Tiffany Hot & Sexy Band 33
Großmutter hatte sie immer davor gewarnt, sich vor der Wahrheit zu verstecken.
Dennoch wollte sie sich verstecken. Vielleicht weil sie zu viel Angst hatte oder weil sie zu sehr an Remy hing. Vielleicht wollte sie ihn nicht wissen lassen, dass sie sich seinetwegen so gut fühlte. Dennoch kehrten jetzt ihre Zweifel zurück. Konnte sie ihm wirklich vertrauen? Sofort geriet Staci unter Anspannung.
„Woran denkst du?“
„Daran aufzustehen“, sagte sie, weil das die sicherste Antwort war.
„Ja, von wegen. Komm schon, woran denkst du wirklich? Du schuldest mir eine ehrliche Antwort.“
Sie war nicht sicher, ob sie es ihm sagen konnte. Ob sie die Frau war, die einfach ihre Koffer packen konnte, um mit Remy eine funktionierende Beziehung einzugehen.
„Wenn du dein Gesicht sehen könntest.“
„Was könnte ich dann sehen?“, fragte Staci.
„Eine Frau, die Angst hat.“
Genau das hatte sie befürchtet. Mit einem Pokerface hatte sie noch nie aufwarten können. Wenn sie Menschen gern mochte, konnte sie ihnen nichts vormachen. Remy bedeutete ihr viel – sosehr sie es auch leugnen wollte. „Es geht immer noch darum, wie weit ich dir vertrauen kann. Jetzt, in diesem Moment, muss ich mich schützen.“
„Nein, das musst du nicht. Wir stehen hier auf derselben Seite, du und ich. Wir müssen uns nicht voreinander schützen.“
Staci setzte sich auf, zog die Decke bis über die Brüste und sah ihn an. „Offenbar hat dir nie jemand das Herz gebrochen.“
Remy zuckte die Schultern. „Ich neige dazu, solche Dinge eher locker zu sehen. Denn mein Job nimmt meine ganze Kraft in Anspruch.“
„Ja, aber im Moment bist du arbeitslos. Warum nimmst du es immer noch so leicht?“
„Wir sind weit weg an einem anderen Ort. Das hier ist kein Alltag.“ Als sie beide Augenbrauen hob, fügte er hinzu: „Geh nicht gleich in die Luft. Du weißt verdammt gut, dass du mir keinen zweiten Blick gegönnt hättest, wenn wir nicht in dem Haus in Malibu festsäßen. Diese Kochshow bietet uns eine Atempause vom Leben. Es ist deine Chance, einem Mann zu vertrauen, und meine, einen Gang herunterzuschalten.“
„Was passiert, wenn diese Atempause vorbei ist?“ Staci fürchtete, die Antwort schon zu kennen. Remy war der Typ Mann, der vergessen und nach vorn schauen konnte. Sie durfte sich nicht in einen Mann verlieben, der Urlaub von seinem normalen Leben machte.
„Ich weiß es nicht, ma chérie . Ich habe nicht alle Antworten. Ich habe nicht damit gerechnet, dir zu begegnen oder so zu empfinden, wie ich es dir gegenüber tue. Aber es ist so – ob ich es will oder nicht.“
Staci schwieg.
„Das gilt für uns beide“, fuhr Remy nach einem Moment fort. „Es zu leugnen ändert nichts daran, dass etwas zwischen uns ist. Du weißt, dass es wahr ist – sonst wärst du in den letzten beiden Wochen nicht so angespannt gewesen.“
Sie hasste, dass er recht hatte. Ihr war die Situation außer Kontrolle geraten, seitdem sie ihm im Lift gewissermaßen in die Arme gefallen war. Er hatte sie aufgefangen. Vielleicht glaubte sie deswegen, ihm vertrauen zu können. Vielleicht wollte sie deshalb, dass eine Beziehung mit ihm funktionierte. Sie hoffte, dass sie zusammenblieben, und hasste sich für diese Schwäche. „Wir hören besser auf, darüber zu reden.“
„Warum? Du machst dir doch weiterhin darüber Gedanken, oder nicht?“
Staci nickte. „Aber darüber zu reden macht es nicht besser.“
„Doch, ma chérie . Dann weißt du, dass du damit nicht allein stehst“, entgegnete Remy. „Ich bin auch unsicher.“
„Eine Jacht zu mieten und mich auf dem Sonnendeck zu verführen scheinen mir keine Anzeichen für Unsicherheit zu sein.“
Er zog Staci erneut in seine Arme. „Ich wollte dir zeigen, dass ich mehr bin als nur ein Mann für einen One-Night-Stand.“
Sie musste lachen. Dieser Gedanke wäre ihr nie gekommen – selbst als sie das erste Mal schnellen, heißen Sex gehabt hatten. Mit Remy fühlte sich nichts flüchtig oder beiläufig an. Wenn sie nicht durchdrehen wollte, müsste sie ihre Angst vergessen, dass er nicht zu seinem Wort stand. Schließlich hatte bislang absolut nichts darauf hingedeutet, dass er in Bezug auf seine Gefühle log. „Was hast du für heute noch geplant?“
„Ich habe gehofft, dass wir gemeinsam in der Kombüse kochen. Die Geräte sind auf dem neuesten Stand. Das habe ich sichergestellt. Dann essen wir auf Deck, tanzen vielleicht ein bisschen, und ich verführe dich noch einmal, bevor wir nach
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