Tiffany exklusiv Band 19
Bluse – nicht, dass es irgendetwas nutzen würde – und ging schließlich zur Tür. Doch als Reese sie öffnete, war Natalie nicht zu sehen.
Sie hörte ein Kläffen.
Cupid rannte aufgeregt den Flur auf und ab. Die pinkfarbene Zunge hing ihr weit aus der Schnauze heraus, die kurzen Beinchen schienen sich ineinander zu verknoten. Noch einmal vergewisserte Reese sich, dass niemand da war. Dann hob sie die kleine Unruhestifterin hoch. „Hat dein Frauchen keine Lust mehr gehabt zu warten, dass ich die Tür öffne, und hat dich allein hier zurückgelassen?“ Sie schloss die Tür und streichelte den kleinen Teufel. Dabei stießen ihre Finger an ein kantiges Etwas. „Was ist das?“
Reese tastete nach dem harten Gegenstand und entdeckte eine winzige, mit einem roten Band verschlossene Schachtel. Cupid gab ein weiteres lautes Bellen von sich.
Für Reese , stand auf einer kleinen Karte, die auf dem Deckel befestigt war. Einen schönen Valentinstag.
Sie entfernte die Schachtel von Cupids Halsband, setzte die Hündin auf dem Fußboden ab und öffnete die kleine Box. Wer konnte das …?
Sie schnappte nach Luft, als sie die Silberkette mit dem zierlichen Herzanhänger im Innern der mit rotem Samt ausgelegten Schachtel sah.
Das musste ein Versehen sein. Bestimmt war das Geschenk für Natalie. Sonst wäre es doch nicht an Cupids Halsband befestigt gewesen. Außerdem lag der Valentinstag einen Monat zurück.
Aufgeregt begann der Chihuahua, an der Tür zu schaben, als wolle er einen Fluchtweg graben.
„Ist ja gut“, beruhigte Reese ihn. „Ich bringe dich nach Hause.“
Sie öffnete die Tür und staunte, als nun doch jemand davor stand. Allerdings war es nicht Natalie, sondern Alex.
Sofort wurde ihr klar, dass das Geschenk von ihm sein musste.
Schweigend blickten sie einander an.
Lag es an ihr, oder war gerade sämtlicher Sauerstoff aus dem Apartment gesogen worden? Sie bemerkte kaum, wie gut er aussah und wie verführerisch er duftete. Sie wollte nicht daran denken, was sein Besuch oder sein anzügliches Lächeln bedeuten konnte. Das Einzige, worauf sie sich einigermaßen konzentrieren konnte, war das heftige Pochen ihres Herzens.
„Ich konnte … äh … ich hatte keine Möglichkeit, dir etwas zum Valentinstag zu schenken“, meinte er schließlich leise. „Das möchte ich nachholen. Alles Gute zum Valentinstag.“
Mehrere Male öffnete sie den Mund, um etwas zu sagen. Doch es dauerte ein paar Sekunden, bis sie die Sprache wiederfand. „Du hast nie angerufen.“
„Ich weiß.“ Er schob die Hände in die Hosentaschen. „Das tut mir sehr leid. Aber nach allem, was passiert ist … Na ja, ich dachte, es wäre keine gute Idee.“ Nervös lächelte er. „Du hast mich damals ganz schön aus dem Konzept gebracht. Gerade war ich bereit, auf ein Knie zu gehen und Laura bitten, mich zu heiraten. Und im nächsten Moment wollte ich mich auf beide Knie niederlassen, um ganz andere, sehr unanständige Dinge mit dir zu machen.“ Er zuckte mit den Schultern. „Das Problem ist, je mehr ich versuchte, mir einzureden, dass unsere gemeinsame Nacht nur ein Ausrutscher war und ich dich schnell vergessen würde, umso mehr musste ich an dich denken. Und ich … ich …“
Nun war Reese vollkommen sprachlos.
„Würdest du …?“, fuhr Alex fort und schaute ihr tief in die Augen. „Würdest du mir die Ehre erweisen und heute Abend mit mir essen gehen?“
Reese beobachtete, wie Natalie auf der anderen Seite des Flurs Cupid in ihre Wohnung ließ und ihr verschwörerisch zuzwinkerte.
„Komm herein.“ Reese zog ihn in ihr Apartment und schlug die Tür zu. Oh, sie hatte vieles mit ihm vor. Allerdings stand ein Abendessen eher am Ende ihrer Liste. Sie dachte eher an die unanständigen Dinge, von denen Alex gesprochen hatte … Doch sie sollten genug Zeit haben, um all das zu tun, wovon sie in den letzten Wochen geträumt hatte. Mindestens die nächsten fünfzig Jahre, nahm sie an.
In der Tat, ein schöner Valentinstag …
– ENDE –
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