ThunderStorm

wenn Liam so weit am Boden ist, dass es nicht tiefer abwärts geht, kann ich ihm helfen.“
    „Und wenn er dann tot ist?“
    Kilian war aufgebracht, was Jake erwartet hatte. Es würde allerdings noch schlimmer werden, das wusste er aus langer Erfahrung. „Liam bleiben zwei Möglichkeiten. Leben oder Sterben. Wofür er sich entscheidet, ist seine Sache, nicht eure. Wenn er leben will, wird er es euch auf irgendeine Weise wissen lassen. Wenn nicht, so leid es mir auch tut, hat er Pech gehabt.“ Jake verkniff sich ein Seufzen, als Kilian schwieg. „Sag' es ruhig. Ich höre das ständig.“
    „Du gefühlloses Schwein!“
    Jake nickte. „Ich weiß, dass ich das bin. Ich muss es sein, weil mich mein Job sonst fertigmachen würde. Ruf' an, wenn er seine Wahl getroffen und sich für das Leben entschieden hat. Dann werde ich Liam helfen.“
    Jake legte auf, ohne Kilian die Möglichkeit zu geben, noch etwas zu sagen. Er trank schweigend seinen Kaffee und wartete. Allerdings hatte Maggie mehr Geduld, als er es von ihr kannte, denn normalerweise hielt sie ihm nach solchen Anrufen immer einen Vortrag darüber, dass er zu gefühllos war. Heute kam jedoch kein einziges Wort von ihr und Jake fing an zu grinsen, als ihm ein Gedanke kam. Er stellte die Tasse in die Spüle und ging zum Bett, um vorsichtig die Decke anzuheben.
    Aus seinem Grinsen wurde ein liebevolles Lächeln, als er sich vorbeugte und Maggie einen sanften Kuss auf die Stirn gab. „Träum' süß, Schwesterchen“, flüsterte er, weil er sie nicht wecken wollte, bevor er sich eine Ersatzdecke nahm und vorsichtig neben sie legte, um endlich ein paar Stunden zu schlafen.

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