Tiffany Hot & Sexy Band 26
Pausenraum das letzte Stück Käsekuchen vor der Nase weggeschnappt hat. Bis jetzt hat mich niemand dafür verhaftet.“
Lucy lachte leise. Unter anderen Umständen hätte sie sich vielleicht mit Special Agent Ruby Dawson angefreundet.
„Ich bringe Sie nach Hause.“ Ruby legte die Hand auf Lucys Schulter.
„Ich glaube nicht, dass Michael damit einverstanden ist.“
„Tja, ich habe die Wagenschlüssel. Außerdem sind die Bösen vielleicht immer noch hinter Ihnen her. Jimmy und sein Partner Baxter Jones sind bis jetzt noch nicht verhaftet worden.“
Wie sie geahnt hatte, ließ Michael keinen Zweifel daran, dass er keine Lust hatte, den Bodyguard für Lucy zu spielen.
Er saß neben ihr auf der Rückbank und schwieg missmutig. Lucy zwang sich, den Kopf zu drehen und seinem Blick zu begegnen. Als er endlich etwas sagte, waren ihre Augen ganz trocken und brannten.
„Hat er Ihnen irgendetwas bedeutet? Alejandro, meine ich.“
„Ich habe mich in ihn verliebt“, sagte sie.
„Sie waren ja nur zwei Tage zusammen.“
Ruby, die hinterm Steuer saß, unterdrückte ein Lachen.
„Genau gesagt waren wir fast zwei Monate zusammen. Wir haben Seite an Seite gearbeitet und uns ziemlich gut kennengelernt.“
„Sie haben ihn kennengelernt“, korrigierte Michael.
„Ja“, gab sie zu. „Mag sein.“
Bevor sie Alejandro begegnet war und die Rolle der Lucienne Bonet speziell auf seinen Geschmack zugeschnitten hatte, war dieser Name einfach nur eine Maske für sie gewesen, eine Verkleidung. Bis jetzt hatte sie nie gewusst, wie es ist, wenn man einen guten Job hat, seine Kollegen mag und für das, was man kann, geschätzt und respektiert wird.
Wer war sie eigentlich wirklich? Sie konnte nicht mehr die Lucy sein, die sie bis jetzt gewesen war. Lucienne konnte sie aber erst recht nicht sein, denn die gab es ja gar nicht.
„Ich habe keine Antworten, Michael. Ich weiß nicht, wer ich bin. Aber ich schwöre, ich wollte Alex niemals wehtun. Sobald ich ihn besser kannte … sobald ich wusste, was der Ring für ihn bedeutet, wusste ich, dass ich ihn niemals stehlen könnte. Er ist alles, was ihm von seinem Vater geblieben ist.“
Die Stimme versagte ihr. Michael räusperte sich.
„Was wollten Sie wegen Danny unternehmen?“
„Ich hatte keine Ahnung“, erwiderte sie hilflos. „Ich wollte weg von Alex und mit Danny reden. Irgendetwas wäre uns bestimmt eingefallen. Aber dann wurden wir in meiner Wohnung überfallen, und so hat Alex die Wahrheit erfahren. Moment mal … Michael, wenn jemand immer noch hinter dem Ring her ist … Alex ist jetzt allein unterwegs! Sie müssen ihn …“
„Schon passiert“, sagte er. „Ein Freund von mir schuldet mir noch einen Gefallen. Er bewacht ihn, seit er das Auktionshaus verlassen hat. Wenn ich Sie abgesetzt habe, übernehme ich das persönlich. Ich habe mich beurlauben lassen, bis die Sache geklärt ist. Wenn er erst wieder in Spanien ist, brauchen wir uns wohl keine Sorgen mehr zu machen.“
Diesmal musste Lucy wegschauen. Natürlich wusste sie, dass es für Alejandro das Beste wäre, nach Hause zurückzukehren. Was hatte er hier schon, was sie nicht zerstört hätte? Sogar sein Verhältnis zu Michael hatte gelitten, wegen ihr und Danny.
Leider würden sechstausend Meilen an ihren Gefühlen für ihn nichts ändern.
„Sie sind auch in Gefahr“, fuhr Michael fort.
„Ich habe noch nie von meiner Wohnung aus operiert“, erwiderte sie. „Niemand weiß, wo ich wohne, es sei denn, jemand folgt uns in diesem Augenblick. Um mich braucht man sich keine Sorgen zu machen.“
„Wirklich nicht?“
Sie schwieg.
„Hören Sie.“ Michael legte vorsichtig seine Hand auf ihre. Die Geste war so rührend, dass Lucy fast in Tränen ausgebrochen wäre. „Ich habe Danny oft im Gefängnis besucht. Eindeutig öfter, als er Ihnen erzählt hat. Ich versuche immer wieder zu ihm durchzudringen, aber er ist stur wie ein Bock.“
„Muss in der Familie liegen“, bemerkte sie.
„Na, na, so stur bin ich nicht.“
Wieder gab Ruby einen nonverbalen Kommentar.
„Ich schätze, wir Murrietas können ziemlich dickköpfig sein“, gab er zu.
„Oh ja, das können sie“, stimmte Lucy zu. „Ich habe Danny gebeten, sich an Sie zu wenden, als er verhaftet wurde. Danny mag ja so manches sein, Michael, aber er ist kein Mörder. Er lässt sich niemals auf einen Auftrag ein, wenn auch nur das kleinste Risiko besteht, dass außer ihm jemand verletzt werden könnte. Jemand hat ihn hereingelegt –
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