TIFFANY EXKLUSIV Band 03
zusammenreißen, dann würde seine Lust sich legen und er würde Izzy wieder sehen können als …
Aufgeregt zeigte sie auf ein Rudel Rehe am Waldrand.
Als was? Als kleine Schwester? Er erinnerte sich daran, welche wilden Fantasien sie heute Morgen beim Duschen in ihm geweckt hatte.
Nein, es ging wirklich nur um Sex. Genau das brauchte er. Aber mit wem? Schließlich hatte er gerade erst geheiratet. Es wäre schäbig, selbst für ihn, noch während der Flitterwochen auf Beutejagd zu gehen. Aber was war ein gebührender Zeitraum zwischen der Hochzeit und der ersten Affäre? Zwei Wochen? Zwei Monate? Zwei Jahre?
„Ist etwas?“, erkundigte sich Izzy.
„Wieso?
„Du hast gelacht.“
„Oh.“ Er räusperte sich. „Wir sind da.“
Er fuhr in eine enge Parklücke vor der Petit Patisserie. Gut. Izzy würde nicht weit zu laufen haben.
„Bist du sicher, dass du dem gewachsen bist?“, fragte er, als er ihre Hand nahm, um ihr beim Aussteigen zu helfen.
„Ja, es geht mir gut. Tante Teddy sagte, es wäre in Ordnung, solange ich die Stadt nicht zu Fuß erkunde. Sei also unbesorgt.“
Als sie heute Morgen nach unten gekommen waren, hatten sie Teddy Kaffee trinkend und einen Roman lesend vorgefunden, während im Radio Garth Brooks spielte. Die Vorstellung, mit Izzys alleinstehender Tante in der Küche zu sitzen und über Belanglosigkeiten zu plaudern, hatte Clay nicht sonderlich gereizt. Daher hatte er beschlossen, seine Braut zu einem Sonntagsbrunch auszuführen. Allerdings war Izzy der Ansicht gewesen, kein allzu üppiges Mahl vertragen zu können, daher hatte er sie hierhergebracht, zu der kleinen Konditorei, wo er jeden Morgen auf dem Weg zur Arbeit frühstückte.
Izzy blieb auf dem Gehsteig stehen und nahm den Village Square in sich auf – eine lang gezogene, rechteckige verschneite Rasenfläche, umgeben von reizenden kleinen Läden, die alle weihnachtlich geschmückt waren. Tannenzweige schmückten die kupfernen Laternen, goldene Girlanden und breite rote Bänder verzierten die Kanone in der Mitte des Platzes. Die eisige Luft duftete nach Kaminrauch, der aus vielen Schornsteinen der Häuser aufstieg.
„Das ist wundervoll“,sagte Izzy, deren Atem in der Luft dampfte.
Clay freute sich absurderweise, dass sie sich sofort für das Städtchen begeisterte, das er, seit er denken konnte, geliebt hatte. Seine unregelmäßigen Besuche bei seinem Großvater in Stanfield waren Oasen der Wärme in einer viel zu freudlosen Kindheit gewesen. Grandpa Tom hatte ihn stets mit einer liebevollen Umarmung empfangen, und noch heute erinnerte sich Clay an den angenehmen Duft nach Leder und Tabak, der seinen Großvater umgeben hatte.
In Stanfield zu wohnen – in dem Haus, das er in seiner Jugend als sein einziges wirkliches Zuhause betrachtet hatte – war Clays größtes Vergnügen. Und jetzt eine Frau zu haben, mit der er dieses Vergnügen teilen konnte.
Na fabelhaft, Granger, dachte er. Izzy war etwa so sehr seine Frau, wie, nun, wie sein Vater und seine Mutter seine Eltern gewesen waren. Sie spielten eine Rolle, wahrten den Schein. Mehr nicht.
„Ich wünschte, wir könnten hier ein wenig spazieren gehen.“ Izzy sah bittend zu Clay auf.
„Auf keinen Fall, Sweetheart.“ Sweetheart?, dachte sie. „Jim Cooper hat klar und deutlich gesagt …“
„Ich weiß.“ Sie legte ihre Hand über der Daunenjacke auf ihren Bauch, eine Geste, die er bezaubernd fand. „Ich habe es auch nicht ernst gemeint. Aber wenn ich wieder spazieren gehen darf …“
Er verbeugte sich. „Dann stehe ich ganz zu deinen Diensten.“ Er öffnete die Tür der Patisserie, und Izzy blieb einen Moment auf der Schwelle stehen, wo sie mit halb geschlossenen Augen das Duftgemisch aus Zimt, Hefe und Kaffee einatmete. Ihre verzückte Miene war so umwerfend, dass er ihren Anblick fest in sein Gedächtnis schloss. Du bist wirklich in Schwierigkeiten, Clay Granger, dachte er. In großen Schwierigkeiten.
Er nahm ihre Hand, führte sie hinein, hängte ihre Jacken auf und rückte ihr einen Stuhl an einem kleinen Marmortisch zurecht. Die Glastheke unter dem Verkaufstresen bot eine reichhaltige Auswahl von verschiedenem Gebäck und Kuchensorten.
„Was möchtest du?“, erkundigte sich Clay. „Hier gibt es alles, was du willst, und noch ein bisschen mehr.“
Sie bat ihn, ihr ein Croissant zu bringen.
„Ein ganz einfaches Croissant? Es gibt welche mit Mandeln, und diese unglaublichen mit Schokolade.“
„Ein einfaches genügt mir. Und eine Tasse
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