Tiffany Hot & Sexy Band 33
erkennen könnte.“
„Bist du sicher? Wirklich nicht?“
Sie klang fast beleidigt, und Blake lächelte.
„Ich bin Experte, was das angeht“, sagte er. „Du kannst mir also glauben.“
Zum ersten Mal seit Phils Tod fühlte er sich irgendwie entspannt. Und genau deshalb beschloss er, ein wenig mehr von sich preiszugeben.
„Ich wette, du bist viel in der Welt herumgekommen, oder?“, fragte er deshalb. „Nicht nur in den USA. Laut deiner Aussprache warst du eine Weile in Europa. Und auch Asien würde ich vermuten.“
Alexia hielt mitten in der Bewegung inne und musterte ihn prüfend. „Hat Michael dir heimlich irgendetwas über mich erzählt?“
Blake lachte auf. Als Soldat auf einem Schiff gab es immer wieder Zeiten, in denen man vor Langeweile kaum wusste, wie man die Tage herumkriegen sollte. Deshalb hatte er ein geheimes Spiel entwickelt. Er versuchte herauszufinden, woher seine Kameraden kamen, indem er ihre Aussprache analysierte.
„Nein, dein Bruder hat mir nichts verraten“, sagte er. „Ich habe doch gesagt, ich bin ein Experte für Sprachen.“
„Und du scheinst clever zu sein“, antwortete Alexia lachend. „Hast du beruflich mit Sprachen zu tun?“
„Mehr oder weniger“, sagte Blake ausweichend. Er wollte jetzt nicht über seine Arbeit reden. Auf keinen Fall.
Er musterte Alexia. Sie wirkte so zufrieden mit sich selbst, als wäre sie in vollem Einklang mit ihrem Körper und ihrer Persönlichkeit. Wie es sich wohl anfühlte, so zu sein?
„Und du? Bist du Psychologin oder etwas in der Art?“
„Wie eben schon gesagt, du bist clever.“ Sie erreichten eine kleine Party am Strand und beobachteten, wie lachende Menschen sich in die nächtlichen Fluten des Meeres stürzten.
„Ich habe einen Abschluss in Psychologie, ja. Aber ich arbeite nicht in einer Praxis.“
„Was machst du dann?“
„Bis vor Kurzem habe ich in einem New Yorker Labor gearbeitet. Als Akustik-Physikerin.“
„Ernsthaft?“ Blake hob die Brauen. Eine Wissenschaftlerin also. Mit einem zusätzlichen Diplom in Psychologie. Ganz kurz spürte er einen Fluchtimpuls in sich aufsteigen.
„Ja, ernsthaft“, entgegnete sie lachend. „Das ist mein Spezialgebiet. Psychoakustik.“
Blake runzelte die Stirn. Was sollte das sein? Wirres Brabbeln? „Okay. Und was genau ist … Psychoakustik?“
„Wir wollen herausfinden, welche Auswirkungen Klänge auf die psychische und physische Verfassung des Menschen haben.“
„Forschung also.“
Alexia nickte. Dann heftete sie den Blick fest auf ihn. „Mein aktuelles Forschungsprojekt hat einen anderen Schwerpunkt. Es geht um Sexualität. Und wie moderne Therapiemethoden sich positiv auf die Sexualität auswirken können.“
Blake schluckte. Sex. Jetzt, wo das Wort gefallen war, fühlte er sich verwundbarer als jemals zuvor. Doch zugleich stieg eine verborgene Erregung in ihm auf. „Erzähl mir mehr darüber.“
Ein amüsiertes Funkeln trat in Alexias Blick. Es war klar, dass sie genau wusste, worüber er mehr erfahren wollte.
„Es geht um mehr als nur kleine Veränderungen. Wir arbeiten daran, mithilfe von psychoakustischen Mitteln das Unterbewusstsein so zu verändern, dass Menschen mit sexuellen Problemen wieder gesund werden können. Das ist vor allem für Opfer von sexuellem Missbrauch sehr wertvoll.“
Alexia leuchtete regelrecht vor Begeisterung, als sie über ihr Forschungsthema sprach. Blake registrierte es mit steigender Neugier.
„Du verbindest also Musik mit therapeutischer Arbeit?“
„Ja, könnte man so sagen. Es geht um mehr als das, aber im Prinzip hast du es erfasst.“
Blake konnte nichts davon leugnen. Allein der Klang von Alexias Stimme, dunkel und ein wenig rau, löste ein deutliches Verlangen in ihm aus. Schon wenn sie nur über ihren Job sprach.
„Und wie bist du von der reinen Klangforschung dazu gekommen?“, fragte er nach.
„Als ich meinen Abschluss in Psychologie gemacht habe, war ich eine Weile in einer Klinik für Missbrauchsopfer tätig“, sagte Alexia und starrte ernst auf das Meer hinaus. „Es war herzzerreißend. Ganze Leben wurden durch ein einziges furchtbares Ereignis zerstört, und egal, was wir versucht haben, um diesen Menschen zu helfen, sie haben dieses Trauma nie ganz überwinden können.“
Blakes Gedanken wanderten zu Phil. Zu dem Moment, bevor die Granatensplitter einschlugen. Er schluckte schwer. Alexia hatte recht. Manche Dinge konnte man einfach nicht vergessen.
„Ich langweile dich bestimmt, oder?“, fragte
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