Tiffany exklusiv Band 19
los?“
Er betrachtete eindringlich ihr Gesicht. „Ich hatte gehofft, ich könnte es mit Sicherheit sagen, aber es gelingt mir nicht.“
„Was, um Himmels willen?“
Seine Stimme war heiser. „Ob du eine von ihren Kandidatinnen bist.“
„Wie bitte?“
„Ob du eine von den Heiratskandidatinnen bist, die sie mir unterschieben will.“
„Das glaubst du also!“ Shari war hin- und hergerissen zwischen Mitgefühl und Zorn. Bei ihrem Gespräch an der Bar war deutlich geworden, dass Gwen nach wie vor Einfluss auf das Leben ihres Sohnes nehmen wollte. Aber wie konnte er ihr unterstellen, mit seiner Mutter unter einer Decke zu stecken? „Ich habe absolut nichts mit Gwen zu tun. Deine Mutter war höflich, das ist alles. Falls du mir nicht glaubst, dann war der ganze Abend ein dummer Fehler und vergeudet …“
Ihre Empörung war viel zu echt. Garrett fürchtete, am Ende alles zu verderben, daher legte er ihr einen Finger auf die Lippen und zog sie zu sich. „Schon gut, das war dumm von mir.“
Sie biss ihn sanft in den Finger. „Allerdings.“
„Tut mir leid, wenn ich dich zu Unrecht verdächtigt habe. Aber meiner Mutter ist alles zuzutrauen.“
„Ich verstehe.“
„Es ist nur so, dass du so wundervoll bist. Die Vorstellung, du könntest nicht die sein, für die du dich ausgibst, hat mich wütend gemacht.“
Shari schmiegte den Kopf an seine Brust. Das Ganze hatte ein Spaß sein sollen, und jetzt standen sie hier und waren aufgebracht. Dabei sollte es nur um pure Lust und Vergnügen gehen. Trotzdem genoss sie diese Minuten des stillen Beisammenseins.
Schließlich hob er sanft ihr Kinn, damit sie ihm in die Augen sah. „Wirfst du mich jetzt über Bord, weil ich dein Spiel verdorben habe?“
Sie schluckte, da ihre Kehle wie zugeschnürt war. „Nichts ist verdorben. Ich wollte diesen Abend mit dir mehr als sonst irgendetwas, Garrett, und das bleibt uns auch. Es ist eine Sache nur zwischen uns und sonst niemandem.“
Er atmete erleichtert auf, und erneut erfasste ihn heftiges Verlangen. Wieder presste er die Lippen auf ihren süßen, verlockenden Mund und genoss die Begeisterung, mit der sie den Kuss erwiderte und vertiefte. Wie von selbst glitten seine Hände über ihren Rücken, und auf einmal legte Shari seine Hand auf einen Träger, der ihr Kleid auf den Schultern hielt. Begierig, ihre nackte Haut zu berühren, ließ er die Fingerspitze in den Ausschnitt wandern, streifte eine zarte Brustknospe und rieb sie, bis sie hart wurde und sich ihm entgegenreckte.
Shari stöhnte leise.
„Hier steckst du also!“ Herb Crater trat mit seinem weißen Dinnerjacket aus dem Schatten der Dunkelheit. Er kam, eine Zigarre paffend, herangeschlendert und rief über die Schulter: „Hier sind sie, Ron!“
Ronald Richtor tauchte aus der gleichen Richtung auf und deutete mit seiner brennenden Zigarre auf das Paar. „Ich hoffe, es macht dir nichts aus, Garrett, dass wir deinen Vorrat an kubanischen Zigarren geplündert haben.“
„Bedient euch ruhig“, sagte Garrett brüsk und stellte sich instinktiv schützend vor Flame.
Wie befürchtet, hatten seine Partner es auf sie abgesehen. Sie wollten sie zurück in den Salon entführen, um sich zu amüsieren. Garrett war selbst schuld, schließlich hatte er all diese Leute eingeladen. Er zwang sich zu einem Lächeln. Ihm blieb noch die ganze Nacht mit Flame.
3. KAPITEL
„Schaust du schon wieder auf die Uhr, Garrett? Das machst du, seit wir vor einer halben Stunde den Liegeplatz angelaufen haben.“
„Ach, Mutter.“ Garrett lächelte verlegen. „Ich sah die Gäste die Gangway hinuntergehen und habe nur überlegt, wann sie wohl in Manhattan sein würden.“
Gwen sah sich im Salon um. „Wo steckt Flame eigentlich?“
„Angeblich will sie sich frisch machen. Aber nachdem sie den ganzen Abend lang von einem Tänzer zum nächsten gereicht wurde, versteckt sie sich vermutlich.“
„Du hast sie aber auch oft aufgefordert.“
„Ja, und jedes Mal wenn ich mit ihr tanzte, hat sie sich über ihre wunden Füße beklagt und ihr Geld zurückverlangt. Ich kann sie gut verstehen, mir tun die Füße nämlich auch weh. Bei diesen Anlässen will jede mit dem Gastgeber tanzen.“
„Nun, ich hoffe, du hast noch Kraft für einen letzten Tanz.“ Gwen deutete auf die fast leere Tanzfläche.
Garrett wusste, dass sie nur die Gelegenheit suchte, ihn wegen Flame auszuhorchen. „Mutter“, erwiderte er mit erzwungener Höflichkeit, „ich sollte oben auf Deck sein.“
„Du hast
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