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Tiefe Sehnsucht - stärker als alle Vernunft

Tiefe Sehnsucht - stärker als alle Vernunft

Titel: Tiefe Sehnsucht - stärker als alle Vernunft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: KATHIE DENOSKY
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gewesen, wie lange sie bleiben würde. Aber dann hatte sich herausgestellt, dass sie die große Ferienanlage Jarrod Ridge zusammen mit ihren Brüdern und der kurz zuvor aufgetauchten Halbschwester Erica weiterführen musste. Zumindest ein Jahr lang, andernfalls würden sie keinen Cent erben. Dennoch war Melissa ziemlich sicher, dass sie nach diesem Jahr wieder nach Kalifornien zurückkehren würde. Es wäre also unsinnig, irgendetwas Ernstes mit einem Mann anzufangen.
    Aber jetzt, da sie schwanger war, sah alles ganz anders aus. Nicht nur der Spaß an unbeschwertem Sex verband sie und Shane. Sie würden ein Kind zusammen haben. Und das war nun wirklich eine ernste Angelegenheit. Zumindest Melissa empfand das so. Doch wie würde Shane reagieren, wenn er erfuhr, dass er in etwa sieben Monaten Vater wurde?
    Melissa war so in Gedanken versunken, dass sie zusammenfuhr, als ihr Handy klingelte. Während sie es vom Nachttisch nahm, warf sie schnell einen Blick auf das Display. Es war Rita, die im Wellness-Center arbeitete. „Was ist denn jetzt schon wieder los?“, fragte Melissa leicht gereizt. Seit sie den Managerposten des Centers übernommen hatte, gab es fast jeden Tag eine Krisenmeldung von Rita, die als Assistentin eigentlich selbstständiger arbeiten sollte. Aber heute war Melissa fast froh, dass der Anruf sie aus ihren quälenden Gedanken riss.
    „Entschuldigen Sie, Ms Jarrod, dass ich Sie störe, aber die Yogalehrerin hat heute Morgen angerufen und sich krankgemeldet. Leider habe ich bisher keinen Ersatz finden können, und nun sind die Gäste schon hier eingetroffen, und wir haben niemanden, der den Unterricht übernehmen kann. Was soll ich nur tun?“ Rita klang weinerlich. Offenbar war sie von der Situation vollkommen überfordert.
    „Immer mit der Ruhe, Rita. Nun atmen Sie erst mal tief durch.“ Melissa zog eine der Kommodenschubladen auf und nahm einen Gymnastikanzug heraus. „Und dann führen Sie die Gäste an die Vitaminbar und geben einen Saft aus, auf Kosten des Hauses.“
    „Und dann?“ Rita klang schon etwas gefasster.
    Wie Rita es geschafft hatte, zu einem solch verantwortungsvollen Posten zu kommen, würde Melissa nie begreifen. Die Assistentin war zwar nett und freundlich, aber vollkommen unfähig, wenn es darum ging, Entscheidungen zu treffen. „Ich übernehme den Unterricht“, Melissa blickte kurz auf die Uhr, „und bin in zehn Minuten da.“
    Das hatte ihr gerade noch gefehlt. Sie hatte den Vormittag nutzen wollen, um sich eine Strategie zurechtzulegen, um Shane die große Neuigkeit beizubringen. Doch Melissa hatte keine Wahl. In dieser 5-Sterne-Anlage war der Gast König, und dementsprechend musste sie handeln. Die Wünsche der Gäste hatten absoluten Vorrang.
    Schnell fasste sie das lange blonde Haar zu einem Pferdeschwanz zusammen, stopfte ihre Sachen in die Sporttasche, griff nach den Autoschlüsseln, die auf dem Küchentisch lagen, und stürzte zur Tür hinaus. Seit ihrer Rückkehr nach Aspen wohnte sie in Willow Lodge , einem sehr gemütlichen Cottage auf dem väterlichen Besitz. Sie hätte auch eine Suite im Haupthaus beziehen können, aber das war für Melissa nie infrage gekommen. Zwar war sie in Jarrod Manor aufgewachsen, doch das Riesenhaus war für sie immer eher ein Gefängnis als ein Zuhause gewesen. Seit ihrem Wechsel aufs College war sie sehr selten hierher zurückgekehrt, und das war immerhin schon acht Jahre her. Auch nach dem Tod ihres Vaters fühlte sie sich im Haupthaus nicht besonders wohl.
    Während sie den Wagen vor dem Eingang des Wellness-Centers parkte, musste sie an ihre eher traurige Kindheit denken, verdrängte die traurigen Erinnerungen dann jedoch und öffnete die Fahrertür. Den kurzen Weg von Willow Lodge hätte sie auch zu Fuß zurücklegen können. Allerdings wollte sie nach dem Unterricht gleich zu Shanes Ranch fahren, um ihn über die Neuigkeit zu informieren. Das hieß, wenn sie die Ranch fand. Bisher war Melissa nur einmal auf der Rainbow Bend Ranch gewesen, und das lag schon Jahre zurück. Wenn sie sich richtig erinnerte, befand sich die Ranch ein paar Meilen von der Hauptstraße entfernt in einem abgelegenen Tal.
    Als sie ausstieg, blieb sie wie angewurzelt stehen. Ein paar Meter weiter stand Shanes Wagen! Shane hatte Melissa den Rücken zugedreht und reichte seine Autoschlüssel gerade einem der jungen Männer, die die Autos für die Gäste parkten. Mann, sah er sexy aus! Groß und schlank, in seinen schwarzen Stiefeln und mit dem

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