Tiffany Hot & Sexy Band 33
Sauce und einem cremigen Risotto angerichtet war. Ihr lief bereits das Wasser um Mund zusammen. Als sie die Lippen öffnete, bemerkte sie, dass er ihr auf den Mund starrte. Mit der Zunge kostete sie zuerst die Sauce, bevor sie den ersten Bissen in den Mund steckte.
Plötzlich schien Staci New York zu schmecken und ging völlig in dem Genuss auf. Das Gericht besaß die Wärme und Geborgenheit, die ihre Mutter ihr immer geschenkt hatte. Aber es hatte auch die Schärfe, die sie stets spürte, wenn sie in New York war. Sie schloss die Augen. Wenn Remy nächste Woche so kochte, wären sie und die anderen Konkurrenten aus dem Rennen. „Es ist gut“, sagte sie schließlich nur.
Er nickte. „Danke. Ich werde mir das überschwängliche Lob nicht zu Kopf steigen lassen.“
„Ich muss dir doch nicht sagen, dass du gut bist. Das weißt du selbst. Das Gericht schmeckt nach New York, aber auch nach meiner Erfahrung dort. Wie hast du das geschafft?“
Er beugte sich zu Staci und strich ihr über die Wange. „Ich habe dir zugehört. Als du mir heute Nachmittag gesagt hast, dass Essen Erinnerungen wecken und Gefühle wachrufen sollte, ist mir etwas klar geworden. Ein starkes Gewürz hat in meinem Repertoire als Koch gefehlt: die persönliche Erfahrung.“
„Wenn ich diesen Wettbewerb gewinnen will, sollte ich dir also keine Ratschläge mehr geben.“ Sie grinste. Remy lachte, wie sie gehofft hatte. Dennoch war sie angespannt. Allein die Erwähnung ihres Exliebhabers in Paris hatte ihrer Laune einen Dämpfer versetzt. Sie hatte angenommen, dass sechs Jahre reichen, um die Erinnerung verblassen zu lassen. Aber ihr wurde klar, dass er immer noch Macht über sie besaß. Vermutlich hatte er eine zu tiefe Wunde geschlagen.
Allerdings war Staci auch bewusst, dass diese besondere Situation mit Remy in vielen Elementen derjenigen glich, in der sie sich damals in Jean-Luc verliebt hatte: das Essen, die Leidenschaft fürs Kochen und die typisch französische Lebenseinstellung, die sie teilten.
„Ich glaube, dass du dir darum keine großen Gedanken machen musst“, meinte er. „Du beweist beim Kochen so viel Instinkt, wie ich es selten erlebt habe. Mein Großvater hätte dich mit Handkuss als Auszubildende genommen.“
„Wer ist dein Großvater?“
Remy wandte den Blick ab und sah einen Moment lang auf seinen Teller. „Nur ein alter Koch, der mir gesagt hat, dass Kochen eine Herzensangelegenheit sein muss. Aber bevor ich dich darüber reden gehört habe, wusste ich nie, was er damit meinte.“
„Dann erinnere ich dich also an deinen Großvater?“, neckte Staci ihn.
„Nicht im Geringsten. Aber du beweist denselben Instinkt beim Kochen wie er. Bestimmt wäre er sehr beeindruckt von dir.“
„Bist du beeindruckt?“ Staci hätte sich auf die Zunge beißen können. Aber sie wollte wirklich, dass Remy sie mochte, ihre Begabungen erkannte und keinen ihrer Fehler bemerkte. Sie begann bereits zu hoffen, dass er wirklich der Mann sein könnte, den sie hier am Strand in ihm sah. Ein Mann, der dieselben Ziele hatte und ihr seelenverwandt war. Sie musste aufpassen, sich nicht in ihn zu verlieben.
„ Chérie , seitdem du mir im Lift gewissermaßen in die Arme gefallen bist, hast du nichts anderes getan, als einen umwerfenden Eindruck auf mich zu machen.“
Nachdem sie das Abendessen beendet hatten, räumte Remy das Geschirr in die Kühlbox. Staci war bereits aufgefallen, wie ordentlich er auch in der Küche war. „Du legst viel Wert auf Ordnung“, meinte sie.
„Bei einem Koch ist das eine gute Sache.“
„Ja, aber auch außerhalb der Küche. Warum?“
„Mein Vater sagt, einem Mann, der es nicht schafft, Ordnung zu halten, fehlt die Disziplin, eine Küche zu leiten.“
„Und das war dein Ziel?“, fragte Staci.
„Es war mein Erbe“, antwortete Remy würdevoll.
Sie fragte sich, wie hoch die Erwartungen waren, die seine Familie in ihn gesetzt haben musste – und wie groß ihre Enttäuschung war, dass er jetzt arbeitslos war. Er braucht es, diesen Wettbewerb zu gewinnen. Fast so sehr wie ich. „Von deiner kreolischen Familie?“
Er nickte.
Staci nahm seine Hand in ihre. „Du bist ein sehr talentierter, großartiger Koch. Niemand kann dir das wegnehmen.“
Remy fühlte sich geschmeichelt. Zum ersten Mal kam ihm in den Sinn, dass er vielleicht nicht den Weg beschreiten wollte, den sein Vater, sein Großvater und seine Onkel für ihn vorgesehen hatten: Chef Patron im Gastrophile zu werden und die Tradition des
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