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Tiefe Sehnsucht - stärker als alle Vernunft

Tiefe Sehnsucht - stärker als alle Vernunft

Titel: Tiefe Sehnsucht - stärker als alle Vernunft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: KATHIE DENOSKY
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grinsend, „aber ich denke, dass wir zwischendrin auch immer Gelegenheit zu einem Gespräch finden, sofern es nicht zu lange dauert.“
    Stirnrunzelnd sah sie ihn an. „Kannst du nicht mal ernst sein?“
    „Aber Engelchen, du solltest doch inzwischen wissen, dass mir nichts so ernst ist wie Sex mit dir.“ Sanft drückte er ihr einen Kuss auf den schlanken Nacken. „Aber wenn du es für nötig hältst, bin ich gern bereit, deine Erinnerung in dem Punkt wieder aufzufrischen.“
    „Nachdem ich dir erzählt habe, was ich heute Morgen entdeckt habe, wirst auch du der Meinung sein, dass wir allerlei zu besprechen und zu entscheiden haben. Ob da noch Zeit für Sex bleibt und ob dir überhaupt noch danach zumute sein wird, werden wir sehen.“ Sie löste sich aus seiner Umarmung und stand auf. Dann atmete sie ein paar Mal tief durch, sodass sich ihre Brüste hoben und senkten, und sah Shane fest in die Augen. „Es fällt mir nicht leicht, es dir zu sagen, und ich bin sicher, dass du es nicht gern hören wirst.“
    Inzwischen war ihm das Lächeln vergangen. Forschend blickte er sie an. Ihre Haltung und ihr zögernder Tonfall machten deutlich, dass sie ihm irgendetwas Unangenehmes zu sagen hatte. Da er aber nie zu den Menschen gehört hatte, die Auseinandersetzungen scheuten, erwiderte er ihren Blick ruhig. „Nun sag schon, was du auf dem Herzen hast, Lissa. Ich sehe doch, dass du es unbedingt loswerden musst.“
    „Gut …“
    Als er sah, wie ihr eine Träne über die Wange lief, sprang er schnell auf, um Melissa tröstend in die Arme zu nehmen. Doch was sie dann sagte, erwischte ihn eiskalt, und er blieb wie angewurzelt stehen.
    „Ich bin schwanger.“

2. KAPITEL
    Das hatte gesessen. Melissas Eröffnung war für Shane wie ein Schlag in die Magengrube gewesen. Langsam ließ er sich in den Sessel zurücksinken. Diese Neuigkeit hatte ihm glatt die Sprache verschlagen.
    Schwanger . Lissa war schwanger. Das bedeutete, dass er … Er musste schlucken … dass er bald Daddy sein würde. Unglaublich, aber wahr.
    Tausend Gedanken schossen ihm durch den Kopf. Er hatte keine Ahnung gehabt, was sie ihm so dringend hatte sagen wollen. Aber dass sie schwanger sein könnte, auf die Idee wäre er nie gekommen. Sie bekam ein Kind, sein Kind. Dass irgendeine seiner Freundinnen jemals von ihm schwanger werden könnte, daran hatte er nie einen Gedanken verschwendet.
    „Es ist dein Kind“, sagte Melissa leise.
    „Ich weiß, mein Schatz. Daran habe ich nicht gezweifelt. Wann warst du beim Arzt?“
    „Noch nicht.“ Sie biss sich auf die bebende Unterlippe und sah ihn nicht an. „Ich habe den Test erst heute Morgen gemacht. Zu Hause.“
    „Vielleicht stimmt das Ergebnis nicht.“
    „Ich fürchte doch. Meine Periode ist schon einmal ausgeblieben und jetzt schon wieder überfällig.“ Sie ließ die Schultern hängen. „Außerdem ist es der Test mit der höchsten Zuverlässigkeit.“
    Plötzlich hatte Shane das Gefühl, unbedingt an die frische Luft zu müssen. War es hier so stickig im Raum, oder kam ihm das nur so vor? Hastig sprang er auf. Er musste raus hier, um seine Gedanken zu ordnen. Schnell trat er auf Melissa zu, hob ihr Kinn an und wischte ihr zärtlich eine Träne von der Wange. „Ich schlage vor, dass du deine Sachen fürs Wochenende zusammenpackst, während ich den Wagen hole.“
    „Aber wenn uns nun jemand sieht, wie wir zusammen die Stadt verlassen?“ Sie sah ihn unsicher an.
    „Wir haben jetzt andere Probleme, als uns um irgendwelche Klatschtanten zu kümmern.“ Zärtlich nahm er sie in die Arme und drückte ihr einen Kuss auf die Stirn. „Auf der Ranch haben wir dann Zeit und Ruhe, um über alles zu sprechen und uns die nächsten Schritte zu überlegen.“ Ohne auf ihre Antwort zu warten, ließ er sie los und ging zur Tür. Kurz blieb er auf der Veranda stehen und atmete tief durch. Das tat gut. Der Blick auf die Silhouette der Rocky Mountains, die sich gegen den blauen Septemberhimmel abhoben, war wunderschön. Die Blätter der Espen hatten sich bereist golden gefärbt.
    Doch Shane hatte in diesem Moment keinen Blick für die Schönheiten der Natur. Nur ein einziger Gedanke beherrschte ihn. Es war etwas eingetreten, das in seinem Lebensplan nicht vorgesehen war. Er hatte ein Kind gezeugt, er würde Vater werden. Aber es war nun einmal geschehen und konnte nicht wieder rückgängig gemacht werden. Deshalb blieb ihm nichts anderes übrig, als die Konsequenzen zu ziehen und sich der Verantwortung zu stellen.

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