Tiffany Hot & Sexy Band 30 (German Edition)
haben.
Zane wusste, wie wichtig dieser Termin für Marcy war. Sie wollte durch die Kampagne mehr Gäste in das Escape Resort locken. Simon hatte diese wunderschön gelegene und unter Touristen noch ziemlich unbekannte Ferienanlage nur für Erwachsene auf der Île du Coeur vor einiger Zeit gekauft. Und für Marcy war es absolut unverständlich, weshalb er sich mit den wenigen Gästen zufriedengab.
Marcy weiß allerdings auch nicht, was ihm passiert ist … Manchmal glaubte Zane, dass er der Einzige war, der Simon wirklich verstand. Die beiden kannten sich schon ewig. Nach der Studienzeit hatten sie sich für einige Jahre aus den Augen verloren. Doch als Zanes Leben zusammengebrochen war, hatte Simon ihm ohne zu zögern einen Job im Resort angeboten. Deshalb war er hier.
Zane wusste, dass sein Freund die Insel eher als Rückzugsort begriff und nicht als lukrative Investition. Simon Reeves war Schriftsteller. Er genoss die Ruhe und Abgeschiedenheit von der rauen Welt dort draußen. Außerdem: je weniger Gäste, desto geringer die Gefahr, übers Ohr gehauen zu werden …
Seit Simons Exfreundin Courtney eines seiner Manuskripte als ihr eigenes ausgegeben hatte, hielt er seine Arbeit als Schriftsteller geheim. Courtney hatte ein kleines Vermögen damit verdient, Simon seither allerdings jedes Vertrauen in andere Menschen verloren.
Doch von all dem wusste Marcy nichts. Sie sah nur ein Touristenresort mit enormem Potenzial, das nicht genutzt wurde.
„Die Leute sind hier, um die Fotokampagne für das Resort zu machen, Simon“, sagte Marcy in diesem Moment. „Wir brauchen mehr Gäste, vor allem in der Nebensaison. Und du hast mir erlaubt, deine Räume zu benutzen.“
Simon lehnte sich lässig gegen den Türrahmen. „Meinetwegen muss sich hier nichts ändern. Ich mag die Ruhe. Vor allem in der Nebensaison!“
Zane beobachtete die beiden gespannt. Er hatte schätzungsweise dreißig Sekunden, um eine Katastrophe zu verhindern. Das wütende Funkeln in Marcys Augen sprach Bände, und Simon schien nur darauf zu warten, dass sie ihm einen weiteren Anlass dafür bot, aus der Haut zu fahren. Wären sie allein gewesen, hätte Zane den Dingen vielleicht ihren Lauf gelassen. Aber sie waren nicht allein …
Er trat aus seiner Ecke heraus und stellte sich zwischen Marcy und Simon. „Das hier ist nicht der richtige Zeitpunkt für einen Streit“, sagte er leise und deutete mit einem Nicken auf die Fotografen und Helfer, die zu ihnen herüberstarrten.
Simon presste die Lippen zu einem schmalen Strich zusammen.
Das war schlecht. Sehr schlecht. Mit einer übel gelaunten Marcy konnte er umgehen. Aber wenn Simon in Fahrt kam, war dieser selbst für einen abgebrühten ehemaligen CIA-Agenten wie Zane eine Herausforderung.
„Ihr schafft sofort diese Leute hier weg. Ich muss arbeiten.“
Marcy schnaubte entrüstet. Zane verschränkte erneut die Arme vor der Brust und baute sich vor Simon auf. „Du wirst noch ein wenig warten müssen. Der Marketingdirektor hat vorgeschlagen, die Aufnahmen in deinen Privaträumen zu machen. Und du hast dem Ganzen zugestimmt.“
„Habe ich das?“
„Allerdings. Diese Räume eignen sich am besten für die Aufnahmen. Sie sind hell und man hat von hier oben einen großartigen Blick. Du weißt schon. Dschungel, glitzerndes Meer …“
Zane spürte Simons Blicke wie Speerspitzen durch sich hindurch schießen. Doch er rührte sich nicht von der Stelle. Besser so, als die Aufnahmen mittendrin abzubrechen. Das würde zu einem noch größeren Chaos führen.
„Ich schätze, dann habe ich keine Wahl, oder?“, sagte Simon schließlich.
„Nein“, antwortete Marcy wie aus der Pistole geschossen.
„Also gut.“ Simon drehte sich auf dem Absatz um und ging zur Tür.
„Wenn ihr nicht in einer Stunde fertig seid, werfe ich hier jeden einzeln raus.“
Wahrscheinlich nahmen die meisten Anwesenden ihn nicht wirklich ernst. Sein Freund hatte die Ausstrahlung eines jugendlichen Surfers. Doch Zane wusste, dass sich hinter der lockeren Fassade ein knallharter Typ verbarg.
Sobald Simon verschwunden war, setzten die Fotografen ihre Arbeit fort. Marcy und Zane zogen sich in eine ruhige Ecke zurück und beobachteten das Shooting.
„Willst du drüber reden?“, fragte Zane leise.
Marcy atmete tief durch. „Manchmal könnte ich ihn umbringen“, murmelte sie schließlich.
„Ich weiß.“
„Wie hältst du das nur aus? Wie kannst du nur mit jemandem wie ihm befreundet sein? Und das schon so
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