Tiffany Hot & Sexy Band 30 (German Edition)
sehen konnte, der ihre Auslage hervorhob.
Die Männer kamen in Scharen, um von Lila schlecht behandelt zu werden. Sie brachte Dev Tausende Dollar pro Nacht, daher nahm er ihre Launenhaftigkeit, ihre Unverschämtheit und ihre Anfälle von Faulheit in Kauf.
Er verstand genug Spanisch, um dem Streit so weit folgen zu können, dass es um Lilas schamloses Flirten ging. Stefan, ihr Freund, bezeichnete sie deswegen als Schlampe, wogegen Lila sich wehrte, indem sie Stefan an den Kopf warf, sie müsse nur deshalb in dieser schäbigen Spelunke arbeiten und ihre Titten ausstellen, weil er kein richtiger Mann sei und keinem vernünftigen Job nachginge.
Dev zuckte zusammen, seinetwegen und stellvertretend für Stefan. Schäbig? Der Laden hatte ein paar Gebrauchsspuren nach all den Jahren, okay, aber er war nicht schäbig. Dev hatte eine Menge Arbeit und Geld investiert, um ihn aufzuwerten – zum Beispiel den alten Tresen herausgerissen und durch einen aus Ahornholz ersetzt. Dessen Platte wies eine Vertiefung auf, die mit weißem Sand, Muschelschalen und Seesternen gefüllt und mit Glas abgedeckt war. Nicht schlecht, wenn er das mal so sagen durfte.
Er knallte zwei Flaschen Gin ins Regal, anschließend den Tequila-Nachschub und füllte die Biervorräte auf. Das nebenan liegende Restaurant würde fantastisch werden … vorausgesetzt, er hatte dem Elektriker genug Schmiergeld gezahlt, dass der Mann in den nächsten Tagen aufkreuzte und die restlichen Leitungen legte. Dann konnte er die Parkettfirma kommen lassen, damit die Fußleisten fertig wurden, und anschließend die Maler mit Bier bestechen und darauf hoffen, dass die Wände pünktlich gestrichen waren.
Es brauchte weniger, um einen Mann in den Suff … oder Schlimmeres … zu treiben.
Dev schloss ein neues Bierfass an und warf Lila einen vielsagenden Blick zu. Ob sie ihren Streit heute noch beizulegen gedachte? Sie ignorierte ihn gezielt und fluchte in den Hörer. Schließlich ließ sie eine letzte Beschimpfung los, beendete das Gespräch und stürmte zu den Damentoiletten.
Dev seufzte. Derlei Auftritte war er von ihr gewöhnt. Er sah auf die Uhr. Wo blieben die Cocktail-Kellnerinnen? Angie und Marla teilten sich die Wohnung und das Auto; was bedeutete, dass, wenn eine unpünktlich war, die andere auch zu spät kam.
In der Küche sah es nicht viel besser aus. Sein neuer schwedischer Chefkoch, der für die haute cuisine im Restaurant zuständig sein sollte, hielt es für unter seiner Würde, gefüllte Ofenkartoffeln oder irgendetwas Paniertes oder Gebratenes zu servieren – mit anderen Worten, das gesamte Speisenangebot an der Bar. Allein der Geruch dieses Abfalls brachte ihn in Wallung.
Und dann mussten auch noch die neuen Kellnerinnen eingearbeitet werden. Zwei waren blutige Anfänger, und Dev betete, dass sie sich von den beiden anderen würden anleiten lassen.
Es stand viel auf dem Spiel. Er war sicher, dass er eine unvergessliche Eröffnungsparty organisieren konnte, aber danach musste er den Standard rigoros halten, um möglichst viele von den Reichen und Schönen Miamis anzulocken. Sie waren die Garantie dafür, dass das normale Publikum kam, ganz zu schweigen von den Touristen, die den Laden am Laufen hielten.
Die Reichen und Schönen wollten verwöhnt werden, wenn sie sich sehen ließen. Getränke umsonst, Rabattangebote für den Wellnessbereich irgendeines Hotels, Geschenke … genug, um einen in den Ruin zu treiben. Und da er gerade daran dachte, er musste diese Priscilla Wie-auch-immer-sie-hieß bei der Sol Trust Bank anrufen und sich die zweite Darlehensrate bestätigen lassen. Er würde ihr sagen, dass Milan und Cheri, die sehr verrufenen, sehr blonden Hotelerbinnen-Zwillinge ihr Erscheinen und das ihrer Freunde zugesagt hatten.
Gott sei Dank, Lila tauchte aus der Damentoilette auf. Sie hatte sich die Lippen nachgezogen und trat gerade rechtzeitig genug hinter den Tresen, um die Bestellung zweier Touristen entgegenzunehmen, deren Stielaugen fast bis in ihr Dekolleté reichten.
Und der blaue Streifen, der gerade an der offenen Eingangstür vorbeiflitzte, musste der Mazda von Angie und Marla sein.
Dev hob den letzten Karton hoch, dem Etikett zufolge Hähnchenbrustfilets, und nickte den Touristen zu. Genau in dem Moment erblickte er Kylie, die in einem schmalen marineblauen Rock und einer schlichten weißen Bluse durch die Tür trat. Sie trug eine Mappe aus weichem Leder unter dem Arm und hatte eine sparsame Version ihres geheimnisvollen
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