Voyager 012 - Der Garten
Melissa Scott
DER GARTEN
Roman
Star Trek®
Voyager™
Band 12
Deutsche Erstausgabe
WILHELM HEYNE VERLAG
MÜNCHEN
HEYNE SCIENCE FICTION & FANTASY
Band 06/5812
Titel der amerikanischen Originalausgabe
THE GARDEN
Übersetzung aus dem Amerikanischen von
Andreas Brandhorst
Redaktion: Rainer-Michael Rahn
Copyright © 1996 by Paramount Pictures
All Rights Reserved
STAR TREK is a Registered Trademark of Paramount Pictures
Erstausgabe by Pocket Books,
a division of Simon & Schuster, Inc. New York
Copyright © 1998 der deutschen Ausgabe und der Übersetzung by
Wilhelm Heyne Verlag GmbH & Co. KG, München
Printed in Germany 1998
Umschlagbild: Pocket Books/Simon & Schuster, New York
Umschlaggestaltung: Atelier Ingrid Schütz, München
Technische Betreuung: M. Spinola
Satz: Schaber Datentechnik, Wels
Druck und Bindung: Ebner Ulm
ISBN 3-453-13980-1
Mangelkrankheiten greifen auf der Voyager um sich. Neuer
Proviant muß schnellstmöglich aufgenommen werden. Deshalb
steuert Captain Janeway einen Planeten an, der all das zu
bieten hat, was die Voyager-Crew so dringend benötigt.
Die rätselhaften Kirse haben aus ihrem fruchtbaren Planeten
einen Garten Eden gemacht. Lebensmittel wol en sie aber nur
im Austausch gegen Föderationstechnologie liefern. Captain
Janeway hat keine Wahl – sie muß sich auf diesen Handel
einlassen.
Ernte und Transport der Nahrungsmittel sind gerade im Gange,
als die Andirrim auftauchen. Angeblich wol en auch sie mit den
Kirse Handel treiben. Doch dann feuern sie plötzlich aus allen
Rohren…
1
Captain Kathryn Janeway sah auf den Bildschirm, und der
holographische Doktor erwiderte ihren Blick mit einem
Gesichtsausdruck, den man nur als dyspeptisch bezeichnen
konnte. Er wäre der erste gewesen, der auf die falsche
Verwendung dieses Ausdrucks hingewiesen hätte, begriff
Janeway. Dem Arzt mangelte es noch immer an Takt beim
Umgang mit anderen Personen. Nun, es war auch nicht
vorgesehen gewesen, daß er über längere Zeit hinweg aktiv sein
würde und dabei Funktionen wahrnahm, die sich nicht lediglich
auf einen Notfall bezogen. Wenn man diesen Umstand
berücksichtigt, kommt er ziemlich gut zurecht, dachte die
Kommandantin.
Auf dem Bildschirm neigte das Hologramm ungeduldig den
Kopf zur Seite und beanspruchte damit Janeways volle
Aufmerksamkeit.
»Nun, Doktor?«
Der Holo-Arzt sah sie an, und seine zusammengepreßten
Lippen bildeten einen dünnen Strich. »Ich muß zwei Fälle von
Ascorbinsäuremangel melden.«
»Ascorbinsäuremangel«, wiederholte Janeway. Das Wort
klang irgendwie vertraut. Nach einigen Sekunden fiel ihr ein,
was es damit auf sich hatte. »Sie meinen Skorbut oder
Scharbock.«
Der Doktor nickte knapp. »Skorbut. So nennt man die
Krankheit im allgemeinen Sprachgebrauch.«
Janeway wölbte die Brauen. Sie griff nach ihrem
elektronischen Datenblock und rief Informationen über die
Versorgungslage ab. Datenkolonnen wanderten übers Display,
wiesen detailliert auf die Lebensmittelvorräte, ihren
Kaloriengehalt und Nährwert hin. »Nach diesen Angaben hier
haben wir genug Vitamin C an Bord, Doktor. Vielleicht ist die
Ernährung der Betroffenen nicht ausgewogen.«
»Ich habe Fähnrich Renehan und Lieutenant Imbro nach ihren
Eßgewohnheiten während des vergangenen Monats befragt, und
beide leugneten Verstöße gegen den Ernährungsplan«, erwiderte
der Doktor. »Nach seinen Schilderungen zu urteilen, müßte
Lieutenant Imbro sogar weitaus mehr Ascorbinsäure zu sich
genommen haben als erforderlich. Trotzdem leiden beide an
Skorbut. Ich habe ihnen zusätzliche Dosen Vitamin C
verschrieben, wodurch sich ihr Zustand schon bald verbessern
sollte. Aber für die Ursache der Erkrankung fehlt mir jede
Erklärung.«
Janeway holte tief Luft, ließ den Atem langsam entweichen
und achtete darauf, daß ihr Gesichtsausdruck neutral blieb. Seit
der Beschützer die Voyager in den Delta-Quadranten versetzt hatte, stellte die Ernährung der Crew ein Problem dar. Es betraf
nicht nur die Menschen, sondern auch die Angehörigen der
anderen Völker an Bord. Sie stammten aus ganz
unterschiedlichen Bereichen der Galaxis, und daher mußten sie
damit rechnen, daß die Welten des Delta-Quadranten nicht alle
notwendigen Mineralien und Spurenelemente zur Verfügung
stellten. Wie dem auch sei: Bei Ascorbinsäure handelte es sich
um eine elementare Substanz, nach der bei planetaren
Erkundungsmissionen ganz automatisch sondiert
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