Tiffany Hot & Sexy Band 33
sie sich nicht rühren oder ihn ansehen. Sie wollte so tun, als wenn sich nichts zwischen ihnen geändert hätte. Als wenn sie in Remy noch immer nichts weiter als einen ihrer Konkurrenten sähe. Doch dann küsste er sie sanft auf die Stirn.
Diese süße Geste hätte ihr nichts bedeuten sollen. Stattdessen klopfte ihr Herz schneller. In ihr keimte die Hoffnung auf, dass sie beide mehr als nur Lust verband. Gleichzeitig wehrte sie sich dagegen. Ihrer Leidenschaft nachzugeben war eine Sache. Sich in einen Konkurrenten zu verlieben wäre jedoch ein Desaster und ein Fehler.
Staci löste sich von ihm, stand auf und zog sich an. „Auch wenn du nicht danach gefragt hast – ich nehme die Pille. Aber wir hätten ein Kondom benutzen sollen.“
Remy nickte, machte den Reißverschluss und den Button seiner Jeans zu und stellte sich neben sie. „Ich konnte nur an dich denken.“
Seine Worte lösten ein Prickeln in ihr aus. Aber sie musste sich schützen. Er sagte genau die richtigen Worte, um sie abzulenken. Er spielte mit ihr. Wenn sie jetzt nicht wegging, wäre es ganz allein ihre Schuld.
Remy sah ihr nach. Offensichtlich hielt Staci den Sex mit ihm für einen Fehler. Er fuhr sich über das Gesicht und folgte ihr nicht. „Soll ich sagen, dass es mir leidtut?“
„Nein.“ Sie warf ihm einen Blick über die Schulter. „Ich sollte es besser wissen.“
„Besser als was?“ Reue erfasste ihn. Obwohl er wusste, dass er sich entschuldigen sollte, sträubte er sich dagegen. Er hatte mit ihr geschlafen, weil er es gewollt hatte – und sie auch. In ihrer Leidenschaft hatte er etwas entdeckt, das neu und inspirierend war. Aber er hatte ihr offenbar auch wehgetan. Das hatte er nicht gewollt. Er wollte ihr niemals wehtun. „Du hast mich geküsst“, sagte er weich.
„Ich weiß“, meinte Staci. „Ich bereue es nicht. Ich ärgere mich über mich selbst. Ich mache immer dieselben Fehler.“
„Zum Beispiel?“
Sie schüttelte den Kopf. „Ich habe mich heute schon genug vor dir entblößt.“ Sie ging ins Haus.
Diesmal hatte Remy das Nachsehen. Wie hatte Staci das gemeint? Er würde es ein anderes Mal herausfinden. Heute Abend hatte er genug damit zu tun, sich selbst zu ergründen. Er zog sein Hemd an. Früher hatte er immer ein klares Ziel vor Augen gehabt. Aber letztes Jahr hatte er zufällig gehört, dass ein Restaurantkritiker gesagt hatte, die letzte Generation der Cruzels wären Faulpelze. Dieser eine, aufgeschnappte Kommentar hatte sein Selbstvertrauen erschüttert und ihn verunsichert.
Heute Abend hatte er sich wieder ein bisschen wie der alte Remy gefühlt – allerdings auf Stacis Kosten. Er wusste, dass sie mit ihren eigenen Dämonen kämpfte. Dennoch hatte er ein schlechtes Gewissen. Denn zum Teil hatte er Schuld daran, was in ihr vorging. Ratlos ging er ins Haus.
Im Wohnzimmer lief ihm Dan über den Weg. „Ich dachte, ich wäre der Einzige, der so spät noch wach ist.“
Zum Glück ist er nicht schon aufgetaucht, als ich Staci noch in den Armen gehalten habe, dachte Remy. Ihm war nicht einmal in den Sinn gekommen, dass jemand sie bei dem Intermezzo ertappen könnte. Er hatte nur an Staci denken können. „Anscheinend kommen heute Abend noch mehr Leute nicht zur Ruhe.“
„Ja.“ Dan rieb sich den Nacken. „Ich bin aufgeregt und nervös wegen morgen.“
„Ich auch ein wenig“, gab Remy zu. Jede neue Runde des Wettbewerbs stellte ihn – und das Bild, das er von sich hatte – erneut auf die Probe. „Um ehrlich zu sein, habe ich heute Abend in der Küche von Chefkoch Ramone ein Gericht zubereitet, das wahrscheinlich eines meiner bisher besten war. Ich bin nicht sicher, ob ich diesen Standard halten kann. Im Wettbewerb treten viele gute Köche gegeneinander an.“
Dan lächelte. „Ich kann unter Druck schlechter arbeiten, als ich dachte. In meiner eigenen Küche bin ich echt gut, aber unter Zeitdruck etwas Neues aus dem Ärmel schütteln – das verunsichert mich.“
Remy entspannte sich, als er sich mit Dan übers Kochen unterhielt. Er fühlte sich auch nicht mehr schuldig, weil er mit Staci geschlafen hatte. Sie hatte sich ihm zwei Mal genähert, und beide Male war er von seiner eigenen Reaktion auf sie überwältigt worden. Er hatte sie nicht benutzt oder mit Absicht verunsichert.
Er musterte Dan, der wahrscheinlich erst Mitte zwanzig war. „Mach dir nicht zu viele Gedanken. Stell dir morgen einfach vor, etwas für jemanden zu kochen, den du liebst. Aber du solltest besser mit dem
Weitere Kostenlose Bücher