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Thursday Next 03 - Im Brunnen der Manuskripte

Thursday Next 03 - Im Brunnen der Manuskripte

Titel: Thursday Next 03 - Im Brunnen der Manuskripte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jasper Fforde
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keine persönliche Mitteilung, sondern mehr so ein Sammelruf wie zu Hause das Radio. Ich weiß auch nicht recht, was das soll.« (2)
    Arnold starrte mich verblüfft an. »Sie sind wohl nicht hier aus der Gegend?«
    »Nö. Ich bin von der anderen Seite. Was ihr das Außenland nennt.« (3)
    Er riss die Augen auf, und sein Unterkiefer klappte herunter. »Soll das heißen, dass Sie
wirklich
sind?«
    »Ich fürchte, ja«, sagte ich leicht amüsiert.
    »Du meine Güte! Ist es wahr, dass ihr Außenländer nicht
roter-Buick-blauer-Buick
ganz schnell hintereinander sagen könnt?«
    »Das stimmt. Wir nennen das einen Zungenbrecher.«
    »Das 's ja irre! Bei uns gibt es so etwas nicht. Ich kann
the sixth sheik's sixth sheep's sick
sagen, so oft ich will!«
    Und das tat er dann auch. Dreimal hintereinander.
    »So, und jetzt versuchen Sie es mal!«
    Ich holte tief Luft. »
The sixth spleeps sics sleeks ... sick.
«
    Arnold lachte wie eine Dachtraufe. Ich glaube, er hatte noch nie so etwas Lustiges erlebt. Ich lächelte freundlich.
    »Versuchen Sie's noch mal!«
    »Nein, danke. (4) Sagen Sie, wie kann ich dieses Geplapper in meinem Schädel abstellen?«
    »Denken Sie einfach ganz entschieden:
AUS.
«
    Ich folgte seiner Empfehlung, und das Fußnotofon verstummte sofort.
    »Ist es jetzt besser?«
    Ich nickte.
    Er dachte einen Augenblick nach, dann sah er sich auffällig unschuldig um und sagte: »Wollen Sie ein paar Verben kaufen? Erstklassiger Stoff, direkt aus der Text-See. Ich hab' einen Freund auf einem Kritzel-Kutter.«
    Ich lächelte. »Nein danke. Und Sie sollten mich lieber nicht fragen, Arnold. Ich gehöre zur Jurisfiktion.«
    »Oh«, sagte er und erbleichte. Er warf mir einen so kläglichen Blick zu, dass ich beinahe gelacht hätte.
    »Keine Sorge, ich werd' Sie nicht anzeigen«, sagte ich.
    Er seufzte erleichtert, bedankte sich murmelnd und stieg wieder auf sein Motorrad. Schwankend fuhr er davon und hätte beinahe noch die Briefkästen auf der Uferböschung umgefahren.
    Das Innere des Flugboots war heller und luftiger, als ich gedacht hatte, aber es roch etwas muffig. Der Umbau war noch nicht sehr weit fortgeschritten. Die Wände hatten ein halbhohes Kiefernpaneel, aus dem hier und da noch die Isolierwolle und elektrische Kabel herausquollen. Der hohe Rumpf hatte Platz für zwei Stockwerke. Als erstes betrat ich ein großes offenes Wohnzimmer mit ein paar alten Sofas und einem Fernseher. Ich versuchte, ihn einzuschalten, aber es kam nichts. In der Buch-Welt gab es kein Fernsehen, wenn es nicht von der Handlung ausdrücklich verlangt wurde. Das meiste, was ich sah, waren bloße Kulissen, die für die Szene gebraucht wurden, in der Jack Spratt auf die Sunderland kommt, um den Fall zu besprechen. Auf dem falschen Kaminsims standen Bilder, die Mary in der Polizeischule zeigten. Auch ihre Beförderung zur Kriminalassistentin war fotografisch dokumentiert worden.
    Ich öffnete die Tür zu einer kleinen Küche. Am Kühlschrank hing eine Zusammenfassung der Handlung von
Caversham Heights
. Ich studierte sie noch einmal kurz, fand aber nichts Neues. Die Ereignisse entsprachen in etwa dem, was ich noch von meiner ersten Lektüre im Kopf hatte, obwohl Mary ihre eigene Rolle noch etwas weiter ausgebaut hatte, als der Autor tatsächlich geplant hatte. Ich füllte eine Wasserschale für Pickwick, holte ihr Ei aus der Tasche und legte es ihr behutsam aufs Sofa, wo sie sich gleich mit mütterlicher Zärtlichkeit darüber hermachte. Ich ging weiter und entdeckte dort, wo früher die Bugkanone gewesen war, ein gemütliches Schlafzimmer. Eine schmale Aluminiumleiter führte aufs Flugdeck hinauf. Von hier aus bot sich die schönste Aussicht des Hauses. Große Plexiglasfenster zeigten ein herrliches Panorama des Sees. Die beiden massiven Steuerknüppel und zwei bequeme Pilotensitze ergänzten die Einrichtung. Die Instrumententafel war größtenteils verblasst, und die Kontrollhebel waren zum Teil abgebrochen. Zu meiner Rechten sah ich den letzten verbliebenen Motor, der ziemlich einsam aussah. Die Propellerblätter waren vollgekleckert mit Möwenscheiße.
    Hinter den Pilotensitzen, wo der Navigator gesessen hätte, stand ein Schreibtisch mit Leselampe, Schreibmaschine und Fußnotofon. Auf dem Bücherregal standen kriminalistische Fachzeitschriften und forensische Lehrbücher. Ich trat durch eine niedrige Tür und fand ein weiteres kleines Schlafzimmer. Es war nicht sehr hoch, aber gemütlich. Die Wände hatten Kieferpaneele, und über dem

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