Tiffany Hot & Sexy Band 33
Messer umgehen können.“
Der jüngere Mann nickte. „Davon hast du schon gehört? Ich habe nie eine Kochausbildung absolviert, sondern mir alles in der Küche durch Learning by Doing angeeignet.“
„Das ist keine große Sache. Allerdings werden alle anderen denken, wegen dieser Schwäche dir gegenüber auftrumpfen zu können. Ich an deiner Stelle würde in jeder freien Minute an meiner Technik feilen“, riet Remy ihm.
„Kannst du mir zeigen, wie ich einen Fisch professionell filetiere?“
„Ja. Jetzt? Im Kühlschrank ist alles vorhanden.“
„Okay“, stimmte Dan zu. „Warum willst du mir helfen?“
„Weil du ein guter Koch bist. Mir wäre nicht wohl dabei, dich nur zu schlagen, weil du nicht professionell mit dem Messer umgehen kannst.“
Als Remy mit Dan in die Küche ging, warf er einen Blick auf die Treppe, die zu den Schlafzimmern in der ersten Etage führte. Er stellte sich vor, wie Staci nackt unter ihrer Decke lag. Vermutlich fand auch sie keinen Schlaf, weswegen er sich schlecht fühlte. Er wollte sich dafür erkenntlich zeigen, dass sie ihn abends am Herd inspiriert hatte. Die Zeit würde zeigen, wie er das tun konnte.
Während der nächsten Stunde brachte er Dan bei, einen Fisch kunstgerecht zu entgräten und zu filetieren. Der junge Mann war ein gelehriger Schüler. Danach ging Remy nach oben und direkt unter die Dusche. Stacis Duft haftete noch immer an seiner Haut. Er bekam das Bild nicht aus dem Kopf, wie sie in seinen Armen gelegen hatte. Er duschte kalt, trocknete sich ab und schlief schließlich ein.
Im Traum versuchte er, in der Küche des Gastrophile ein Gericht zuzubereiten, das seinem Vater zusagte. Dabei lenkte ihn eine nackte Staci ab. Frustriert wachte er auf. Trotz aller neuen Erkenntnisse über sich hatte er seine Zweifel und Ängste offensichtlich immer noch nicht überwunden. Er würde keinen Frieden finden, bis er sich vergewissert hatte, dass er ein ausgezeichneter Koch war.
Das Merkwürdige daran war, dass dies für ihn irgendwie mit Staci verbunden war. Nach der vergangenen Nacht wäre sie die Letzte, die ihm dabei zur Seite stünde. Das konnte Remy ihr nicht verübeln. Was sich im Mondschein so richtig angefühlt hatte, kam ihm im hellen Sonnenlicht am Morgen nicht sehr schlau vor.
4. KAPITEL
Staci ging so viel im Kopf herum, dass sie nicht sofort einschlafen konnte. Sie war hierhergekommen, um den Wettbewerb zu gewinnen. Doch seit heute Abend war ihr klar, dass sie sich ablenken ließ. Was war nur los mit ihr?
Sie brauchte keinen Seelenklempner, um zu wissen, dass sie ohne positives männliches Rollenmodell aufgewachsen war. Wohl deshalb fühlte sie sich zu starken Männern hingezogen. Anscheinend umso mehr, je mehr Macht diese Männer über ihre Lebensträume und ihre Zukunft hatten.
Aber Remy? Außer der Anziehungskraft, die er auf sie ausübte, hatte er keine wirkliche Macht über sie. Schließlich holte sie ihr Handy aus der Handtasche, um ihrer besten Freundin eine SMS zu schicken. Sie vermutete, dass sich Alysse in ihrer Küche aufhielt und den Ofen füllte. Denn ihr Verlobter Jay, der für ein Sicherheitsunternehmen arbeitete, war wegen eines Auftrags weit weg in Washington. Sie schrieb:
Alysse, kannst du reden?
Ja. Ich habe gerade ein Blech mit Brownies in den Ofen geschoben.
Toll. Ich habe das erste Wettkochen gewonnen und war heute Abend in einem fantastischen Restaurant essen.
Das ist klasse, Staci. Aber ich glaube, das darfst du mir eigentlich nicht erzählen.
Oh, du hast recht. Hier ist ein Mann, der …
Ist er attraktiv?
Ja, aber das ist nicht das Problem, Alysse. Er hat mich in der Küche heute Abend aus dem Tritt gebracht. Ich bin beunruhigt und verunsichert. Das bin ich sonst nie. Was ist, wenn ich alles vermassele?
Hör auf damit. Du bist die stärkste und tollste Frau, die ich kenne. Du musst einfach dafür sorgen, dass er nicht er in deinem, sondern du in seinem Kopf herumschwirrst.
Staci musste lächeln und schrieb:
Danke. Gute Nacht. Und lass dir die Brownies schmecken.
Wahrscheinlich esse ich sie alle auf. Gute Nacht.
Staci legte das Handy weg und drehte sich möglichst leise auf die Seite. Die Klimaanlage sorgte für angenehme Kühle. In dem altmodischen Ranchhaus, in dem sie lebte, gab es diesen Luxus nicht. Ihre Großmutter war als junge Braut in das Haus eingezogen, das in den Fünfzigerjahren gebaut worden war. Nur die Küche war im Lauf der Jahre von den Frauen in der Familie immer wieder auf den neuesten Stand
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