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Tiffany Duo Band 0124

Tiffany Duo Band 0124

Titel: Tiffany Duo Band 0124 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ruth Wind Barbara Ankrum Diane Pershing
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gab. Er hatte zu deutlich gesehen, wie sehr sie ihren Bruder vermisste, wie sehr es sie schmerzte, von den Leuten in der Stadt wie Luft behandelt zu werden. Wenn er sie jetzt nicht freigab, würde sie ihn eines Tages wegschicken, weil sie die Situation nicht mehr ertragen konnte.
    Aber das konnte er nicht ertragen.
    Und plötzlich verstand er ihren Bruder, der sich Sorgen um sie machte, weil sie so gut und großherzig war. Ihn, Alejandro, in ihr Haus aufzunehmen war ausgesprochen gefährlich gewesen, was ihrem Bruder, dem Polizisten, natürlich auf Anhieb klar gewesen war. Er hätte schließlich sonst wer sein können. Er hätte Molly etwas antun können.
    Und jetzt musste er ihr tatsächlich etwas antun … um ihnen beiden zukünftiges Leid zu ersparen. Er bedauerte das zutiefst. Aber einen anderen Weg sah er nicht.
    Um ihren Ruf zu schützen und wieder herzustellen, würde er nach Mexiko zurückkehren müssen. Josefina konnte sich hier noch ein bisschen erholen. Wenn sich ihr Zustand gebessert hatte, würde er zurückkommen und mit ihr zusammen das Leben, das sie vorher geführt hatten, weiterführen. Dann konnte Molly ihr Leben wieder in Ordnung bringen und mit dem Ehemann, den sie, obwohl sie es nicht zugab, immer noch betrauerte, Frieden schließen.
    Er liebte sie. Und wahre Liebe war, wie seine Mutter ihm oft gesagt hatte, nicht egoistisch und besitzergreifend. Wahre Liebe diente.
    Alejandro würde Molly am besten dienen, indem er sie freigab.
    Nachdem sie das Krankenhaus verlassen hatten, blieb Alejandro stehen. “Molly, du musst mir jetzt zuhören.”
    Ein leichtes, besorgtes Stirnrunzeln. “Was ist?”
    “Wenn du Josefina morgen mit nach Hause nimmst, werde ich noch ein oder zwei Tage bleiben und dann nach Mexiko zurückkehren.” Er berührte ihren Arm. “Nicht meinet-, sondern deinetwegen. Annie hat mir erzählt, wie dich die Leute behandeln.” Er machte eine Pause. “Und sie hat mir auch erzählt, dass eine Heirat sehr wohl ausreicht, um eine Aufenthaltserlaubnis zu bekommen. Was der Sheriff da macht, ist reine Schikane. Aber das zu wissen nützt uns nichts, deshalb werde ich erst einmal nach Hause fahren und später zurückkommen, um Josefina abzuholen und du … du kannst vielleicht einfach sagen, dass …”, ein Schulterzucken, “… dass es dir zu viel ist, das kleine Mädchen und ich und der Hund.”
    “Alejandro …”
    Er legte ihr einen Finger auf den Mund. “Es ist das Beste.”
    “Glaubst du wirklich?”
    “Hör mir zu.” Er nahm ihre Hände. “Wenn du glücklich sein willst, musst du mit deinem Bruder und den Leuten hier Frieden schließen. Aber das geht nur, wenn ich nicht unter deinem Dach lebe.”
    “Hör auf, so verflucht edel zu sein, ja?” Sie riss sich von ihm los. “Wenn du gehen willst, dann geh. Aber verschon mich mit deinen idiotischen Ausreden.”
    Seine Augen verengten sich. “Du bist zu stur, um zu sehen, was ich sehe. Dass du deine Familie brauchst. Deine Stadt. Dass du unglücklich bist, wenn die Leute dich schneiden und hinter deinem Rücken schlecht über dich reden.”
    Er sollte verdammt sein, aber er hatte Recht. Sie hasste es, hasste das Gefühl, als ob sie in irgendeinem geheimnisvollen Ritual mit einem Bann belegt worden wäre. Und irgendwann würde sie es wahrscheinlich nicht mehr aushalten und ihn von sich aus wegschicken. Sie verschränkte die Arme vor der Brust, während sie tiefe Trauer in sich aufsteigen spürte. “Dann lass mir wenigstens Josefina, bis es ihr besser geht. Tust du mir diesen Gefallen?”
    Er nickte, und dann versuchte er sie zu trösten. “Wir werden Freunde sein. Später, wenn es nicht mehr so schwer ist. Okay?”
    In ihren Augen brannten Tränen, sie brannten so heiß, dass sie am liebsten laut aufgeschrien hätte. Sie schloss die Augen und wünschte sie weg. “Okay.”
    Er streckte die Arme nach ihr aus, zog sie an sich und hielt sie lange Zeit eng umschlungen, dann drückte er den Mund auf ihr Haar und ließ sie los. “Ich habe mir etwas überlegt”, sagte er. “Ich möchte, dass du deinen Bruder anrufst und ihn zum Abendessen einlädst. Ich werde für ihn kochen, und dann werden wir ihm die Wahrheit sagen.”
    Molly nickte. Aber sie fragte sich, welche Version der Wahrheit sie ihm präsentieren würden.
    Alejandro verbannte sie ins Wohnzimmer, während er etwas Geheimnisvolles kochte, dessen Namen er nicht verraten wollte. Die Zutaten hatte er von dem Geld, das er von Wiley bekommen hatte, gekauft. Draußen trieb ein

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