TIFFANY LIEBEN & LACHEN SONDERBAND Band 02 - JULIE KISTLER, SANDRA CHASTAIN, SANDRA PAUL
nickte, fest entschlossen, ehrlich zu sein. Seine bevorstehende Verlobung mit Cecilia mochte zwar hauptsächlich auf rein geschäftlichen Interessen gründen, aber dennoch würde er ihr treu sein. „Wenn Sie eine längere Beziehung suchen, dann haben Sie mit mir die falsche Karte gezogen.“
„Oh, ich will überhaupt keine Beziehung. Ich habe lediglich einen Job zu erledigen. Ich hatte nur nicht erwartet …“ Ihre Züge entspannten sich und sie berührte seine Hand. „Nein, keine Sorge. Zehn Tage sind eine Menge.“
Dev war da nicht so sicher. Mit einer einzigen Berührung entzündete sie sein Feuer. Einen Schritt weiter, und er würde womöglich in Flammen aufgehen. Sein Mund wurde trocken. „Also kommen Sie mit?“
Sie überlegte. Doch ehe sie antworten konnte, nahm er eine Bewegung hinter ihr wahr. Über ihre Schulter hinweg starrte er den tätowierten Burschen an. Der Mann lümmelte auf seinem Sitz, klopfte sich mit dem Queue auf die Handfläche und hielt Devs Blick stand. Vor einer halben Stunde hätte er eine Rauferei noch mehr als begrüßt. Doch jetzt wollte er nur noch so schnell wie möglich aus dieser Bar und in sein Bett. Mit seinen Engel.
Er stand auf – und bedauerte es im selben Moment. Er schwankte, in seinem Kopf drehte sich alles. Hatte der Barkeeper etwas in seine Drinks getan? Verflixt, er musste sich zusammenreißen. Vor allem, da seine abrupte Bewegung die Aufmerksamkeit der anderen Gäste erregt hatte. Wie Schakale, die Blut gewittert hatten, schienen sie seine Schwäche zu spüren und begannen, ihn ganz langsam einzukreisen.
Damit war für Dev die Frage, ob der Engel mit ihm ging oder nicht, entschieden. Er gab der Frau seine Wagenschlüssel, nahm sie am Arm und zog sie sanft hoch. „Kommen Sie, wir müssen hier sofort raus. Halten Sie sich dicht bei mir“, befahl er, während er den Tätowierten aus den Augenwinkeln beobachtete. „Wenn es Ärger gibt, laufen Sie hinaus zu meinem Auto, es ist ein schwarzer Ferrari. Steigen Sie ein und lassen Sie den Motor an. Ich komme so schnell wie möglich nach.“
Sie entzog ihm ihren Arm und sah ihn verständnislos an. „Ärger? Aber warum sollte es denn Ärger geben?“
„Wegen Ihnen.“
„Wegen mir?“
„Ja.“ Sie blickte unschuldig zu ihm hoch, und er setzte grimmig hinzu: „Was haben Sie denn erwartet, wenn Sie ohne Begleitung in so ein Lokal gehen? Der Kerl mit dem tätowierten Rinderschädel auf der Stirn hat Sie nicht aus den Augen gelassen, seit Sie hereingekommen sind.“
„Das ist einfach lächerlich.“ Doch sein bestimmter Ton verunsicherte sie. Sie spähte über die Schulter nach dem Mann. Der grinste sie breit an und zeigte seine bräunlichen Zahnstümpfe. Durch die Tätowierung sah er aus, als hätte er noch zwei Augen mehr. Hastig wandte sie den Blick ab. „Okay, vielleicht hat er etwas missverstanden.“
„Er lechzt schon geradezu nach Ihnen.“
„Trotzdem ist das kein Grund für einen Streit. Dabei könnte sich jemand wehtun.“
„Keine Angst.“ Dev lächelte, ihre Besorgnis tat ihm gut. „Ich kann auf mich aufpassen.“
„Ich weiß. Ich meinte eher den Mann. Er scheint Probleme zu haben.“ Sie zupfte an Devs Ärmel. „Gucken Sie ihn nicht so drohend an. Sie erschrecken ihn.“
Verblüfft wandte Dev den Blick ihr zu. „Wo leben Sie denn? Der Kerl ist ein Schläger.“
„Nur weil er ein paar Tätowierungen hat? Das beweist nichts weiter, als dass er keine Angst vor Nadelstichen hat“, gab sie völlig sachlich zurück. „Lassen Sie ihn in Frieden. So, wie Sie ihn anstarren, würde das jeden nervös machen.“ Sie nahm ihre Tasche sowie sein Jackett und die Krawatte.
Kopfschüttelnd kehrte Dev sich wieder an den Tätowierten. Seine Augen wurden schmal. „Ich muss Sie leider enttäuschen, Süße, aber hier liegt eindeutig Ärger in der Luft.“
Doch sie verschwendete nicht einmal einen Blick an die Umgebung. Der Tätowierte beugte sich herausfordernd vor. Dev tat einen Schritt in seine Richtung und erstarrte, als das Bierglas seines Kontrahenten urplötzlich umfiel.
Mit einem Jaulen sprang der Mann auf. Im Schritt seiner Jeans breitete sich ein dunkler Fleck aus. Die Männer am Billardtisch verstummten. Dann kicherte jemand. Der Tätowierte drehte sich um. Er schwang seinen Queue wie einen Baseballschläger und knallte ihn dem Mann, der gekichert hatte, ins Gesicht. Stuhlbeine schlitterten über die Dielen. Und dann brach das Chaos aus.
Dev umklammerte den Arm seines Engels. „Gleich ist
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