Thors Valhall
„Tony hat einen Tisch reserviert. Wir wollen zum Abschluss zusammen Essen gehen,.“
Thor trocknete seine Hände, dann sein Gesicht, das er ebenfalls gereinigt hatte.
Er schenkte Dylan ein Lächeln. Was in den vergangenen Minuten vorgefallen war, sollte Dylan vielleicht niemals erfahren. Zusammen verließen sie das Gebäude, das weiterhin von Sicherheitskräften gesichert wurde.
Doch als Julia ihren Weg kreuzte, hielten sie abrupt an. Dabei legte Thor sofort einen Arm um Dylan, als wolle er ihn beschützen oder bestenfalls vor lästigen Fragen abschirmen.
„Glückwunsch zu der gelungenen Show!“, lobte sie. Ihr entging nicht, wie innig die beiden Männer sich umarmten und sich auch nicht lösten, als sich Kamera und Mikrofon auf sie richteten. Sie deutete auf die Umarmung und zwinkerte dabei neckisch.
„Kann man aus dieser eindeutigen Geste schließen, dass ihr jetzt ganz offiziell ein Paar seid?“
Dylan stockte der Atem, als er diese Frage vernahm. Immer wieder diese eine Frage … Warum musste Julia immer so direkt sein?
„Na ja, also …“ Er zögerte, bis er Thors klare Worte vernahm.
„Ja, das kann man.“ Er spürte, wie sich der Griff um ihn verstärkte, und ihn von Julia wegzog. Offensichtlich wollte Thor keine weiteren Worte dazu äußern.
So musste sich Julia seufzend der Kamera zuwenden, aber sie lächelte, denn ihre heiß ersehnte Antwort hatte sie erhalten.
„Sie haben es gehört, Ladies and Gentlemen, ein deutliches Statement aus Thor Fahlstrøms Mund, was sicher einige Fans in die Verzweiflung treiben wird: Dylan Perk ist nicht mehr zu haben!“
Der Tag hatte begonnen, und Dylan startete ihn damit, dass er einige Minuten still den Spiegel an der Decke betrachtete, in dem er sich und den Mann, der schlafend neben ihm lag, zufrieden beobachten konnte.
Die Arbeit an dem Album war zu Ende, die Präsentation ihrer Songs ein Erfolg gewesen, neben ihm, zu Hause im Bungalow – und nicht im Hotel – lag Thor, den er mit Leib und Seele heiß begehrte.
Ein Hauch von gebratenem Speck, Ei und Kaffee lag in der Luft, ein Geruch, der Dylan gefiel. Seitdem er so gut wie keinen Alkohol mehr trank, war sein Appetit wiedergekommen. Auch Carol drängte darauf, dass er in Zukunft mehr auf regelmäßige Nahrungsaufnahmen achten sollte.
Vorsichtig drehte er sich um, richtete sich auf, um Thor einen Kuss auf die Wange zu hauchen. Wie erwartet drehte sich Fahlstrøm knurrend weg. „Nicht jetzt, Perk.“ Schon war er wieder eingeschlafen.
Kurz richtete Dylan seine Haare im Bad, zog sich Shorts und ein weites T-Shirt über, bevor er ins Erdgeschoss trat, wo Erik und Tony ihr Frühstück gerade beendet hatten.
Zu Dylans Freude waren noch reichlich Speck, Ei und Toast über, sodass er ein Tablett nahm und alles für ein Essen im Bett herrichtete.
„Wie geht’s?“, erkundigte sich Erik. Er sah noch reichlich verschlafen aus. Sein schwarzes Haar unterstrich seine natürliche Blässe, doch er lächelte.
„Super!“, schwärmte Dylan. „Das war ein Abend … Und ich habe nicht mal einen Schädel.“ Vergnügt dachte er daran, dass er tatsächlich nur zwei Gläser Cola mit Whiskey zu sich genommen hatte. Und er hatte dabei nicht das Gefühl gehabt, dass es nicht ausreichen würde.
„Und Thor schläft noch?“
Dylan nickte, dabei fiel sein Blick auf die Tageszeitung:
Perk zieht blank! – dazu ein Bild von seinem entblößten Gesäß.
Wooden Dark und RACE lieferten die Show des Jahres … In wenigen Stunden schnellte ihr gemeinsames Album in den Charts auf Platz 1 …
„Oha!“ Er kratzte sich den Nacken. „Mein Arsch wird wohl auf sämtlichen Titelseiten zu sehen sein …“
„Selbst Schuld!“, äußerte sich Tony, der in einen Katalog vertieft war und kaum aufsah. „Aber es scheint den Fans ja immer zu gefallen, was du anstellst.“
„Ich wollte ihnen einfach zeigen, dass es mir egal ist, was man von mir denkt … Die alten Zeiten sind vorbei. Ich habe abgerechnet.“
Er stellte die Kaffeekanne auf das Tablett, dazu Tassen und Teller, die mit Speck, Ei und Toast befüllt waren.
„Wir essen oben“, gab er dann bekannt. „Ich glaube zur Abwechslung hat Thor mal einen Kater.“
Er nahm das Tablett in die Hand, doch bevor er das Zimmer verließ, fiel sein Blick erneut auf den Katalog, den Tony gründlich studierte.
„Was liest du da eigentlich?“
Tony antwortete zuerst nicht, sodass Erik stattdessen erklärte:
„Er sucht uns eine mehrwöchige Schiffreise heraus …“ Er
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