Tiffany Duo Band 0147 (German Edition)
Stunde hinter Gittern zu verbringen. Er konnte warten.
Kurz darauf fuhr er rückwärts in die Einfahrt eines unbewohnten Hauses und verbarg seinen Wagen hinter einer hohen Ecke.
Dann stieg er aus und schlich dorthin, wo der Bastard sein Auto geparkt hatte. Er ging das Risiko ein, weil er verhindern wollte, dass die beiden zusammen untertauchten. Niemand entkam Jack Jensen.
Hastig befestigte er den mitgebrachten Gegenstand unter der Stoßstange und eilte zu seinem Mercedes zurück.
Jetzt brauchte er nur zu warten, bis Mollys neuer Freund das Haus verließ und Molly ins Bett ging.
Er hatte die ganze Zeit geahnt, dass sie jemanden hatte. Nur bei ihm hatte sie sich damals prüde gegeben, damit er ihr einen Heiratsantrag machte.
Das alles würde er ihr heimzahlen.
Die Anrufe waren für den Anfang ganz gut gewesen, aber jetzt war es an der Zeit, ein wenig zuzulegen. Der Unfall, bei dem Joe Malia getötet wurde, war ein Geschenk des Himmels gewesen.
Lächelnd dachte Jack daran, wie ängstlich sie seitdem am Telefon klang. Aber das reichte ihm nicht mehr. Jetzt hatte er Großes mit Molly vor.
Er tastete nach einem der Schlüssel, die von der Lenksäule herabbaumelten, und starrte zu Mollys Haus hinüber.
“Komm schon, Babe, warum schickst du ihn nicht endlich nach Hause und gehst zu Bett? Schalt das Licht aus. Mehr als eine halbe Stunde braucht Jackie Jensen nicht für seine kleine Überraschung. Du wirst noch an mich denken, glaub mir.”
Die Uhr auf dem Kaminsims schlug zehn. Molly hatte ihre Mutter angerufen und sie in ihren Plan eingeweiht. Jetzt musste sie ihr nur noch erklären, warum sie selbst die beiden nicht begleiten würde.
“Wir sollten aufbrechen”, meinte Damien und stand auf. Sein Blick ging von der schmalen goldenen Armbanduhr an seinem Handgelenk zum Laufgitter hinüber, in dem Syd sich gerade mit ihrem Teddybär über den Teppich wälzte. “Muss sie noch …”
“Auf den Topf?”, ergänzte Molly lächelnd. “Nein. Und sie wird einschlafen, sobald Sie Ihren Wagen anlassen.”
“Das ist gut.” Er nahm Mollys Gepäck und ging zur Hintertür, die zur Garage führte.
Molly schaltete die Außenbeleuchtung ein und folgte ihm, Syd und den Teddy auf dem Arm. Sehnsüchtig betrachtete sie den silbergrauen Lexus in der Einfahrt.
“Nehmen wir lieber meinen”, schlug sie seufzend vor.
“Trauen Sie mir nicht zu, dass ich Sie sicher ans Ziel bringe?”, fragte er kühl.
“Natürlich tue ich das. Ich dachte nur an den Kindersitz.”
“Ich wette, er passt auch in meinen Wagen. Geben Sie ihn mir.”
Er schien nicht zu wissen, worauf er sich einließ. Molly unterdrückte ein spöttisches Lächeln. “Na schön. Versuchen Sie es.”
Zehn Minuten später tauchte er mit ärgerlicher Miene und hochrotem Kopf wieder aus seinem Lexus auf. Molly hob Syd vom Kotflügel und reichte sie ihm. “Halten Sie Syd mal kurz. Ich habe mehr Übung.”
Er nahm ihre Tochter entgegen und hielt sie von sich ab, als wäre sie gefährlich. Mit einem verstohlenen Schmunzeln kroch Molly auf den Rücksitz und zerrte am Sitzgurt, den er durch die falschen Löcher geschoben hatte.
Als sie wieder ausstieg und sich zu den beiden umdrehte, stockte ihr der Atem. Damien hielt Sydney eng an sich gedrückt. Ihr Gesicht ruhte an seiner Halsbeuge. Er lehnte am Wagen, hatte die Augen geschlossen und klopfte mit einer Hand sanft auf Syds Rücken.
Es war das erste Mal, dass er ihre Tochter hielt, und der Mann wirkte wie verwandelt. Es fiel ihr schwer, die beiden zu stören.
“Soll ich sie wieder nehmen?”, fragte sie sanft.
Er riss die Augen auf und sah sie verwirrt an. “Ich glaube, sie schläft”, flüsterte er und machte keine Anstalten, ihr Sydney zu geben.
“Keine Angst.” Lachend streckte Molly die Arme aus. “Sie wird sofort wieder einschlafen, das verspreche ich.”
“Sie sind eine sehr gute Mutter, nicht wahr?”, meinte Damien nachdenklich, während er ihr vorsichtig das Kind übergab.
“Ich weiß nicht, wie gut ich bin, aber ich bin es sehr gern”, antwortete sie und drückte Sydney an sich. “Und ich werde nicht zulassen, dass Jack ihr etwas antut.”
Er legte eine Hand auf ihren Arm. “Glauben Sie wirklich, er würde ihr etwas antun, um sich an Ihnen zu rächen?”
“Ja.”
“Seien Sie ehrlich zu mir, Molly. Sind Sie sicher, dass Sydney Jacks Tochter ist?”
Sie schaute ihm in die Augen. Dass er sie das fragte, machte sie wütend, aber sie verstand, dass er es tun musste. “Absolut sicher.
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