende und stinkende Ohren.
•Krustöses, blätteriges Exsudat in Form von konzentrischen Kegeln in den äußeren Gehörgängen und Ohrmuscheln, möglicherweise mit Exkoriationen, die Gesicht, Hals und sogar den ganzen Körper bedecken können.
•Mögliche Komplikationen: Otitis media, unter Umständen Meningoenzephalitis (anomale Kopfhaltung, Vestibularsyndrom).
Diagnostik
•Klinik: einfacher Nachweis der Parasiten durch mikroskopische Untersuchung des Cerumens.
•Differentialdiagnose: bakterielle Otitis
(Pasteurella
sp.,
Staphylococcus
sp.) mit im Kreis Drehen, Kopfschiefhaltung in Richtung des betroffenen Ohrs und Läsionen durch Kratzen am Ohr, Nosemose durch
Encephalitozoon (Nosema) cuniculi
bei jungen Kaninchen.
Therapie
•Lokale Behandlungen helfen nicht.
•Ivermectin 0,5 mg/kg, 2 × im Abstand von 14 d, Selamectin 15 mg/kg, 2 ×im Abstand von 14 d, Imidacloprid 10 mg/kg, Moxidectin 1 mg/kg
(Advocate®)
2 × im Abstand von 1 Monat.
Osteosarkom (mandibuläres)
Zahn- und Maulhöhlenerkrankungen
.
Otitis
Es können Entzündungen des äußeren Ohrs, des Mittelohrs oder des Innenohrs vorkommen. Beim Kaninchen treten sie häufig auf, beim Meerschweinchen, bei der Ratte und beim Präriehund etwas seltener.
Ohrmilbenbefall,
Pasteurellose,
Torticollis
.
Beim Kaninchen kommen Mittelohrentzündungen häufig vor, sie sind aber auch beim Meerschweinchen zu beobachten. Es handelt sich immer um hochgradige Erkrankungen, die eine sehr vorsichtige Prognose haben.
Klinik
•Sternoabdominaler Dekubitus, Gliedmaßen unter den Körper gezogen.
•Leichte Fälle: Der Kopf wird nach unten gehalten (er kann den Behandlungstisch berühren) und ist um ungefähr 30° zu einer Seite geneigt. Schwierigkeiten beim Aufstehen, spastische Paralyse der Vordergliedmaßen.
•Schwere Krankheitsfälle: Der Kopf ist zur Seite und nach hinten geneigt. Wird das Kaninchen gereizt oder untersucht, dreht es sich vollständig um seine Längsachse. Bilateraler, meist vertikaler Nystagmus, Strabismus Richtung Augenoberseite, entgegengesetzt zur Schiefhaltung des Kopfs.
Ätiologie
Mittelohrentzündungen sind oft mit einem infektiösen Schnupfen verbunden oder treten
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