Tief im Herzen: Roman (German Edition)
und hob ihm lächelnd das Gesicht entgegen. »Probier doch mal.«
12. Kapitel
Cam spürte sein Herz klopfen, als er einen Schritt vortrat. Er schaute ihr in die Augen, wollte jede kleinste Veränderung in ihnen wahrnehmen. »Ich will aber mehr als nur probieren. Also überleg’s dir gut.«
Manchmal sollte man einfach seinem Instinkt, seinem Verlangen folgen, dachte Anna. Und in diesem Augenblick war alles in ihr auf ihn konzentriert. »Du wärst heute abend nicht hier, wenn ich es nicht bereits getan hätte.« Leise lächelnd wickelte sie sein Haar um ihren Finger. Sie konnte mit ihm umgehen. Davon war sie überzeugt.
Cam legte die Hände an ihre Hüften. Dies war kein bleistiftdünnes Model mit dem Körper eines Jungen, sondern eine Frau. Und er wollte sie. Er lächelte ebenfalls. O ja, er konnte mit ihr umgehen. Davon war er überzeugt. »Magst du Glücksspiele, Anna?«
»Hin und wieder.«
»Dann laß uns alles auf eine Karte setzen.«
Mit einem unsanften Ruck zog er sie an sich. Sie hielt den Atem an und ließ ihn erst wieder los, als er sich ihrem Mund näherte und ihn dann in Besitz nahm. Der Kuß war geradezu verzweifelt, heißhungrig, ihre Zungen vereinten sich, ihre Zähne stießen gegeneinander. Die katzenhaften Laute, die tief aus ihrer Kehle kamen, stiegen ihm zu Kopf wie Whisky.
Sie zog sein Hemd aus seinem Hosenbund und schob dann ihre Hände darunter. Haut und Muskeln – sie wollte ihn fühlen. Lustvoll stöhnend, knetete sie, kratzte und streichelte, bis sein Fleisch unter ihren Fingern zu glühen schien und seine Muskeln hart wurden. Sie wollte diese Muskeln, diese Kraft an ihrem Körper spüren. Er tastete hinten an ihrem Kleid nach einem Reißverschluß, und sie lachte atemlos an seinem Hals. »Es hat keinen Verschluß.« Sie biß ihm in die Wange und dachte nicht daran, sanft zu sein. »Du mußt es mir … abstreifen.«
»Himmel.« Er schob ihr den enganliegenden Stretchstoff
von der Schulter und liebkoste sie mit den Zähnen, als die Begierde, von ihrer Haut zu kosten, ihn überwältigte.
Sie bewegten sich wie Tänzer, obwohl ihr Rhythmus nicht zu den verträumten Klängen von Chopin paßte, dessen Musik sie gerade hörten. Er streifte seine Schuhe ab. Sie öffnete hastig die Knöpfe an seinem Hemd. Ihm war schwindelig, als sie gegen die Schlafzimmertür stießen. Anna lachte, aber das Lachen verwandelte sich in Stöhnen, als er ihr das Kleid bis zur Taille herunterriß, als seine Augen aufblitzten und er den Kopf beugte, um das zarte Fleisch über der schwarzen Spitze ihres BHs zu liebkosen. Seine Zunge schlüpfte unter den Stoff, lockte sie und kostete von ihr, bis ihr die Knie weich wurden und in ihrem Kopf ein Meer von Lichtern und Farben aufblitzte. Sie hatte gewußt, daß er sie bis an die Grenze von Verstand und Gefühl treiben konnte. Und sie wollte ihn dorthin mitnehmen.
Ihr Verlangen war gewaltig, schmerzhaft, kopflos, primitiv. Doch in diesem Moment war es für sie beide alles, was zählte. Leise murmelnd zog sie ihm das Hemd aus und grub ihre Nägel in die festen Wölbungen seiner Schultern. Seine Brust war breit und straff, sein Fleisch unter ihren forschenden Händen heiß und glatt. Da waren Narben, unter der Schulter und an den Rippen. Es war der Körper eines Mannes, der gefährlich lebte, dachte sie, der spielte, um zu gewinnen.
Mit einer raschen, geschickten Handbewegung öffnete sie den Haken vorn an ihrem BH und schmiegte ihre Brüste in seine begierigen Hände. Sie war herrlich anzusehen. Goldbraune Haut und üppige Rundungen. Er fand ihren Körper vollkommen. Anna war erotisch, weich und fest, glatt und duftig. Er wollte sich in ihr vergraben, doch als sie seine Hose öffnen wollte, schüttelte er den Kopf.
»Nein. Ich will dich im Bett besitzen.« Er hob die Hände und umfaßte ihren Hals. Sein Kuß war wild und betäubend.
»Ich will dich unter mir, auf mir, ich will, daß wir eins werden.«
Sie schleuderte einen Schuh von sich und kämpfte um ihr Gleichgewicht, als sie schwankend zu ihrem Bett gingen. »Ich will dich in mir spüren.« Dann streifte sie den zweiten Schuh ab, und sie fielen auf das Laken.
Anna lag zuerst oben, dann setzte sie sich rittlings auf ihn. Das Tageslicht war nahezu geschwunden. Nur ein schwacher Abglanz der untergehenden Sonne drang noch durch die Fenster herein. Ihre Schatten bewegten sich. Annas Lippen waren hungrig, ruhelos, glitten über sein Gesicht, seinen Hals. Obwohl sie schon vor ihm Männer begehrt hatte, war sie jetzt
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