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Tiere im Rampenlicht - aus meinem Leben als Filmtiertrainer

Tiere im Rampenlicht - aus meinem Leben als Filmtiertrainer

Titel: Tiere im Rampenlicht - aus meinem Leben als Filmtiertrainer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christoph Kappel
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einschlafen. Wird das Tier nicht überfordert und seinem Talent entsprechend gefordert, ist eine interessante Aufgabenstellung – ob beim Film oder im Alltag – eine Bereicherung in seinem Leben. Dazu werden Sie in den Kapiteln dieses Buches mehr lesen können.

    Viele Menschen spüren heute, in der sich immer schneller drehenden Welt, eine tiefe, innige Zuneigung und Verbundenheit den Tieren gegenüber. Pausenlos gibt es Veränderungen in unserem Leben, sie rufen uns auf, am Puls der Zeit zu bleiben. Die Tiere hingegen haben uns etwas zu bieten, was wir sonst kaum noch finden: Sie bilden eine beinahe hundertprozentige Konstante. Auf eines nämlich können wir uns blind verlassen: Tiere waren immer so, wie sie jetzt sind, und werden es auch immer bleiben. Sie leben klare, einfache Strukturen und bleiben sich stets treu. Ihr Verhalten können wir instinktiv nachvollziehen
. Damit geben sie uns eine Sicherheit, die wir in der heutigen Zeit sonst nirgends zur Verfügung gestellt bekommen. Die Tiere können für uns perfekte Lehrmeister sein. Sie können uns nicht nur wieder an unsere eigenen Instinkte heranführen, sie zeigen uns auch, wie sich das Leben recht unkompliziert gestalten – und genießen – lässt.
    Zu einer solchen Sicht auf die Tierwelt lade ich Sie mit diesem Buch herzlich ein. Dabei möchte ich Ihnen meine Faszination für die Tiere vermitteln, Sie mit lustigen und berührenden, nachdenklichen und unterhaltsamen Geschichten von meinen Filmtieren anstecken – mit meiner großen Liebe für all die Tiere, die unsere Erde so bunt und interessant machen. Ich widme ihnen mein ganzes Leben, und das noch dazu in der faszinierenden, schillernden Filmbranche. Ich trainiere Tiere, wenn ein Drehbuch nach ihnen verlangt. Hunde, Katzen, Vögel, Affen, Pferde, Kühe, Schlangen, Mäuse – ja, auch Mäuse und sogar Fliegen – und viele mehr auf ihre Szenen vorzubereiten und am Set zu coachen, das ist nicht nur mein Job, sondern meine ganze Leidenschaft.
    Unbestritten sind Hunde die beliebtesten Darsteller, aber längst nicht die einzigen. Da war beispielsweise der Gibbon Janosch, der im »Marienhof« sein Bestes gab. Nicht nur Dackel Bodo wackelte durch den Gelsenkirchener Barock in der Wohnung von »Hausmeister Krause«, in der Endlos-Serie von SAT1 trat auch Kamel Karim auf. Das »Forsthaus Falkenau« wird natürlich von Hardy Krüger junior, seinen Schauspielerkollegen, aber auch von meinen Wildtieren zum Leben erweckt. Meine Enten, die genauso verzweifelt auf Verona Pooth warteten wie der Schauspieler Jan Josef Liefers, wollten in »666 – Traue keinem, mit dem du schläfst« endlich zu ihrem Einsatz kommen. Hilde, mein Superferkel, und der unvergessliche Gustl Bayrhammer, bekannt aus der Serie »Pumuckl«, harmonierten, nicht zuletzt figürlich, wunderbar in den »Weißblauen
Geschichten«. Der weiße Hengst Linus galoppierte in »Sterne leuchten auch am Tag« mit Veronica Ferres um die Wette, ein wunderschönes Bild auf sechs Beinen. Dann waren da die Heuschrecken, die einen haargenau vorbereiteten Flugplan einhielten, als sie durch das Oscar-prämierte »Nirgendwo in Afrika« flogen. Oder der Wolf Orca, der mit dem erfahrenen Dietmar Schönherr, den wir alle aus »Raumpatrouille« kennen, in »Der Judas von Tirol« zu sehen war und dabei so manch einem Mitarbeiter am Set ein Gänsehaut-Feeling verschaffte.
    Ich könnte noch so viele mehr aufzählen. Aber lieber erzähle ich Ihnen einige meiner spannendsten Filmtiergeschichten ausführlicher und verrate Ihnen dabei das Geheimnis, das das Fundament jeder gesunden und erfolgreichen Tierausbildung bildet.

Generation Flipper, Lassie, Fury

    I ch bin ein Kind der Generation Flipper, Lassie und Fury. Ein Haustier lag quasi schon in meiner Wiege und der zukünftige Beruf war festes Programm. Kein Wunder, wenn jedes Wochenende im Nachmittagsprogramm der ARD »Lassie, komm zurück!« und »Na, Fury, wie wär’s mit einem kleinen Ausritt?« gerufen wird. Ich kann mich noch erinnern, dass mein Vater hin und wieder genervt mit den Füßen wippte, da samstags zur Lassie-Sendezeit die Fußballer der Bundesliga um Tore kämpften. Er schien immer sehr erleichtert, wenn die Colliedame endlich ihren Weg nach Hause zu Herrchen Timmy gefunden hatte.
    Zum Leidwesen meiner Eltern gingen die Jahre ins Land, ohne dass ich mein Ziel aus den Augen verlor: Ich wollte Filmtiertrainer werden. Das waren die Jahre, als Flipper Einzug in unser Wohnzimmer hielt. Jeden Samstag trällerte

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