Tiffany Duo Band 0147 (German Edition)
Kofferraum seines Mietwagens, während Molly das Baby wieder in den Kindersitz schnallte. Zu seiner Enttäuschung stieg sie hinten ein und überließ ihrer Mutter den Beifahrersitz.
Nachdem sie losgefahren waren, machte er ein paar unnötige Umwege und schaute immer wieder in den Rückspiegel.
Währenddessen lobte Brenda Deveraux ihre Tochter in den höchsten Tönen und streute dabei einige lustige Episoden ein, die sie mit Sydney erlebt hatte.
Er musste lächeln, denn ihm war klar, was Mollys Mutter damit bezweckte, und er fühlte sich geschmeichelt.
Als er kurz darauf wieder in den Rückspiegel schaute, erstarb sein Lächeln. “Halten Sie sich gut fest, Ladys”, warnte er. “Wir haben Gesellschaft.”
4. KAPITEL
Der Lexus schleuderte um die Kurven der Landstraße und raste mit quietschenden Reifen durch die Dunkelheit. Molly legte einen Arm um Sydney und hielt sich mit der anderen Hand am Rücksitz fest.
Sie warf einen Blick nach hinten und sah, wie die Scheinwerfer kleiner wurden. Kurz darauf waren sie ganz verschwunden.
“Für einen Mietwagen ist der hier ganz schön schnell”, bemerkte Molly atemlos. Damien bremste zwar sanft ab, aber sie beruhigte sich nicht so schnell.
Im Gegenteil. Zusammen mit ihrer Mutter schrie sie auf, als er die Scheinwerfer ausschaltete und auf eine ungepflasterte Seitenstraße abbog. Wie er sehen konnte, wohin sie fuhren, war ihr rätselhaft. Sie schloss die Augen.
Einige Minuten später hielt er an und stellte den Motor ab.
“Verriegeln Sie die Türen und bleiben Sie sitzen”, wies Damien sie an, bevor er ausstieg und in der Nacht verschwand.
“Kurz entschlossen ist er ja, was? Ich frage mich, ob er immer so schnell ist”, flüsterte Brenda mit einem nervösen Lachen.
“Sei still, Mama!”
“Was macht Sydney?”
“Schläft wie ein Murmeltier”, antwortete Molly, während sie durch die Heckscheibe starrte. “Kannst du etwas erkennen? Was hat er vor?”
“Traust du ihm nicht zu, dass er auf uns aufpasst?”
“Natürlich. Ich frage mich nur, wo er hin ist.”
“Ich bezweifle, dass ein Junge wie er sich jemals verirrt.”
“Junge?”
Brenda lachte wieder. “Ich mag ihn.”
Ich auch, dachte Molly. Viel zu sehr. Sie starrte in die Dunkelheit, sah und hörte jedoch nichts. “Er muss Augen wie eine Katze haben!”
Ein paar Minuten lang saßen sie schweigend da, bis Molly den Lichtstrahl bemerkte, der hin und wieder aufflackerte und matt über das Laubwerk links und rechts der Straße wanderte.
Beide Frauen zuckten zusammen, als etwas gegen den Wagenboden stieß. “Was um alles in der Welt hat er vor?”, flüsterte Molly.
Das Geräusch wurde lauter und wanderte weiter. Plötzlich tauchte Damiens Gesicht an der Seitenscheibe auf.
Hastig entriegelte ihre Mutter die Fahrertür, und er stieg ein. Er reichte Molly eine Taschenlampe, die kaum größer war als ein Kugelschreiber. “Halten Sie das. Richten Sie das Licht auf meine Hände.”
“Was tun Sie?”, fragte sie, als er das kleine Messer an seinem Schlüsselbund aufklappte.
“Ein Peilsender”, murmelte er. “Ich muss ihn außer Betrieb setzen.”
Sekunden später schnallte er sich an. “Alles in Ordnung.”
Er startete den Wagen und fuhr langsam rückwärts, bis sie wieder auf der Hauptstraße waren. Dann schaltete er die Scheinwerfer ein und fuhr weiter, als wäre nichts geschehen. In die entgegengesetzte Richtung.
“Was haben Sie gemacht?”, fragte Molly.
“Ich habe nach diesem Ding hier gesucht”, erklärte er und hielt einen kleinen schwarzen Gegenstand hoch. “Es saß an der Stoßstange. Ich wusste, dass Jensen uns nicht folgte, als wir die Stadt verließen. Jedenfalls war er nicht so dicht hinter uns, dass ich ihn bemerken konnte.”
“Wo zum Teufel sollte Jensen so etwas herbekommen?”
Damien zuckte mit den Schultern.
“Ich glaube es nicht”, entrüstete Molly sich.
“Das erste Beweismittel gegen ihn”, sagte er nur und ließ den Sender in seiner Jackentasche verschwinden.
Schlagartig ging Molly auf, dass Jack an ihrem Haus gewesen sein musste, um den Sender anzubringen. In ihrer Einfahrt, an Damiens Lexus. Was, wenn er sich an den Bremsschläuchen zu schaffen gemacht oder eine Bombe angebracht hätte?
“Aber woher wusste er, dass wir weg wollten?”, fragte sie.
“Ich habe sämtliche Räume nach Abhörgeräten abgesucht. Auch das Telefon. Ich nehme an, er beobachtet das Haus oder lässt es zumindest beobachten. Er will wissen, wohin Sie gehen, um dann
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